Wolnzach
Später Erfolg in turbulentem Spiel

Wolnzacher Basketballer setzen sich in den Schlusssekunden gegen München Basket durch

18.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:59 Uhr
Matchwinner: Leo Hurzlmeier (am Ball) trug die Wolnzacher mit 15 Punkten im letzten Viertel zum knappen Sieg. −Foto: Urban/Archiv

Wolnzach (PK) Nichts für schwache Nerven: Die Wolnzacher Basketballer haben ihr Heimspiel gegen das Team München Basket mit 78:77 (39:45) gewonnen. In der Schlussphase avancierte Leo Hurzlmeier zum Matchwinner für die Wolnzacher.

Damit hat der TSV das Ziel erreicht, ein Team aus der oberen Tabellenhälfte zu schlagen, erreicht. Und das trotz einer überraschend anfälligen Defensive. Gleich vier Gästespieler trafen am Ende zweistellig: Alek Pikl (14 Punkte), Sebastian Ebertz (13) Stavros Tsoraklidis (12) und Aidan Francois-Friis (11) machten den Hausherren zu schaffen, kamen insgesamt auf 50 Punkte. "München hat am Anfang des Spiels viel zu leicht gescort", so TSV-Coach Mike Urban. Nach einem 10:3-Lauf der Gäste direkt zum Auftakt musste er früh seine erste Auszeit nehmen. Die Wolnzacher, bei denen Valerian Zenk (Sprunggelenk) verletzt ausfiel, konterten mit einem 8:0-Lauf, "doch dann ist der Gegner wieder heiß gelaufen". Es folgte ein 12:2-Lauf der Münchner mit einigen leichten Punkten zum Ende des ersten Viertels (13:22).

Wolnzach kam aber zu Beginn des zweiten Viertels zurück, David Eichmüller und Leo Hurzlmeier verkürzten mit je einem Dreier. Eichmüller war von draußen während des ganzen Spiels sehr treffsicher, im dritten Viertel traf er drei Distanzwürfe. "Die Dreier haben uns im zweiten Viertel zurück ins Spiel gebracht", sagte Urban. Die Zweipunktewürfe wollten beim TSV in der ersten Hälfte nämlich noch nicht fallen wie gewünscht. Insgesamt trafen die Wolnzacher 13 von 29 Dreiern, acht davon in der ersten Halbzeit. Bei den Zweipunktewürfen sah die Statistik nicht so gut aus: In der ersten Halbzeit trafen die Wolnazcher drei von zwölf Würfen, in der zweiten Hälfte sieben von 14. Drehen konnten die Wolnzacher das Spiel bis zur Pause noch nicht, dafür sorgte vor allem Alek Pikl: "Er hat uns wirklich wehgetan", meinte Urban. Zehn seiner 14 Punkte machte der Münchner im zweiten Abschnitt. "Zur Pause waren wir nur mit sechs Punkten hinten, obwohl wir auch echt nicht gut gespielt haben", so Urban. Vor allem die jungen "Entwicklungsspieler" hätten sich schwer getan.

Nach der Halbzeit wurde es aber besser, in den ersten sieben Minuten gelang ein 12:5-Lauf - angetrieben von einer starken Defensive. "Leo Biersack hat einen Riesenjob gemacht", lobte Urban. Biersack verteidigte Top-Spieler Ebertz stark, hielt ihn unter seinem Punkteschnitt. Gleichzeitig sorgte er mit einem krachenden Dunk für die erste Wolnzacher Führung (51:50). "Das war emotionales Highlight, er wollte kurz vorher noch ausgewechselt werden", so Urban. Wenig später musste Biersack raus - allerdings mit lädiertem Außenband. "Das ist ein großer Wermutstropfen." München kam mit einem 7:0-Lauf zurück und sicherte sich die Führung zum Viertelende (52:57.).

Im Schlussabschnitt brach die Zeit von Leo Hurzlmeier an: 15 Punkte machte er allein im vierten Viertel. Mit sieben Punkten trug er die Wolnzacher zu einem 9:0-Lauf und brachte den TSV in Front (61:58). Marco Hoffmeister ließ einen Dreier folgen, danach wurde es turbulent: Nach der 33. Minute gab es neun Führungswechsel. "Wir haben viel zu leichte Körbe zugelassen", meinte Urban. Sein Team war aber aktiver in Richtung Korb, erspielte sich allerdings einige Freiwürfe. Hurzlmeier erzielte acht Punkte in den letzten zwei Minuten, darunter zwei Dreier. Wenige Sekunden vor Schluss wurde es dramatisch: Wolnzach führte mit einem Punkt, Münchens David Schütz kam nach einem Offensivrebound plötzlich nochmal zu einem Korbleger - verlegte aber, Wolnzach durfte jubeln. "Das war ein Hammer-Sieg, wir haben viel investiert", so Urban. Durch den Sieg sprang der TSV auf Rang drei.

TSV Wolnzach: Beerlage (2), Biersack (11), Eichmüller (9), Etedali, T. Fuchs (3), Al. Hoffmeister (12), M. Hoffmeister (9), Hurzlmeier (21), Kappelmeier (4), Maischak (7).

Kevin Reichelt