Aresing
Cheftrainer erneut im Doppelpack

David Ibraimovic und Pavel Klauser werden beim BC Aresing die Nachfolger von Florian Hergeth und Florian Flicker

12.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:56 Uhr
Trikotübergabe: David Ibraimovic (2. v. l.) und Pavel Klauser (2. v. r.) werden in der Saison 2019/20 gemeinsam als Spielertrainer des BC Aresing fungieren. Abteilungsleiter Stefan Oettl (l.) und Klubchef Andreas Zeitlmeir (r.) freuen sich über die beiden Neuverpflichtungen. −Foto: A. Streicher

Aresing (SZ) Der BC Aresing bleibt seiner Linie treu und besetzt seine Cheftrainerstelle auch in der Fußballsaison 2019/20 wieder mit gleich zwei fähigen Männern. David Ibraimovic und Pavel Klauser heißen sie, sind aktuell noch für den Kreisligisten Türkisch SV Ingolstadt aktiv - und beide haben in ihrer Laufbahn sogar schon intensiv Landesligaluft geschnuppert.

Allein schon deshalb ist es kaum verwunderlich, dass Stefan Oettl aktuell höchst zufrieden wirkt: "David und Pavel sind genau das, was wir uns für dieses Amt erhofft hatten", so der BCA-Abteilungsleiter nicht ohne Stolz. Und gleichzeitig gibt er zu: "Ich bin heilfroh, dass die Suche jetzt zu Ende ist."

Eine Suche, die deshalb notwendig geworden war, weil Florian Hergeth und Florian Flicker ihre Posten zum Schluss der laufenden Saison räumen werden - nach drei Spielzeiten in Aresing. Also exakt so, wie sie das immer schon propagiert hatten. "Wir durften mit ihnen schöne Zeiten erleben, sie machten bei uns stets eine gute Arbeit, gerade in taktischer und spielerischer Hinsicht haben wir ihnen extrem viel zu verdanken", sagt Oettl. Weil er das nun genau so sagen muss? "Nein, weil das eben so ist", antwortet der 28-Jährige wie aus der Pistole geschossen: "Vor allem das erste Jahr unter ihrer Führung, als wir den Aufstieg in die Kreisklasse schafften und zudem in der Halle sensationell den S-Cup gewannen, war einfach bombastisch. Das werden wir beim BCA nie vergessen."

Der Punkteschnitt des BCA in der Saison 2016/17 - 2,577 in 26 Partien - bestätigt es: Das damalige Experiment der Aresinger, zwei Männer gleichberechtigt auf den Cheftrainerposten zu hieven, wurde von Beginn an eine Erfolgsgeschichte.

Und jetzt soll die Story nach Wunsch aller Aresinger auch ein Happy End bekommen. Aber noch ist das nicht hundertprozentig sicher, denn der aktuelle BCA-Vorsprung auf die Abstiegszone der Kreisklasse Aichach beträgt nur zwei Zähler. "Keine Frage, wir müssen mächtig aufpassen", weiß Oettl. Von irgendwelcher Panikmache hält er jedoch nichts: "Ich gehe vielmehr fest davon aus, dass wir die Klasse halten. Zahlreiche Akteure, die uns zuletzt noch verletzungsbedingt gefehlt hatten, stehen nach der Winterpause wieder zur Verfügung. Wenn dann auch noch die Einstellung bei jedem Einzelnen passt, dürfte eigentlich nichts schief gehen."

Selbst ein einstelliger Tabellenplatz für die Seinen ist laut Oettl im Endklassement noch drin - bei momentan nur vier Punkten Rückstand auf Tabellenplatz sechs keine allzu gewagte These. "Schön wäre das auf jeden Fall", so der Abteilungsleiter: "Aber unter Druck setzen möchte ich unser Team damit keinesfalls. Wenn's zum Schluss doch nur der elfte oder zwölfte Rang wird, könnten wir hiermit auch gut leben."

Damit verbunden wäre eben die Rettung. Eine solche strebt ja zudem die zweite BCA-Garnitur in der A-Klasse Aichach an. Zwar hat sie dort erst einen Saisonsieg geschafft und erst fünf Zähler auf dem Konto - aber trotzdem befindet sie sich aktuell einen Punkt über dem Strich. "Ganz klar, sportlich wollen wir mit unserer Reservemannschaft den Klassenerhalt unbedingt schaffen", sagt Oettl. Und anschließend? Zunächst mal Achselzucken beim Aresinger Fußballchef - ehe es doch eine Antwort aus seinem Munde gibt: "Dann müssen wir uns in der Tat zusammensetzen und schauen, wie es in der neuen Saison mit unserer zweiten Vertretung weitergeht. Fast jede Woche nur Kanonenfutter zu sein - so wie in der A-Klassenvorrunde 2018/19 geschehen - das ist wirklich nicht schön."

Die eklatanten Aresinger Personalprobleme im Sommer und Herbst 2018 bekam in letzter Konsequenz eben vor allem das Reserveteam zu spüren. "Immer wieder mussten wir es notdürftig auffüllen, bis jetzt kamen in ihm bereits 43 Spieler zum Einsatz", berichtet Oettl: "Das ist schon krass."

Zurück zur ersten Mannschaft des BCA - und zu dessen Hauptverantwortlichen für die Saison 2019/20: Einen Unterschied gibt es zwischen Ibraimovic/Klauser und Hergeth/ Flicker eben doch - denn das neue Duo wird aus zwei Spielertrainern bestehen, während beim jetzigen Duett ein Mann (Hergeth) immer von der Seitenlinie aus arbeitet(e). Einen "Chef" und einen Assistenten wird es jedoch weiterhin nicht geben. "Beide sind wieder gleichberechtigt", betont Oettl.

Dass Ibraimovic und Klauser erstmals einen Trainerjob annehmen, also Neulinge auf diesem Gebiet sind - kein Problem für den BCA: "Mit solchen hatten wir in der Vergangenheit schon öfter gute Erfahrungen gemacht", sagt der Aresinger Abteilungsleiter, der sich natürlich auch über das neu gewonnene Potenzial auf dem Fußballplatz an sich freut.

So hat der mittlerweile 28-jährige Klauser bereits eine Menge Erfahrung in der Landesliga, der damaligen Bezirksoberliga und der Bezirksliga gesammelt - der beidfüßige Mittelfeldakteur war unter anderem schon beim FC Gerolfing, VfB Eichstätt sowie VfR Neuburg aktiv. Und Ibraimovic ist im Landkreis sowieso bestens bekannt - als eiskalter Torjäger etwa des SV Karlshuld und des VfR Neuburg. Auch beim TSV Rain sowie dem FC Gerolfing war der inzwischen 30-Jährige bereits unter Vertrag gestanden - und hatte überall regelmäßig eingenetzt. "David ist jemand, der schießt pro Saison auch schnell mal 15 Tore für sein Team", weiß Oettl: "Wenn er das dann auch für uns tun würde, hätte ich selbstverständlich nichts dagegen."

Roland Kaufmann