Riedenburg (smx/mxi) Am kommenden Gewerbemarkt-Sonntag empfängt der TV Riedenburg den SV Töging um 14 Uhr zum Altmühl-Derby. Die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein, denn während bei den Dreiburgenstädtern ein Erfolgserlebnis das nächste jagt, findet sich der SV Töging in der Kreislaga 2 Regensburg schon früh in der Saison im Abstiegskampf wieder.
Die TV-Fans sind derzeit fast schon erfolgsverwöhnt, denn nur gegen Spitzenreiter Dietfurt, dem man in der Tabelle mit zwei Punkten Rückstand auf den Fersen ist, musste die Elf von Andreas Schäffer eine Niederlage einstecken. Seit fünf Spielen sind die Riedenburger ungeschlagen und zudem meist dominant in Spielkontrolle und Chancenanzahl. Der Übungsleiter musste sich wiederholt nur über die Chancenverwertung ärgern, auch beim Auswärtssieg in Painten (4:1) hätte man in Halbzeit eins bereits alles klar machen können. Die Offensive um Alexander Maier und Co. trifft, wenn es ernst wird, ansonsten nach Belieben - 29 Tore aus acht Saisonspielen sprechen da eine deutliche Sprache. Neben den erfolgreichsten Torjägern Maier (elf Tore) und Sebastian Schmid (neun Tore) stellen die Riedenburger auch die beiden besten Vorbereiter. Sebastian und Stefan Schmid legten jeweils sieben Treffer auf. Sebastian Schmid ist somit der Topscorer der Kreisliga 2 Regensburg.
Auch wenn einzelne Spieler herausstechen, wächst die junge Elf auch im Kollektiv immer besser zusammen. Schäffer leistete sich zuletzt sogar den Luxus, Leistungsträger zu schonen, um diese dann gezielt von der Bank aus einzusetzen. Die Neuzugänge aus der A-Jugend füllen bestens die Lücken, die in den vergangenen Jahren im TV-Kader entstanden sind. Bis auf den noch für eine weitere Partie gesperrten Michael Wittmann kann am Sonntag aus dem Vollen geschöpft werden. Töging scheint Riedenburg im Übrigen zu liegen, denn der letzte Töginger Sieg reicht bereits bis in das Jahr 2011 zurück - für den letzten Erfolg in Riedenburg muss man in der Chronik sogar bis zum 5. August 2007 zurückblättern.
Wenig überraschend stellt man sich daher beim SV am Sonntag auf eine Mammutaufgabe ein. Generell ist die Situation beim SV Töging und für Trainer Oliver Überall aktuell nicht gerade einfach. Verletzungsprobleme, schlechte Chancenverwertung und zu viele Platzverweise prägen das Spiel der Töginger. In der Summe ergibt dies den vorletzten Platz in der Tabelle mit mageren vier Punkten aus acht Spielen. Der SVT kann froh sein, dass die SG Peising/Bad Abbach II noch schlechter in der Tabelle dasteht und mit null Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz rangiert. Die fünf eigenen erzielten Treffer der Töginger sind sogar der schlechteste Wert in der gesamten Liga.
Es läuft aktuell einfach nicht. Leidenschaft und Einsatzwillen kann man den Jungs von Coach Überall sicherlich nicht absprechen. Jeder Spieler gibt im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Bestes. Vor allem nach Rückstand zeigt die Mannschaft Herz und Biss und gibt nicht auf. Die Kehrseite der Medaille sind allerdings viele unnötige und vermeidbare Fouls. Gepaart mit einigen Unbeherrschtheiten brachte das der Mannschaft bereits vier Gelb-Rote Karten ein. Dies ist trauriger Spitzenwert in der Liga und bringt den Tögingern den letzten Platz in der Fairnesstabelle ein.
Es liegt somit viel Arbeit vor Überall und seinen Schützlingen. Der Abstiegsrelegationsplatz liegt machbare drei Punkte entfernt und wird vom TV Hemau belegt. Das rettende Ufer und Platz elf in der Tabelle wird von Aufsteiger TSV Beratzhausen eingenommen. Hier haben die Töginger einen Rückstand von vier Punkten. Die Lage ist somit weder aussichts- noch hoffnungslos. Aber es sollten möglichst bald Punkte eingefahren werden, damit sich die Situation etwas entspannt und der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wieder hergestellt werden kann.
Positiv bei den Altmühltalern ist, dass sich die Spieler aus der zweiten Mannschaft sehr gut an die Kreisligaluft gewöhnt haben. Michael Daubner zeigt sich als erfahrende Stütze im Abwehrverbund. Florian Buhrow und Philipp Böhm hielten gegen Breitenbrunn die rechte Seite nach Kräften zusammen. Die beste Entwicklung zeigt Torhüter Johannes Mosandl. Er hielt seine Mannschaft gegen Breitenbrunn mit herausragenden Paraden lange im Spiel. Auch in den Spielen vorher legte er seine Nervosität immer mehr ab und entwickelte sich zu seinem stabilen Rückhalt für Töging.
Es ist also nicht alles schlecht beim SVT. Vielleicht braucht es nur ein Erfolgserlebnis, um wieder in die Spur zu kommen. Gegen Riedenburg hängen die Trauben aber sicherlich hoch, wenngleich im Fußball nichts unmöglich ist. Somit fährt Überalls Mannschaft mit dem nötigen Respekt und einer großen Portion Motivation die knapp 20 Kilometer flussabwärts zum nächsten Derby in dieser Saison.