Schrobenhausen
Kartfahrer auf der Überholspur

MSC Schrobenhausen wird nach Herzschlagfinale sensationell Südbayerischer ADAC-Mannschaftsmeister im Slalom

10.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:54 Uhr

Schrobenhausen (oh) Am Finale der Südbayerischen ADAC-Kartslalom-Teammeisterschaft in Marktoberdorf waren heuer diejenigen 25 Klubs startberechtigt, die sich in den fünf Vorläufen hierfür qualifiziert hatten.

Darunter befand sich auch der MSC Schrobenhausen.
Da in jeder der in sechs Altersstufen (8 -21 Jahre) eingeteilten Wertungsklassen immer nur ein Fahrer pro Verein an den Start gehen durfte, hatte Jugendleiter Hermann Spielberger im Vorfeld die Qual der Wahl, wer denn die Schrobenhausener Farben vertreten sollte. Da weder die Altersklasse I noch die Altersklasse VI besetzt werden konnte, fuhr der MSC schließlich mit nur vier Aktiven ins Allgäu.
In der Klasse II, den zehn- und elfjährigen Piloten, nahm zunächst Jannik Roth den anspruchsvollen Parcours auf dem weitläufigen Gelände unter die Räder - und mit überlegener Bestzeit im ersten Durchgang stellte er schon mal die Weichen auf eine Top-Platzierung. Da er seine Zeit im zweiten Durchgang sogar nochmals verbesserte und wiederum fehlerfrei blieb, holte sich der MSC-Fahrer dann - mit fast einer Sekunde Vorsprung - in der Tat den Sieg in seiner Klasse. Das bedeutete natürlich einen Auftakt nach Maß für die jungen Schrobenhausener Motorsportler.
Und mit der amtierenden Südbayerischen Meisterin im Einzel, Katharina Spielberger, hatten sie ja bereits das nächste heiße Eisen im Feuer. Selbstbewusst stürmte sie zielgenau durch die Pylonen und schob sich nach tadelloser Fahrt sofort auf den dritten Rang nach vorne. Im zweiten Durchgang behielt die Schrobenhausenerin dann nochmals die Nerven, verbesserte ebenfalls nochmals ihre Zeit - und verteidigte (mit nur drei Hundertstelsekunden Rückstand auf den Zweiten) den dritten Rang der Klasse III.
Jubel und strahlende Gesichter der mitgereisten MSC-Fans waren die Folge: Man war plötzlich ganz vorne mit dabei - was aber auch den Druck auf den Klasse-IV-Fahrer Massimo Ziegler spürbar steigen ließ.
Fest entschlossen, das Beste für die Mannschaft geben zu wollen, setzte er sich ins Kart - und wie seine Teamkollegen zuvor, mischte auch er sofort im vordersten Feld mit. So schaffte er es mit einer der schnellsten Fahrzeiten in Lauf eins gleich auf Rang drei im Zwischenklassement - natürlich eine Top-Ausgangslage für den weiteren Verlauf. Mit fehlerfreier Bestzeit im zweiten Durchgang blieb Ziegler auch dort cool - und sicherte dem MSC mit Position drei prompt den nächsten Podestplatz.
Fehlte aus Schrobenhausener Sicht noch Sarah Spielberger in der Klasse V: Nach nur einem einzigen Rennen in dieser Saison ging sie an den Start und zeigte, dass sie so gut wie nichts verlernt hat. Engagiert, flott und ohne Lapsus zirkelte auch sie durch die engen Pylonengassen - was mit dem respektablen siebten Platz belohnt wurde.
Nun begann allerorts in den Teamzelten das große Rechnen. Wer hatte es nun letztlich geschafft? Eines war sofort klar: Es war verdammt eng. Und tatsächlich - die drei Vereine MSC Al Corsa, MSG Sonthofen und der MSC Schrobenhausen waren nach den Platzierungen punktgleich. Nun zählten die Siege in den Klassen - und da hatten ja auch die Schrobenhausener einen in die Waagschale zu werfen. Da jedoch die Sonthofener Truppe ebenfalls einen Sieg und zwei dritte Plätze verbucht hatte, war man nun erneut gleich. Das hatte es bisher noch nicht gegeben - und die Verantwortlichen mussten für die Entscheidungsfindung tief in ihren Statuten blättern.

Am Ende musste die Gesamtlaufzeit der drei gewerteten Fahrer(-innen) entscheiden - und hierbei waren die Schrobenhausener insgesamt um drei Sekunden schneller. Also unfassbar, aber wahr: Die kleine, aber feine Vertretung aus Schrobenhausen hatte sich sensationell gegen die mächtige Konkurrenz durchgesetzt. Der MSC holte sich den Titel des Südbayerischen ADAC-Kartslalom Mannschaftsmeisters 2018.