Eichstätt
Ein bemerkenswerter Rekord

Markus Mattes ist jetzt der Trainer mit der längsten Amtszeit bei den Domstädtern

21.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:14 Uhr
VfB-Trainer Markus Mattes. −Foto: Traub (Archiv)

Eichstätt (dno) Weil Jürgen Steib den damaligen Bayernligisten VfB Eichstätt nach 155 Punktspielen kurzerhand in Richtung TSV Rain am Lech verließ, brauchten die Domstädter einen Trainer.

Anfang Dezember 2014 wurde Vollzug gemeldet: Man habe mit dem Karlshulder Markus Mattes einen neuen Cheftrainer gefunden. Am vergangenen Donnerstag im Heimspiel gegen den TSV Buchbach (2:0) ist der 44-Jährige nach Spielen mit seinem Vorgänger gleichgezogen - und ist seit Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II (0:0) als alleiniger Rekordhalter in die Vereinsannalen der Grünhemden eingegangen.

"Gemeinsam mit der Mannschaft und der Abteilungsleitung wurde ein Anforderungsprofil für den neuen Trainer erstellt. Dieses Profil war für alle weiteren Schritte die Basis", sagte Abteilungsleiter Hans Benz damals im Gespräch mit unserer Zeitung. An der Spitze der Liste stand schließlich Mattes, der seinerzeit noch beim TSV Rohrbach unter Vertrag stand und selbst den eingefleischten VfB-Anhängern unbekannt gewesen sein dürfte. Mit dem ehemaligen Spieler des FC Ingolstadt 04 wurde aber der "absolute Wunschkandidat" verpflichtet. Und die Verantwortlichen hatten sich in ihrer Einschätzung nicht getäuscht, denn inzwischen ist Mattes seit viereinhalb Jahren für die erste Mannschaft des VfB verantwortlich und eilt mit ihr von Erfolg zu Erfolg. Zunächst gelang ihm der Klassenerhalt in der Bayernliga Süd, um dann - nach der Umgruppierung in den Norden - so richtig für Furore zu sorgen. Nach der Vizemeisterschaft folgte 2017 der Aufstieg in die Regionalliga. Auch dort wussten seine Schützlinge als Liga-Neuling zu überzeugen und landeten auf einem respektablen siebten Tabellenplatz. Die Krönung folgte mit der Vizemeisterschaft in der zurückliegenden Saison.

In den 156 Spielen als hauptverantwortlicher Cheftrainer konnte Mattes den Platz 83-mal als Sieger verlassen. Die Unentschieden und Niederlagen halten sich mit 37 und 36 fast die Waage. Das Torverhältnis ist mit 311:198 positiv. Und auch wenn Mattes Heimpremiere am Samstag, 21. März 2015, mit einer 0:1-Niederlage gegen den TSV Landsberg misslang, ist auch diese Bilanz beeindruckend. In 78 Heimspielen gelangen seinen Schützlingen 49 Siege und 17 Unentschieden bei nur zwölf Niederlagen. Dabei durfte der heimische Anhang 175 Treffer bejubeln, 81 Tore erzielten die Gäste. Selbst in der Fremde überwiegen die Erfolgserlebnisse: Von 77 Spielen konnten 34 gewonnen werden. 20 Partien endeten unentschieden und 24-mal musste man mit einer Niederlage nach Hause fahren. Den 136 geschossenen Treffern stehen 117 Gegentore gegenüber.

In den 156 Punktspielen mit Markus Mattes an der Seitenlinie kam VfB-Urgestein und Spielführer Benjamin Schmidramsl am häufigsten zum Einsatz (142-mal). Ihm folgen Florian Grau (126), Fabian Schäll (111), Dominik Wolfsteiner (107) und Lucas Schraufstetter (105). Von den 311 geschossenen Toren gehen 68 auf das Konto von Fabian Eberle, der in genau 101 Spielen mitwirkte. Grau traf 43-mal, Atdhedon Lushi gelangen während dieser Zeit 26 Treffer und Yomi Scintu netzte 19-mal ein.

Rein von den Punktspielen betrachtet hat Erich Hock in seiner insgesamt vierjährigen Amtszeit - im Verhältnis der erreichten Punkte zur Anzahl der Spiele - den besten Punkteschnitt (2,19). Rechnet man allerdings die beiden verlorenen Entscheidungsspiele in der Saison 2009/10 gegen Heimstetten und Schweinfurt mit ein, dann fällt Hock (2,15) hinter Franz Schreiner (2,16) zurück. Unter dem ehemaligen Profispieler der SpVgg Unterhaching nahm 1998/99 die Erfolgsgeschichte des VfB Eichstätt mit der Meisterschaft in der A-Klasse Nord ihren Anfang. Sabahattin Koc fuhr im Durchschnitt 1,73 Punkte ein, bei Karl-Heinz Forster waren es 1,65 und Jürgen Steib holte durchschnittlich 1,50 Zähler. Ralf Andresen, der in der Saison 2010/11 nach nur sieben Spielen schon wieder entlassen wurde und somit die mit Abstand kürzeste Amtszeit hatte, kommt auf einen Punkteschnitt von 1,0. Markus Mattes steht aktuell bei 1,84 Punkten pro Spiel - und das in der Bayern- und Regionalliga. Angesprochen auf die stolze Zahl von 156 Punktspielen sagt er: "Als Trainer kann man nie langfristig planen. Wenn man drei oder vier Spiele verliert, dann steht man sofort in der Kritik. Deswegen ist diese lange Zeit in Eichstätt schon beachtlich. "