Sandstrand statt Eiskanal
Bob-Anschieber und Olympionike Tobias Schneider meldet sich nach seiner Reha in Ägypten topfit zurück

04.01.2024 | Stand 04.01.2024, 19:15 Uhr
Cornelia von Hardenberg

Nicht wie gewohnt im Eiskanal, sondern zwischen Sonne, Strand und Meer war Tobias Schneider (rechts) zuletzt unterwegs. In Ägypten absolvierte er ein straffes Reha-Programm mit seinem langjährigen Bob- und Zimmerkollegen Michael Salzer. Foto: Privat

Bob-Anschieber und Olympionike Tobias Schneider aus Eckersmühlen musste seine Saison aus Verletzungsgründen frühzeitig beenden. Doch nach einer straffen Reha an einem für Wintersportler eher unüblichen Ort ist auf einem guten Weg und wird 2024 wieder ins Geschehen eingreifen.

Im Sommer hatte sich der Athlet, der ab der neuen Saison offiziell für den TV Eckersmühlen starten wollte, einen Ermüdungsbruch zugezogen. Alles schien gut verheilt und er fühlte sich fit für die Wintersaison. Doch dann kam am 9. November 2023 alles ganz anders: „Es war in Kurve 14 in Altenberg. Ich konnte den Bruch richtig spüren“, erinnert sich Schneider. Die Diagnose ergab eine Ermüdungsfraktur mit Bruchlinie. Er wurde – zu seinem eigenen Schutz – Bob-untauglich geschrieben und startete sofort sein Rehaprogramm.

Und Tobias Schneider wäre nicht Tobias Schneider, wenn er sich dazu nicht ein ganz spezielles Vorgehen hätte maßschneidern lassen. Er begab sich in die Hände von Julius Balsmeier, dem Fitnesstrainer der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft, und ließ sich von ihm ein hartes, aber offensichtlich sehr erfolgreiches Reha-Programm empfehlen. Dieses nahm er sofort in Angriff.

Teil der Idee war, neben der körperlichen Arbeit, mit einer mentalen Reha auch den Kopf und die Seele nach der Enttäuschung wieder freizubekommen. Und so schloss er sich seinem langjährigen Bob- und Zimmerkollegen Michael Salzer und dessen Familie an und absolvierte einen Teil seines Rehaprogramms in der Sonne Ägyptens. Direkt vor Weihnachten wurde zur Kontrolle ein CT-Scan durchgeführt. Das Ergebnis schildert Schneider so: „Es klingt wie eine Wunderheilung. Man erkennt nichts mehr. Und ich fühle mich auch noch deutlich athletischer. Das Schönste ist, dass ich wieder schmerzfrei bin.“

Im Neuen Jahr wird der Sportpolizist zunächst seine Hospitationszeit bei der Polizei absolvieren. Er möchte dieses Mal über die Pflichtzeit hinaus länger, etwa acht bis zehn Wochen, seinen Dienst tun, um den Polizei-Kollegen eine wirkliche Unterstützung sein zu können. Parallel dazu beginnt dann bereits das Aufbautraining für die nächste Saison. Er gilt weiterhin als Perspektiv-Athlet für Olympia 2026 in Mailand und traut sich zu, dort noch einmal in den Kampf um Medaillen einzugreifen.

HK