Marktheidenfeld
Überraschungscoup auf bayerischer Ebene

Steingriffer Dartspieler Tobias Reisner und Christian Jäger mit ihrer NSDV-Auswahl führend im Freistaat

27.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:11 Uhr
Da ist der Pott: Tobias Reisner (l.) und Christian Jäger (r.) vom SV Steingriff - gemeinsam mit dem riesigen Siegerpokal von den "Bayrischen Masters" und ihrem befreundeten NSDV-Teamkameraden Michael Böhm (Mitte) von den Steeldarters Kühlenthal. −Foto: kx

Marktheidenfeld (SZ) Riesenerfolg für Tobias Reisner und Christian Jäger: Nicht nur, dass sie bei den "Bayrischen Masters" überhaupt an den Start gehen durften - am Ende brachten die beiden Darter des SV Steingriff auch noch den Siegerpokal mit nach Hause.

Dass sie gemeinsam mit ihrem NSDV-Team den großen Coup schafften, dass sie sich in Marktredwitz gegen die Vertretungen aus den fünf restlichen Regionalverbänden des Freistaats durchsetzten - es kam komplett unerwartet, auch für sie selbst. "Ganz ehrlich: Ich war schon stolz, dass ich überhaupt in unsere Auswahl berufen worden war", gibt Jäger zu. Sein Vereinskollege Reisner hatte diese Ehre nun zwar bereits das dritte Mal in seiner Karriere - aber an einen Gesamtsieg mit seiner Vertretung aus Nordschwaben hatte auch der 21-Jährige keinen Gedanken verschwendet. Zu übermächtig schienen die anderen Mannschaften zu sein - beziehungsweise zu namhaft besetzt. "Man denke nur an die Auswahl aus Ostbayern, in ihr stand nahezu die komplette Bundesligatruppe aus Kelheim", berichtet Jäger. Reisner nickt zustimmend: "Unter normalen Umständen hätten sie unschlagbar sein müssen. "

Die achtköpfige Herrenvertretung aus Nordschwaben war derweilen mit ganz anderen Zielen ins Fichtelgebirge gereist. "Im Vorjahr hatten wir nur den allerletzten Platz belegt, das wollten wir heuer unbedingt verhindern", berichtet Reisner schmunzelnd. Nun gut, gegen das ostbayerische Starensemble gab es in der Gruppenphase schon die erwartete Niederlage - aber dann schlugen die NSDV-Männer die Auswahl des Unterfränkischen Dartverbands, und schon war ihr überraschender Einzug ins Halbfinale perfekt. Dass es da gegen die Herren des Mittel- und Oberfränkischen Dartverbands nichts zu holen gab - völlig egal für die beiden Steingriffer und ihr Team. Platz drei hatten sie trotzdem eingefahren - sehr zur Freude von ihnen selbst. Und sehr zur Freude der traditionell starken NSDV-Damenvertretung - denn dank des guten Männerresultats bestanden nun ganz plötzlich ganz reelle Chancen, sensationell die Gesamtwertung in Marktredwitz zu gewinnen.

Und so kam es eben auch. Das Frauenquartett aus Nordschwaben wurde Erster - und zusammen mit dem dritten Rang der Herren reichte dies tatsächlich aus, um den großen Coup bei den "Bayrischen Masters" 2019 zu landen.

"Keine Frage, dieser Titelgewinnen ist schon etwas ganz Besonderes für uns", so Reisner. Jäger bestätigt dies sofort: "Selbstverständlich sind wir mächtig stolz darauf - gerade, wenn man sieht, dass unsere NSDV-Männermannschaft lediglich aus vier Akteuren aus der Landesliga und vier aus der 1. NSDV-Liga bestand - während alle anderen Vertretungen doch einige höherklassige Darter in ihren Reihen hatten. " Aber wer weiß, vielleicht war das ja gerade sogar das Erfolgsrezept für die Nordschwaben. Jäger möchte das nicht von der Hand weisen: "In der Tat hatten wir eine super Kameradschaft. Bei uns hat es einfach von Anfang an gepasst, wir haben uns sofort alle toll verstanden - und somit holten wir eben die Platzierungen, die für den Gesamttriumph nötig waren. "

Ob sie in ihrer bisherigen Laufbahn als Darter schon ähnliche Teamerfolge eingefahren hätten? Die beiden Steingriffer müssen bei dieser Frage nicht lange überlegen: "Nein, in der Mannschaft war das jetzt unser absolutes Highlight. " Und das macht zweifellos Lust auf mehr - wobei gerade Reisner immer wieder auch als Einzelsportler mächtig glänzt. So hatte er beim gut besetzten Steeldart-Pro-Turnier in Treuchtlingen immerhin den zweiten Rang belegt - unter 64 Teilnehmern. Also zeigte sich jetzt erneut: Beim SVS wird nicht nur ausgesprochen gerne gedartet, sondern auch ausgesprochen gut.

Roland Kaufmann