Hohenwart
"Kurzi" und die Paartaljugend

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (3): der TSV Hohenwart

19.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:46 Uhr
Die Farben gewechselt hat Markus Kurzhals - hier noch im Trikot des TSV Jetzendorf. Er ist künftig als Spielertrainer für den TSV Hohenwart verantwortlich. −Foto: Foto: Stolle

Hohenwart (SZ) Mit einem fulminanten Schlussspurt inklusive Trainerwechsel hat der TSV Hohenwart in der abgelaufenen Spielzeit spät den Klassenerhalt in der Kreisliga Donau/Isar 1 gesichert. Der Ligaverbleib ist auch in der anstehenden Saison das große Ziel, dies soll unter der Leitung von Neu-Spielertrainer Markus Kurzhals klappen.

Rückblick
Fünf Spieltage vor Schluss standen die Paartaler noch mit dem Rücken zur Wand, nur zwei mickrige Zähler trennten den TSV da noch von der Abstiegszone. Dann aber entschlossen sich die Verantwortlichen in Hohenwart zum Handeln und tauschten Spielertrainer Roland Baumgärtner gegen Tobias Distl aus. "Ein harter Schritt für uns, aber im Endeffekt war es wohl der richtige", sagt Abteilungsleiter Richard Bäuerle über die unpopuläre Maßnahme. Unter Distl nämlich gelang die Wende, dank zehn von 15 möglichen Punkten unter Leitung des Interimscoaches glückte schließlich noch der Klassenerhalt, Tabellenplatz neun belegten die Hohenwarter im Schlussklassement. "Wir haben also unser Saisonziel erreicht, wenn auch später als geplant. Von dem her war es aber schon eine positive Saison - auch wenn wir sie leider nicht mit Roland zu Ende spielen konnten", so Bäuerle.

Trainer
Dass die Ära unter Trainer Tobias Distl nur bis Saisonende währen würde, war von Anfang an klar kommuniziert. Bereits im Frühjahr hatten die Paartaler ja Nägel mit Köpfen gemacht und in Markus Kurzhals einen - aus Altlandkreissicht - prominenten Spielertrainer an Land gezogen. Aus dem Nachwuchsbereich des FC Ingolstadt 04 kam der mittlerweile 27-Jährige in die zweite Garnitur der Schanzer, wo er - wie auch dann beim BC Aichach - früh Bayernligaluft schnuppern durfte. Zuletzt war Kurzhals im defensiven Mittelfeld beim TSV Jetzendorf in der Bezirksliga Oberbayern-Nord der Fixpunkt - und nicht nur deshalb von mehreren Vereinen heiß umworben. "Wir freuen uns, dass Kurzi sich für uns entschieden hat. Er macht einen engagierten Eindruck, das Feedback ist komplett positiv, er wird voll angenommen", berichtet Bäuerle, der auch ein klein wenig schmunzeln muss: "Sein Auftakt war sicher nicht leicht, bei seiner ersten Station als Spielertrainer gleich mal 35 neue Gesichter vor sich zu haben, das ist schon knackig."

Kader
Im Paartal leben sie schon seit Jahren von ihrer ausgezeichneten Jugendarbeit, welche auch in diesem Sommer wieder viele Früchte trug. "Insgesamt acht Kicker aus dem U-19-Bereich verstärken uns, wir sind also sowohl in der Qualität als auch in der Quantität besser aufgestellt", so der Abteilungsleiter, der allerdings auch einen Wermutstropfen hinnehmen musste: "Andre Motz steht uns aus privaten Gründen nicht mehr, oder nur noch sporadisch zur Verfügung - und das trifft uns doch schon sehr hart."

Perspektiven
Das Ziel für die Hohenwarter ist seit dem Kreisligaaufstieg stets dasselbe, wie Bäuerle erklärt: "Wir wollen schnellstmöglich den Klassenerhalt klar machen. Am liebsten wäre uns natürlich, wenn wir uns von Anfang an ein Polster auf die hintere Tabellenregion erspielen können, um die Runde relativ sorgenfrei zu bestreiten." Dann nämlich könnte das zweite Vorhaben der Paartaler, die aufgerückten Nachwuchsspieler zu integrieren, besser gelingen. "Ohne große Drucksituationen die Spielzeit zu begehen, das wäre eine feine Sache", sagt der TSV-Fußballboss.

Tipp
Der große Titelfavorit für Bäuerle ist jenes Team, das vor zwei Jahren zusammen mit den Paartalern in die Kreisliga aufgestiegen ist. "Für mich hat die DJK Ingolstadt gute Karten, am Ende den Meistertitel zu erringen", erzählt der Abteilungsleiter. Schon in der vergangenen Spielzeit hätte die von Michael Dittenhauser gecoachte Ingolstädter Truppe einen äußerst gepflegten Ball gespielt. "Und personell hat die DJK im Sommer nochmal richtig gut nachgelegt", so Bäuerle weiter. Zum erweiterten Titelkandidatenkreis zählt er noch den SV Manching II, aufgrund dessen starker Jugendarbeit.

SZ-Prognose
Der Klassenerhalt ist das große Ziel im Paartal - und mit dem vorhandenen Kader sollte das auch absolut klappen. Ließen die Hohenwarter in der vergangenen Saison oftmals noch die Balance vermissen und brachten sich durch individuelle Fehler oftmals selbst um den Lohn, so sollte gerade Markus Kurzhals als defensiver Stratege für die nötige Stabilität sorgen. Hätten die TSV-Fußballer in der abgelaufenen Runde etwa auf die spielerischen Qualitäten eines Roland Baumgärtner zurückgreifen können, wäre das Zittern um den Ligaverbleib schon damals sehr wahrscheinlich nicht nötig gewesen. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld sollte bei der vorhandenen Qualität im Hohenwarter Kader allemal drin sein.

Christian Bork