Münster (SZ) Erneuter Befreiungsschlag des FC Gerolsbach im Abstiegskampf der Kreisliga Ostschwaben: Letztlich ungefährdet mit 3:0 (2:0) setzten sich die Schwarzweißen gestern Nachmittag beim SV Münster durch und liegen dadurch nun bereits sechs Zähler vor dem Relegationsplatz.
Kreisliga Ostschwaben
"Dies ist aber noch lange kein Grund, jetzt irgendwie auszuflippen ", warnt Herbert Krobath sofort. Der FCG-Fußballchef weiß ganz genau, wie schnell es in diesem Geschäft gehen kann. Man denke nur an seine eigene Mannschaft: Ende September war sie ja noch dicht vor dem Abgrund gestanden, das Selbstvertrauen schien komplett im Keller zu sein - ehe die Gerolsbacher urplötzlich doch wieder den Schalter umlegten. So setzte es in den sieben jüngsten Partien nur mehr eine Niederlage, der Dreier jetzt in Münster war der zweite FCG-Sieg in Folge.
"Und der ging auch völlig in Ordnung, denn wir zeigten über die gesamten 90 Minuten eine klasse Mannschaftsleistung", berichtet Krobath. Bereits in der 15. Minute gab es erstmals Jubel im Lager der Schwarzweißen, als Bernd Probsdorfer in seiner unnachahmlichen Art einen 20-Meter-Freistoß in die kurze Ecke zirkelte. SVM-Keeper Florian Hedorfer versuchte zwar sein Möglichstes, konnte das 0:1 aber nicht mehr verhindern.
Dass diese frühe Führung dem FCG in die Karten spielte - wohl müßig zu erwähnen. Die heimischen Münsteraner probierten es zwar immer wieder, mit hohen Bällen für Gefahr im Zentrum zu sorgen (Krobath: "Auf Denis Buja und Philipp Fetsch musst Du dort immer aufpassen") - aber die Gerolsbacher Defensivabteilung um Julian Wiethop sowie Leo Solich ließ so gut wie nichts Erwähnenswertes zu. Nur ein einziges Mal kam Buja doch nahezu ungestört zum Kopfball - bloß mit einem SVM-Torerfolg wurde es in dieser Szene trotzdem nichts, weil Sebastian Ickes im Gästekasten sensationell reagierte und die Kugel noch bravourös an die Querlatte lenkte (61.).
Zu diesem Zeitpunkt lag der FCG freilich schon mit 2:0 vorne - da Alexander Tyroller bereits in der 37. Minute präzise nach innen geflankt hatte und Sebastian Limmer dort mit einem spektakulären Kopfballtorpedo erfolgreich gewesen war. Auch ein Gerolsbacher 3:0 wäre noch vor der Buja-Topchance möglich gewesen - allerdings hatte der kurz zuvor eingewechselte Felix Bauer eine Riesenportion Pech mit einem Pfostenschuss (60.).
"Dass wir kicken können, das wussten wir ja immer. Aber jetzt können wir halt auch immer befreiter aufspielen - und das macht sich sofort in den Resultaten bemerkbar", meint Krobath. Seiner Ansicht der Hauptgrund, weshalb es plötzlich wieder so gut klappt: der "super Zusammenhalt" im FCG-Team. "Jeder fightet bei uns für jeden, keiner ist sich für irgendetwas auf dem Spielfeld zu schade", lobt der Fußballchef der Schwarzweißen seine Mannen.
Goalgetter Limmer setzte ge-stern dann in der 88. Minute den Schusspunkt zum 3:0-Endstand - wobei dieser Treffer sein mittlerweile siebter in der laufenden Saison war. In der Tabelle kletterten die Gerolsbacher nun erstmals seit Anfang September wieder auf eine einstellige Position hoch, und zwar auf die neunte. "Da kann ich jetzt doch einigermaßen entspannt in den Urlaub gehen", so Krobath lächelnd. In der Tat geht's für ihn in den nächsten Wochen auf große Kreuzfahrt im Warmen. Seine FCG-Truppe hingegen muss vor der Winterpause noch zwei Punktspiele im bayerischen Herbst bestreiten - nämlich in Griesbeckerzell und beim SSV Alsmoos/Petersdorf.
Roland Kaufmann
