Amberg
Weiterhin viel Luft nach oben

Schrobenhausen Green Devils schaffen 78:61-Pflichtsieg beim Tabellenschlusslicht, glänzen dabei aber nicht

18.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:31 Uhr
Nicht hundertprozentig zufrieden mit seinem Team: Green-Devils-Cheftrainer Florian Breitkreutz (r.). −Foto: M. Schalk

Amberg (SZ) Nach dem 78:61-Auswärtssieg in Amberg haben die Green-Devils-Basketballer zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder eine positive Bilanz in der Tabelle und kletterten damit auf Rang fünf der Bayernliga Mitte.

Was aus dieser Position heraus noch möglich ist? "Die Saison ist noch jung", sagt der Schrobenhausener Coach Florian Breitkreutz, der aber auch betont: "Ein Fortschritt war das Spiel in Amberg nicht. "
Wo die Green Devils in dieser ersten Saison nach ihrem Regionalligaabstieg tatsächlich stehen, lässt sich vielleicht ganz gut mit dem momentanen Tabellenbild in der Bayernliga Mitte erklären: "Gegen die letzten vier der Tabelle haben wir gewonnen", sagt Breitkreutz, während seine Mannschaft bei zwei der drei Top-Teams (und beim Sechsten in Nürnberg) verlor. "Ich denke, man kann aktuell sagen, dass wir schon ins Mittelfeld, wahrscheinlich sogar ins vordere Mittelfeld der Liga gehören", sagt der 33-Jährige. Dort sind die Schrobenhausener nach ihrem vierten Sieg in Folge, dem deutlichen 78:61 beim TV 1861 Amberg, endlich angekommen.
Zum ersten Mal seit Oktober 2017 haben die Green Devils also wieder eine positive Bilanz in der Tabelle: Damals hatten sie zwei ihrer drei Auftaktpartien gewonnen - jeweils zu Hause gegen Landsberg und (sensationell) gegen den FC Bayern München III, das alles noch in der 2. Regionalliga Süd. Nach dem erfolgreichen Saisonstart 2017/18 folgten einmal erfolgreicher Abstiegskampf, einmal erfolgloser Abstiegskampf - und nach dem Abstieg ein Fehlstart in die laufende Bayernligasaison. "Die Saison ist noch jung. Und für die Jungs ist das jetzt gut", sagt Breitkreutz zur neuen Situation. Der Wiederaufstieg sei vor der Saison sowieso kein realistisches Ziel gewesen. Aber es gehe ja auch darum, etwas für die Zukunft zu entwickeln. "Obwohl wir nicht immer gut gespielt haben, ist es wichtig, diesen Lauf jetzt mitzunehmen", so der Coach.
Nicht so gut gespielt, wie es das Ergebnis vielleicht vermuten lässt, hatten die Gäste aus seiner Sicht auch in Amberg. Schon die Anreise war (zumindest für einen Teil des Teams) ein bisschen beschwerlich, vielleicht auch deshalb waren die Green Devils nicht von Beginn an hellwach. So ging das erste Viertel mit 19:13 an den noch sieglosen Tabellenletzten.
"Danach haben wir es eigentlich ganz gut gespielt, hatten aber eine sehr schlechte Trefferquote", beschreibt Breitkreutz. Von jenseits der Dreierlinie verwandelten seine Schrobenhausener zum Beispiel nur gut ein Viertel ihrer Versuche. Vor allem über eine intensive Defense kämpften sich die Gäste zurück ins Match, in dem sie zur Halbzeitpause mit 35:29 und nach dem dritten Abschnitt mit 61:45 führten. Letztlich brachte der individuell (und gegen acht Amberger auch in der Breite) besser besetzte Kader den zweiten Auswärtssieg der Saison locker nach Hause. "Ein Fortschritt war dieses Spiel im Vergleich zu den Partien in Freising und gegen Schwandorf trotzdem nicht", kritisiert Breitkreutz nochmals.
Er wünscht sich für die nächsten Partien nun vor allem mehr Energie im Schrobenhausener Spiel, die auch von den Ersatzspielern oder den Fans kommen kann. "Wir waren immer in den Phasen sehr gut im Spiel, in denen wir uns auch gegenseitig von der Bank aus gepusht haben", sagt der Coach: "Diese Energie müssen wir in noch mehr Phasen des Matches übertragen. "

Ein Heimspiel gegen die Regensburg Baskets in der gut gefüllten Mittelschulhalle könnte dafür ja am kommenden Samstag der richtige Rahmen sein. Außerdem ließe sich der fünfte Sieg in Folge ja auch mit der Tabelle gut erklären: Die Oberpfälzer sind auf Rang acht schließlich der Fünftletzte der Bayernliga Mitte - und damit nach den bisherigen Erkenntnissen eine Mannschaft, die die Green Devils in dieser Saison eigentlich schlagen sollten.
Das auswärts erfolgreiche Green-Devils-Team: Simon Ettenreich (9 Zähler), Peter Falk, Jonas Fiß (10), Lorenz Höllbauer, Johannes Keil (2), Sebastian Kramer (1), Claus-Jürgen Ludwig (20), Sebastian Ritzer (14), Benedikt Sieber, Timothy Spatschek (19), Andreas Wachinger (3) und Moritz Weidner.

Matthias Vogt