Pipinsried
Chance nicht genutzt

Mit etwas Glück wäre für den FC Pipinsried gegen überlegene Eichstätter am Ende ein Punkt möglich gewesen

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:00 Uhr
Freud und Leid in Pipinsried: Während die Spieler des VfB Eichstätt im Hintergrund ihren Treffer zum 2:0 feierten, wirkte FCP-Kapitän Thomas Berger doch arg traurig. Aber beinahe hätte es für die Blauweißen am Ende doch noch zu einem Unentschieden gereicht −Foto: M. Schalk

Pipinsried (SZ) Von einem klaren Kantersieg für die Gäste bis zu einem Unentschieden in letzter Minute war beim 1:2 des FC Pipinsried gegen den VfB Eichstätt so ziemlich alles drin. Letztlich baute der Überraschungs-Tabellenführer seinen Vorsprung auf den FC Bayern München II sogar noch aus, der FCP rutschte auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

Regionalliga Bayern
Manfred Bender hatte es kommen sehen - und so lief der Pipinsrieder Trainer, der ansonsten die meiste Zeit entspannt auf seiner Bank gesessen hatte, in der spannenden Schlussphase etwas energischer davor auf und ab. Immer wieder beorderte er seine Stürmer lautstark nach vorne, immer wieder rief er ihnen zu: "Eine bekommen wir noch." Was Bender meinte, war eine letzte Torchance, um doch noch den etwas überraschenden Ausgleich zu erzielen. Und tatsächlich, diese eine Chance, sie kam nur ein paar Minuten später. Das Problem aus Pipinsrieder Sicht: Marian Knecht zielte in dieser Szene um wenige Zentimeter am Tor vorbei.

So hätte eine Partie, die die Gäste aus Eichstätt eigentlich im Griff hatten, beinahe doch noch eine überraschende Wendung genommen. Auch Bender gibt zu, dass der Tabellenführer seiner eigenen Mannschaft zuvor "ein bisschen die Grenzen aufgezeigt hatte". Doch weil die Gastgeber vor allem nach dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Philipp Schmidt (80.) neue Hoffnung entfachten, wäre der Punkt wenn auch nicht hochverdient irgendwie doch eine Belohnung für die Pipinsrieder Moral gewesen.

Benders Kollege Markus Mattes hatte das ebenfalls kommen sehen, nur eben aus einem anderen Blickwinkel. "Beinahe wäre es uns noch um die Ohren geflogen", sagt der Eichstätter Trainer zur Tatsache, dass seine Mannschaft zuvor reihenweise tolle Kontergelegenheiten vergeben hatte. Fabian Eberle hatte den Tabellenführer zunächst per Foulelfmeter in Führung gebracht (23.), der Ex-Pipinsrieder Atdhedon Lushi gleich darauf nachgelegt (25.) - ehe Marcel Schelle mit einem weiteren VfB-Strafstoß am starken FCP-Torhüter Thomas Reichlmayr scheiterte (44.). Doch selbst den noch viel größeren Schock durch die schwere Knieverletzung von Julian Kügel (ausgerenkte Kniescheibe), nach der die Partie zwischenzeitlich unterbrochen wurde, verdauten die Gäste gut. "Grundsätzlich bin ich mit der Leistung deshalb auch ganz zufrieden", sagt Mattes, kritisiert aber: "Die Art und Weise, wie wir vor dem gegnerischen Tor agiert haben, das geht so nicht."

Doch weil es am Ende eben trotzdem zum Sieg reichte und der FC Bayern München II nicht im Einsatz war, wuchs der Eichstätter Vorsprung (allerdings mit drei Partien mehr auf dem Konto) sogar auf vier Zähler an. Am Freitag könnten die Pipinsrieder außerdem Schützenhilfe leisten, wenn sie im Grünwalder Stadion beim FCB II antreten. Ob er Ratschläge habe, wurde Mattes gefragt, da seine Mannschaft ja vor kurzem dort mit 3:0 dort gewonnen hatte. "Das steht mir nicht zu, Tipps zu geben. Mein Kollege kennt seine Mannschaft ja wesentlich besser. Ich glaube, da ist schon der richtige Mann am richtigen Fleck", so der Eichstätter Trainer.

Neben Bender ist in München auch wieder Spielertrainer Fabian Hürzeler dabei, der gegen Eichstätt wegen seines Jobs bei der deutschen U20-Nationalmannschaft fehlte. Ebenso kehrt Luis Grassow nach abgesessener Gelbsperre zurück. Und es klingt dennoch ein bisschen komisch, wenn Bender davon spricht, dass sein Team (nach drei Niederlagen in Folge) "mit Selbstvertrauen in München antritt." Was der Ex-Bayern- und 1860-Profi damit meint: "Wir können, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen, jede Mannschaft in dieser Liga fordern und gegen jede punkten." Gegen den VfB Eichstätt scheiterte es letztlich an der einen ungenutzten Chance.

Matthias Vogt