Rom
Innsbruck, Rom und Luxemburg

Mehrere Taekwondo-Sportlerinnen aus der Region wieder international im Einsatz - Silber für Körndl

21.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr
Erfolgreich auf internationalem Parkett war Vanessa Körndl (links), hier gegen die Südkoreanerin Jan-Di KIm in Rom. −Foto: Foto: Tiger & Dragon

Rom (DK) Die Taekwondo-Kämpferinnen vom Team Tiger & Dragon Altmannstein/Mindelstetten sind wieder auf mehreren internationalen Turnieren unterwegs gewesen. Die Altmannsteinerin Vanessa Körndl konnte sich beim G1-Turnier in Luxemburg über eine Silbermedaille freuen.

Um sich als Leistungssportler mit anderen Taekwondoin auf internationalem Terrain messen und positionieren zu können, ist es unabdingbar, hochrangige Weltranglistenturniere im Ausland zu bestreiten. Auch wenn dies für manche Mitglieder der Taekwondo-Abteilung Tiger & Dragon Altmannstein/Mindelstetten bedeutet, dass sie beispielsweise bereits am Donnerstagnachmittag direkt von der Schule abgeholt werden, eine sehr lange Anreise zum Turnieraustragungsort hinter sich bringen, um dann am Samstag oder Sonntag die Kampffläche zu betreten. Für einen eingefleischten Taekwondo-Kämpfer ist kaum eine Hürde zu hoch oder ein organisatorisches.

So hießen die letzten Reiseziele der Kämpferinnen aus der Region Innsbruck, Rom und Luxemburg. Zunächst mussten Marlen Nedic aus Mindelstetten und Leonie Mayer aus Offendorf in Innsbruck bei den Austrian Open antreten. Das 17-jährige Nationalteammitglied Nedic stand der späteren Turniersiegerin Nika Petanjek aus Kroatien, die sowohl als Kadettin als auch in der Kategorie Jugend im Kampfjahr 2017/2018 zahlreiche internationale Erfolge erzielen konnte, gegenüber. Nedic, die auf den vergangenen Turnieren ihre Leistungsfähigkeit mehrmals präsentiert hatte, fand in diesem Duell ihre Position nicht und schied aus. Auch die zwölfjährige Leonie Mayer kann seit Beginn des Jahres internationale Erfahrung vorweisen. Die erste Gegnerin - Hondo Hamroudi aus Italien - schlug die Offendorferin durch vorwärts gerichtete Aktionen und Nervenstärke mit 13:5. Vor dem Kampf gegen Nur Arayan vom TSV Dachau hatte Mayer Respekt, musste sie sich doch in diesem Duell mit der amtierenden Europameisterin messen. Eingeschworenen von ihrem Coach Andreas Huber (Lobsing), voll konzentriert und ausgestattet mit Siegeswillen hielt die Offendorferin auf der Kampffläche entschlossen dagegen. Trotz dieser Leistung musste sie sich nach drei Runden doch geschlagen geben, erhielt aber wohlverdientes Lob für ihren kämpferischen Einsatz und hatte letztendlich ein Lächeln im Gesicht.

Der World-Taekwondo-Grand-Prix stellt ein Turnier auf dem Rang G4 dar und ist als Sprungbrett zu den Olympischen Spielen anzusehen. Für die Tiger&Dragon-Mitglieder Vanessa Körndl aus Altmannstein und Lorena Brandl aus Pförring gehört das Bestreiten von Turnieren auf der ganzen Welt zu ihrem Beruf als Sport-soldatinnen. Der Grand Prix allerdings ist für beide ein ganz besonderes Ereignis. Für Körndl war es beim Grand Prix in Rom bereits die dritte Teilnahme nach London und Moskau in diesem Jahr. Die Altmannsteinerin konnte sich zunächst gegen ihre koreanische Gegnerin Jan-Di Kim durch eine hervorragende Defensive, aber auch durch gezielte Angriffe und eine ausgefeilte Mattenpräsenz behaupten, unterlag schlussendlich aber dann der Drittplatzierten der WM 2017 mit 12:19.

Nur wenig später ging es für Körndl bereits beim G1-Turnier in Luxemburg weiter. Gegen die erste, ebenso sehr stark agierende Gegnerin Rande Dyngeland aus Norwegen, setzte sich die Sportlerin nach drei Runden mit 11:9 durch. Im Halbfinale stand ihr Vanessa Athanasia Mitsopoulou (GRE), die zuletzt Bronze beim Residents Cup in Athen und Silber bei den Austrian Open erreicht hatte, gegenüber. Aber davon ließ sich die Altmannsteinerin nicht beeindrucken, dominierte den Kampf von Beginn an und siegte mit einem deutlichen Punktevorsprung mit 13:6. Sowohl Körndl als auch die Trainer Bernhard Bruckbauer und Andreas Huber freuten sich sehr, sie endlich wieder in einem hochrangigen Finale anfeuern zu können. Die Gegnerin war keine Unbekannte: Die Spanierin Eva Calvo Gomez erreichte bereits einige Medaillenplatzierungen auf Weltranglistenturnieren, darunter auch den zweiten Platz bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Bei diesem Duell präsentierte Vanessa Taekwondo auf sehr hohem Niveau. Ihre messerscharfen Dollyeochagis (Rundkick von außen mit dem Fußballen oder -spann) saßen präzise und bescherten ihr zahlreiche Punkte. Ihre Gegnerin musste viel Anstrengung investieren, um den sauber ausgeführten Bandae dollyeochagis (rückwärts gedrehter Tritt, getroffen wird mit Ferse oder Sohle) ganz knapp ausweichen zu können. Am Ende der dritte Runde konnte Körndl auf 10:13 verkürzen und nahm sehr verdient und mit einem Strahlen im Gesicht für diese hervorragende Leistung die Silbermedaille entgegen.

Auch Leonie Mayer ging in Luxemburg an den Start. Gleich zu Beginn traf sie auf Elsa Hernandez Vazquez (ESP), die Siegerin der Luxemburg Open 2017, die im Jahr 2018 in Sofia und Alicante Gold und in Athen Silber erreichte. Mit Respekt, aber entschlossen und fit ging sie in dieses Duell. Von Beginn an demonstrierte die Spanierin, dass sie über mehr Routine und Schnelligkeit verfügt, was neben einer Kampfrichterentscheidung dazu führte, dass sie vorzeitig gewann.

Julia Voll befindet sich nach ihrer Kreuzband-Operation im Februar nun in einer Phase, in der sie professionell von einem Coach aus München trainiert wird, um bald auch wieder sportartspezifisch trainieren zu können.