Pipinsried
Start unter schlechten Vorzeichen

FC Pipinsried: Ex-Präsident Konrad Höß greift Vereinsführung an Heute Auftakt beim FC Augsburg II

13.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Ohne ihn geht beim FC Pipinsried wenig: Kreativspieler Kasim Rabihic (links), hier im Duell mit Unterföhrings Dominik Hofmann im Testspiel Ende Februar, fehlte zuletzt verletzt. - Foto: Kramer

Pipinsried (PK) Der Fußball-Regionalist FC Pipinsried greift heute Abend (19 Uhr) erstmals in diesem Jahr in das Ligageschehen ein, im Rosenaustadion beim FC Augsburg II.

Die Vorzeichen stehen schlecht: Nicht nur, weil Spielertrainer Fabian Hürzeler in den vergangenen Tagen unter einem Magen-Darm-Infekt litt und bei Ünal Tosun am Freitag ein Bruch des großen Zehs festgestellt wurde - eine Verletzung, die sich der Mittelfeldmann wohl schon vor fünf Wochen zugezogen hat. Sondern es ist vor allem der Zwist zwischen Ex-Präsident Konrad Höß und seinen Nachfolgern, der die Stimmung im Dorfklub drückt. Der 77-Jährige griff gestern die neue Führung frontal an. "Die fahren den Verein an die Wand." Über den neuen Vorsitzenden Roland Küspert sagte Höß: "Er gefährdet mein Lebenswerk." Der Vereinsgründer meint damit die Sportanlage an der Reichertshausener Straße. Höß legt nach: "Mein größter Fehler war, dass ich Plesche und Hürzeler im Winter nicht entlassen habe."

Eine überraschende Aussage, denn bis dato hatte Höß Manager Roman Plesche und Spielertrainer Fabian Hürzeler von öffentlicher Kritik ausgenommen. Warum nun die scharfen Töne? "Die beiden wollen nicht, dass ich weiterhin bei der Anlage mitrede." Wohl der Kern des ganzen Konflikts. Plesche zeigte sich zuerst betroffen, als er von der Äußerung seines früheren Chefs hörte: "Da bin ich sprachlos." Dann meinte er: "Es ist verständlich, wenn jemand nach 51 Jahren nicht einfach loslassen kann." Er bittet um Geduld: "Das neue Team muss sich einarbeiten. Diese Zeit sollte er uns geben." Plesche weiter: "Natürlich wird für ihn immer eine Tür offenstehen."

Sportlich wird es in den nächsten Tagen spannend: Es stehen zwei Partien an, die für die kurzfristige Zukunft des FCP entscheidend sein könnten: heute in Augsburg und am Samstag zu Hause gegen die SpVgg Bayreuth. "Ein positiver Start wäre unglaublich wichtig", erklärt Plesche. Am vergangenen Wochenende hatte der FCP spielfrei, der Abstiegskonkurrent SpVgg Greuther Fürth II (2:0 in Buchbach) konnte aufholen, der VfB Eichstätt (3:1 in Bayreuth) zog weiter davon. Der Vorsprung des FCP auf den Relegationsrang 16, den die Bayreuther einnehmen, beträgt sechs Zähler. Der Manager wünscht sich daher: "Vier Punkte aus den beiden kommenden Partien wären ideal."

Plesche hadert mit den Abschlusswochen der Vorbereitung: "Der Wintereinbruch hat uns ein Loch in die Trainingspläne gerissen." Das Team sei völlig aus dem Tritt gekommen. Die Mannschaft zeigte sich indes schon zuvor extrem abhängig von Hürzeler und Kasim Rabihic - fehlten einer oder gar beide, agierte die Mannschaft uninspiriert. Der Augsburger Profinachwuchs wird hingegen heute, angeführt vom Ex-Profi Markus Feulner, das Heft in die Hand nehmen.

Höß prophezeit dem FCP schwierige Zeiten: "Vermutlich werden sie kein einziges Spiel mehr gewinnen." Er wird selbstredend nicht vor Ort sein, weder bei den Auswärts- noch bei den Heimspielen.