Wolnzach
Verrückter Start

Wolnzacher Basketballer gewinnen nach turbulentem Spiel knapp in Neumarkt

30.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:56 Uhr
Sieg zum Start: Marco Hoffmeister (links) und der TSV Wolnzach feierten einen unnötig knappen Auswärtserfolg in Neumarkt. Unter den Brettern hatte der TSV um Hoffmeister in Neumarkt einen schwierigen Stand. −Foto: Urban/Archiv

Wolnzach (kvr) "Der Spielverlauf war schon ein bisschen verrückt.

" Trainer Mike Urban und die Wolnzacher Basketballer haben einen erfolgreichen Start in die 2. Regionalliga hingelegt. Der 67:65-Erfolg bei Fibalon Baskets Neumarkt geriet allerdings unnötig in Gefahr.

"Da wir einen guten Start hingelegt haben und ein Sieg möglich war, habe ich ein wenig mehr in diese Richung hin gecoacht", so Urban. Dafür opferte er ein wenig Spielzeit der jungen Spieler - besonders weil es sich der TSV am Ende der Partie selbst schwer machte. "Es wäre für die Jungen einfach schwierig gewesen. Selbst die Stammspieler haben es spannend gemacht. "

Dabei sah es zu Beginn überragend aus Sicht der Wolnzacher aus: Mit einem 13:0-Lauf starteten die Wolnzacher fulminant in die neue Saison, zwischen der fünften und siebten Minute folge ein weiterer 7:0-Lauf. Fünf Dreier im ersten Viertel zeugen von der Wolnzacher Wurfstärke, besonders Rückkehrer Fil Schinhammer (elf Punkte in der ersten Halbzeit) glänzte. "Ich freue mich sehr, dass er wieder da ist. Es macht Riesenspaß, mit ihm zu arbeiten - er passt auch super ins Team", lobte Urban. "Es ist schon schön, dass so ein Spieler zurück nach Wolnzach kommt. "

Mit 27:15 ging es ins zweite Viertel, der TSV ließ aber nach. "Man hat insgesamt gemerkt, dass wir nicht auf der Höhe waren. Einige Spieler waren angeschlagen", erklärte Urban. Neumarkt startete direkt einen 10:3-Lauf, verkürzte auf 21:30 (16.). Die Wolnzacher hielten den Gegner mit ihren Dreipunktwürfen durch Schinhammer, Alexander Hoffmeister und Kapitän Tobias Fuchs aber auf Distanz. Dafür hatten die Wolnzacher in einem anderen Bereich Probleme: "Wir haben am Korb sehr kämpfen müssen, Neumarkt hat zwei sehr große Jungs. Da hatten wir alle Hände voll zu tun", berichtete Urban. "Da hätten wir auch schlauer agieren können. " Außerdem spielte der TSV phasenweise seine Spielzüge nicht konsequent aus. Neumarkt gewann das zweite Viertel mit 19:16, der TSV ging mit einer 43:34-Führung in die Pause.

Wie schon zu Beginn der Partie kamen die Wolnzacher besser aus der Kabine: Zwar gehörte der erste Punkt den Hausherren, angetrieben von Peter Maischak mit vier Punkten sowie zwei Dreiern von Leonhard Biersack und Schinhammer setzte der TSV aber einen 10:0-Lauf. Nach 26 Minuten waren es damit 18 Punkte Vorsprung (53:35). Neumarkt wirkte nicht geschockt, antwortete seinerseits mit einem 7:0-Lauf. Mit 13:9 gewann der TSV das dritte Viertel insgesamt, war damit bei der letzten Pause mit 56:43 vorne. "Da waren wir gut auf Kurs, auch in Richtung der 80 Punkte. Das ist ein Brett, das spricht für unseren neuen Offensivansatz", freute sich Urban: "Da haben wir sehr viel Potenzial. "

13 Zähler Vorsprung: Nach den ersten drei Vierteln ein eigentlich ruhiges Polster. Eigentlich, denn im Basketball kann es eben schnell gehen. Und so legte Neumarkt los wie die Feuerwehr, sorgte mit einem 11:0-Lauf in den ersten fünf Minuten des Schlussabschnitts für einen offenen Schlagabtausch. Bitter in dieser Phase: Biersack foulte in der 35. Minute zum fünften Mal, war damit raus. Bei den Hausherren glänzte vor allem Burim Aliu, der die letzten 14 Punkte von Neumarkt im Alleingang besorgte. "Seine Drives haben wir nicht in den Griff bekommen", sagte Urban. Seine Mannschaft behielt auch drei Minuten vor dem Ende die Nerven, als ein Aliu-Dreier die Hausherren erstmals in Führung brachte. Der TSV setzte sich mit einem 6:0-Lauf wieder ein wenig ab (65:59). "Leo Hurzlmeier hat da einen ganz wichtigen Dreier geworfen", berichtete Urban. Aliu wollte mit einem weiten Dreier in der letzten Sekunde zum Helden werden, vergab aber - der TSV siegte mit 67:65.

Urban zeigte sich zufrieden: "Wir waren relativ ordentlich in der Defensive. 39 Defensivrebounds sind sehr stark, da wir eigentlich kleiner als der Gegner waren. " Was Urban nicht gefiel: "21 Ballverluste waren zu viel, vor allem 14 davon in der ersten Halbzeit. " Dennoch: "Es ist für unsere kuriose Vorbereitung ein Riesenerfolg. Klar haben wir noch die eine oder andere Baustelle, aber man sieht, dass wir ganz gut auf diesem Niveau angekommen sind. "

TSV Wolnzach: Biersack (10), Etedali (4), S. Fuchs (4), T. Fuchs (5), A. Hoffmeister (11), M. Hoffmeister (2.), Hurzlmeier (3), Linkenbach, Maischak (12), Ried, Schinhammer (16).