Rohrbach
Schlemmer setzt auf bewährte Strukturen

15.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Jürgen Schlemmer steht als Trainer des TSV Rohrbach II erstmals alleine in der Verantwortung.

Rohrbach (pat) Ihren langjährigen Leitwolf Robert Leppmeier hat die Rohrbacher Reserve zwar verloren, doch der Übergang zu Jürgen Schlemmer verlief schnell und reibungslos. Als Coach steht der ehemalige Flügelflitzer ab sofort alleine in der Verantwortung – und setzt dabei auf bewährte Strukturen.

Völlig unberührt vom Trainerwechsel bei der "Ersten" startete Schlemmer in die Vorbereitung und setzt nach dem ungeliebten, aber auch unvermeidbaren Wechsel in die Kreisklasse Donau/Isar 3 auf einen annähernd unveränderten Kader.
 

"Wir hatten die jüngste Truppe mit einem Schnitt von etwa 21 Jahren – und daran ändert sich nicht viel", sagt Schlemmer, der keine Abgänge verkraften muss und zwei neue Talente im Kader begrüßen kann. Martin Müller stammt aus der eigenen Jugend und hat das Zeug zum soliden Abwehrmann – und das gilt sogar noch mehr für Benjamin Mayer, der vom BC Uttenhofen nach Rohrbach wechselte, um hier in der Viererkette eine zentrale Rolle zu spielen. "Ich habe ihn ein halbes Jahr beobachtet – und er passt einfach wie die Faust aufs Auge zu uns", sagt Jürgen Schlemmer über den Neuling. Da auch Rudi Ertlmeier wieder stürmen wird und der eine oder andere Verletzte wieder zur Verfügung steht, sieht es vor Saisonbeginn ausgesprochen gut aus für die Rohrbacher. "Wir sind bereit, die neue Liga kann gerne kommen", so Schlemmer.

Abschätzen kann er die Güte der ihm völlig unbekannten Konkurrenten aus dem Freisinger Raum nicht. Bis auf Reichertshausen sind ihm die Teams weitgehend unbekannt. Aussagen über Favoriten oder Abstiegskandidaten verkneift sich der Rohrbacher Coach daher konsequent. "Alles, was ich dazu sagen würde, wäre nun wirklich rein spekulativ." Trotzdem genießt er es irgendwo, vor einer neuen Herausforderung und alleine in der Verantwortung zu stehen.

"Klar hätte ich lieber mit Robert zusammen weitergemacht", sagt er. Aber jetzt sei es eben so und ein wirklich guter Ersatz sei nicht zu finden gewesen. "Also treffe ich die Entscheidungen eben alleine – das hat auch Vorteile", fügt er an. Die ganze Arbeit muss er aber nun auch wieder nicht allein bewältigen. Schlemmer hat Michael Payer als Betreuer neu ins Boot geholt, der ihm bei der Arbeit ständig zur Hand geht. "Ich muss mich noch richtig einfinden und alles hier kennenlernen, aber es macht großen Spaß", kommentiert Payer seine ersten Wochen "im Amt".

Für die taktischen Belange, die Aufstellung, die grundsätzliche Ausrichtung und Zusammenstellung der Elf ist aber alleine Jürgen Schlemmer verantwortlich – und der hat einiges vor. In erster Linie will er natürlich Punkte sammeln. Möglichst viele, und das zügig. Der Platz im sicheren Mittelfeld ist das Ziel. So früh wie möglich will ihn Schlemmer erreichen. Außerdem liegt ihm die Entwicklung der jungen Spieler, ihre technische und vor allem taktische Ausbildung am Herzen. "Ein modernes System, eine Kette in der Abwehr, Raumdeckung – das muss einfach sein", will er in der Elf ein ähnliches Grundgerüst wahren, wie es in der ersten Mannschaft und bei den A-Junioren schon üblich ist. "Das muss alles zusammenpassen, damit es im Verein funktionieren kann", sagt der Coach.

Gewissen Respekt ja, aber ganz sicher keine Angst hat er vor den neuen Herausforderungen. "Wir sind jung, wir sind willig, wir haben den Fleiß und das notwendige Können – und das wollen wir auch alles abrufen", sagt er und blickt mit Vorfreude auf die nahende Saison.