Breitenbrunn
Brisantes Nachbarschaftsduell

Das Derby zwischen Breitenbrunn und Dietfurt ist zumeist eine emotionale Angelegenheit

19.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:43 Uhr
Nach dem Derby gegen Töging geht es für Dietfurt (in Blau) am Sonntag zum nächsten Nachbarschaftsduell nach Breitenbrunn. −Foto: Bachhuber

Breitenbrunn/Dietfurt (DK) Nächster Spieltag, nächstes Derby: In der Kreisliga 2 Regensburg treffen an diesem Sonntag um 15.15 Uhr der SV Breitenbrunn und der TSV Dietfurt aufeinander. Beide haben am vergangenen Wochenende nicht die erwünschten Ergebnisse eingefahren.

Für den TSV Dietfurt ist es das zweite Derby in Folge. Vorigen Sonntag trennten sich die Schützlinge von Stefan Weber vom SV Töging mit 2:2. In Breitenbrunn möchte der Spitzenreiter gerne das 2:0 aus dem Hinspiel wiederholen. In den zurückliegenden vier Begegnungen sammelten die Weber-Akteure zehn Zähler. Das Remis gegen Töging kostete die Sieben-Täler-Mannschaft allerdings viel Anstrengung und Mühe, bis das zweite Tor gelang. Selbst der TSV-Coach, der in dem Breitenbrunner Ortsteil Kemnathen wohnt, gibt zu, dass seine Mannschaft nach dem zweiten Treffer "oft nur noch auf das Nötigste aus ist". Garant dafür, dass den Dietfurtern zwei Tore oft zum Sieg reichen, ist die TSV-Abwehr um Torhüter Lukas Schmid. Zwölf Gegentreffer bedeuten die sicherste Verteidigung in der Liga.

Bei der Übungseinheit am Dienstagabend hat Weber "mit einem kleinen Kader trainiert". Insgesamt 14 Spieler standen auf dem Platz. Verletztes Personal, krankheitsbedingtes Fehlen und berufliche Auswärtsaufenthalte ließen die Trainingsbeteiligung sinken. Weber bezeichnet dies als "bewusste Trainingssteuerung", da den angeschlagenen Akteuren eine Pause gegönnt wurde.

Die Gästen erwartet in Breitenbrunn, wo seit der Saison 2010/2011 der siebte Trainer an der Seitenlinie steht, wohl eine heiße Auseinandersetzung. "Ein Spiel mit sicherlich vielen Emotionen" erwartet Weber, der das Hinspiel noch allzu gut in Erinnerung hat. Damals musste der TSV-Übungsleiter nach seinen Angaben Worte unter der Gürtellinie von den Zuschauer aus Breitenbrunn hinnehmen. "Das Spiel sollen die Breitenbrunner machen", möchte Weber erst einmal abwarten, wie die Gastgeber sich aufstellen.

Der SV Breitenbrunn hat in den vergangenen Heimspielen zu alter Stärke zurückgefunden. Auch aus dem Spiel gegen den Spitzenreiter aus der Sieben-Täler-Stadt möchte die Mannschaft von Trainer Uwe Amstein etwas Zählbares mitnehmen.

Derbys gegen den TSV Dietfurt sind für die Breitenbrunner Fußballanhänger immer etwas ganz Besonderes. Das ändert sich auch nicht durch die Tatsache, dass die sportliche Bilanz der Vergangenheit nicht unbedingt für die Amstein-Elf spricht. Drei Siegen und zwei Unentschieden stehen sieben Niederlagen entgegen.

Auch am Sonntag ist der Gast auf dem Waldsportplatz laut Amstein eindeutiger Favorit. "Sie haben zwar einige Ausfälle zu beklagen, aber so einen ausgeglichen breiten Kader, dass sie das eher kompensieren können, als zum Beispiel wir." Damit kommt der Coach auch auf die Personalsituation seiner Truppe zu sprechen: "Nachdem sich zuletzt Matthias Schätzl und Karl Schmid krank gemeldet haben, kann ich noch nicht sagen, welche elf gesunden Spieler ich bringen kann. Das wird sich erst vor Anpfiff der Partie zeigen." Aber ein Versprechen gibt Amstein schon einmal ab: "Die, die auf dem Platz stehen, werden sich zerreißen, wir wollen die Punkte nicht kampflos herschenken."

Der Breitenbrunner Trainer möchte bis zur Winterpause noch so viele Punkte wie möglich einfahren. Dass es seine Spieler drauf haben, haben sie unter anderem gegen Riedenburg, Beilngries und in Parsberg bewiesen. Allerdings fehlt es bei allen Aufstellungssorgen noch an der Konstanz, was die Niederlage am vergangenen Wochenende in Beratzhausen verdeutlicht. Die Ergebnisse unterstreichen aber auch die Aussage Amsteins, dass in dieser Liga alles möglich ist, dass jeder jeden schlagen kann. Das gilt für so ein brisantes Nachbarderby wie zwischen Breitenbrunn und Dietfurt allemal. Dabei wird es notwendig sein, dass die Hausherren dem Spitzenreiter nicht ins offene Messer laufen, zunächst einmal stabil in der Abwehr stehen und eine konzentrierte Leistung abrufen. "Egal wer spielt, wir werden es dem Gegner so schwer wie möglich machen", sagt Amstein. "Wenn wir punkten wollen, dann muss am Sonntag bei uns Vieles zusammenpassen."
 

Gerhard Fanderl, Werner Sturm