Pfaffenhofen
Erster Saisonsieg in Italien

Marius Zug und Stefano Comandini triumphieren in Monza

21.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:55 Uhr
Erhard Wallenäffer
Ganz vorne auf der Grand Prix-Strecke von Monza : Über ihren ersten Saisonsieg in der Italienischen GT-Meisterschaft freuen sich Marius Zug (l.) und Stefano Comandini. −Foto: E. Wallenäffer

Pfaffenhofen - Seinen ersten Saisonsieg in der Italienischen GT-Meisterschaft hat Marius Zug gefeiert.

 

Der 17-jährige Pfaffenhofener verblüffte am Wochenende auf der Grand Prix-Strecke von Monza bei seinem fünften Saisonrennen, als er seine erste Pole-Position in einem GT3-Rennfahrzeug eroberte und damit den Grundstein zum Sieg am Samstag legte. Das Sonntagsrennen hingegen musste Zug wegen eines Defekts vorzeitig beenden.

"Es war eigentlich eine relativ unspektakuläre Runde. Ich habe alles sauber erwischt, ohne große Hektik, und dann hat es halt gereicht. " Worüber Marius Zug hier spricht: Im Qualifying zum Samstags-Sprint fuhr er schneller als alle seine Konkurrenten um die 5,8 Kilometer Asphalt von Monza. Der Start von ganz vorne war dadurch gesichert - noch vor Mattia Drudi, dem Audi-Werksfahrer. Zug schätzt die Fähigkeiten des Italieners sehr, stellt aber klar: "Auch Mattia ist nur ein Mensch, der vier Räder um sich herum und jede Menge PS unter dem Hintern hat. Diese Pole-Position war für mich persönlich einfach überfällig, denn ich hatte bereits nach dem Freitags-Training ein sehr gutes Gefühl besessen. "

Zugs BMW M6 GT3 war für Monza also bestens vorbereitet, entsprechend hoffnungsfroh ging der Pfaffenhofener von Startplatz eins in die 50 Rennminuten am Samstag. Gas zu geben und gleichzeitig zu bremsen sei grundsätzlich eine bewährte Methode, um die Reifen in der Einführungsrunde auf die richtige Temperatur zu bringen, wie Zug erklärt: "Ich muss aber zugeben, dass mir das diesmal misslang. Ich hatte zu viel Temperatur in die Bremse gefahren, dadurch war zu Rennbeginn die richtige Verzögerung nicht vorhanden. " Zwei Schikanen habe er prompt komplett verpasst, schildert der 17-Jährige weiter, woraufhin er bis auf Position fünf zurückgefallen sei.

Den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren war fortan die Devise, was Zug auch gelang. Das war wichtig, weil man sich in der Box vom BMW Team Italia sicher war, dass es den M6 bald automatisch nach vorne spülen würde. Boxenstopps inklusive Fahrerwechsel waren zur Rennmitte zu absolvieren - und hierbei mussten die führenden Fahrzeuge länger stehen. Erfolgsstrafen waren der Grund hierfür - wodurch Zugs Kollege Stefano Comandini bald auf Position zwei vorfuhr. Der Italiener konnte im weiteren Verlauf sogar die Spitzenposition erobern. Der erste Saisonsieg für das BMW-Team-Italia und Zug wurde somit Realität.

Auch das Zeittraining für das Sonntagsrennen verlief für den italienischen BMW-Rennstall vielversprechend: Stefano Comandini gelang die drittschnellste Rundenzeit - aus der zweiten Startreihe wurde folglich der abschließende Teil des Monza-Wochenendes in Angriff genommen. Zur Schlussphase des Rennens aber, auf Platz sechs fahrend, musste Zug vorzeitig die Box ansteuern. "Wir hatten Probleme mit der Spritzufuhr und mussten leider aufgeben", berichtet der Nachwuchspilot.

Letztlich überwiege jedoch die Freude über den ersten Saisonsieg vom Vortag, wie Zug nochmals deutlich betont: "Wir sind alle sehr glücklich darüber. Ich muss auch ein Dankschön an das Team aussprechen, denn wir bekamen ein perfektes Auto hingestellt. " Schon in drei Wochen wird die BMW-Mannschaft wieder in Monza eine schöne Garage beziehen - und dann wird es für Zug und Co. darum gehen, sich den begehrten Titel bei der Endurance-Meisterschaft zu sichern.

SZ

Erhard Wallenäffer