Pipinsried
Neuer FCP-Coach Manfred Bender im Interview

Regionalliga Bayern: Ex-Profi unterstützt bisherigen Spielertrainer Fabian Hürzeler - "Müssen der Mannschaft ein System geben"

17.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Geballtes Fußballfachwissen auf der VIP-Tribüne: Manfred Bender (rechts) schaute sich das Pipinsrieder 3:3-Remis gegen Viktoria Aschaffenburg am Freitagabend neben einigen bekannten Fußballgrößen an, darunter der Fifa-lizenzierte Spielerberater Michael Koppold (links). Bender bildet ab sofort mit dem bisherigen Spielertrainer Fabian Hürzeler ein Trainerduo. ?? −Foto: H. Kramer

Pipinsried (PK) Manfred Bender wird Trainer beim FC Pipinsried. Der 52-Jährige, der in Ismaning lebt und im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz ist, soll den Regionalligisten als Teil einer Doppelspitze mit Fabian Hürzeler zum Klassenerhalt führen. Wobei Hürzeler wieder verstärkt als Führungsspieler auf dem Platz zur Geltung kommen soll. "Um aus dem Tabellenkeller zu kommen, wird es enorm wichtig sein, dass sich Fabi voll und ganz auf seine Rolle als Denker und Lenker im Mittelfeld konzentrieren kann", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme von Manager Roman Plesche.



Herr Bender, wie und wann kam denn die Anfrage vom FCP?

Manfred Bender: Das ist in der vergangenen Woche alles relativ schnell über die Bühne gegangen: Ich bin telefonisch gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, Pipinsried zu helfen. Dann haben wir uns zusammengesetzt - und ich habe direkt zugesagt.

War auch Fabian Hürzeler in die Gespräche eingebunden?

Bender: Ja, natürlich. Fabi wusste davon - und auch wir beide setzten uns schon in der vergangenen Woche zusammen.

Die Mannschaft wurde dann erst am Freitagabend, nach dem 3:3 gegen den SV Viktoria Aschaffenburg, informiert. Wie haben die Spieler darauf reagiert?

Bender: Ich selbst habe noch nicht mit der Mannschaft gesprochen, das werde ich jetzt bei den ersten Trainingseinheiten in dieser Woche tun. Ich glaube, das hätte direkt nach dem Match nicht viel Sinn gemacht - erst recht nicht nach einer solch nervenaufreibenden Partie wie am Freitagabend.

Apropos: Hat Sie beim Spektakel am Freitagabend mehr die erste Halbzeit Ihrer neuen Mannschaft erschreckt oder die zweite begeistert?

Bender: In der Frage finden sich ja schon beide Antworten wieder: Wenn man zur Halbzeitpause mit 0:3 zurückliegt, braucht man natürlich nichts beschönigen. Das war schon ein extrem schwacher Auftritt. Umso bemerkenswerter war die Reaktion danach. Man hätte nach einer solchen ersten Halbzeit auch ganz anders auftreten können - und dann hätte es ein richtiges Debakel gegeben. Da hat man wirklich gesehen, dass der Charakter der Mannschaft stimmt und welches Potenzial in ihr steckt.

Wie wird es in der Praxis zwischen Ihnen und Fabian Hürzeler ablaufen?

Bender: Grundsätzlich hoffe ich natürlich, dass wir bei den Trainingseinheiten immer beide da sind, weil wir Fabi ja schon alleine als immens wichtigen Spieler brauchen. Ich glaube auch, dass es ihm gut tun wird, wenn er sich jetzt erst mal wieder voll auf das Fußballspielen konzentriert und man ein bisschen Druck von ihm nimmt. Ihm geht viel im Kopf herum - und er ist nach seiner Verletzung immer noch nicht hundertprozentig fit. Wenn man mit sich selbst zu kämpfen hat und dann noch zusätzlich eine Mannschaft führen soll - das geht heutzutage selbst in der Regionalliga nicht mehr. Die Trainingspläne werden wir in dieser Woche gemeinsam besprechen. Und ich sitze dann ab dem Spiel am Freitagabend beim FC Augsburg II auf der Bank.

Was sind in dieser Woche jetzt die ersten Maßnahmen?

Bender: Wir müssen der Mannschaft jetzt mal ein System geben, in dem sie dann zukünftig spielen soll. Zuletzt war es ja auch aufgrund der personellen Probleme so, dass sie beinahe jede Woche mit einem anderen System aufgelaufen ist.

Ohne die komplette FCP-Saison verfolgt zu haben: Sind Sie überzeugt, dass die Mannschaft gut genug ist für den Klassenerhalt?

Bender: Ich hatte das Fußballgeschehen in der Umgebung ja auch vorher schon beobachtet und habe außerdem viele Bekannte, die sich in der regionalen Fußballszene sehr gut auskennen. Von denen hat mir jeder bestätigt, dass der FC Pipinsried eigentlich eine sehr gute Mannschaft besitzt.

Das Gespräch führte Matthias Vogt.