München
Hart erkämpfter Sieg

Besketball-Regionalliga: TSV Wolnzach gewinnt gegen Milbertshofen mit 59:51

22.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:24 Uhr
Wertvolle Aushilfe: Routinier Alexander Jureczek (am Ball) aus der Zweiten Mannschaft unterstützte mal wieder die Regionalligamannschaft der Wolnzacher Basketballer. −Foto: Urban/Archiv

München (mlu) Die Wolnzacher Basketballer haben es wieder einmal geschafft. Trotz zahlreicher Ausfälle und einiger angeschlagener Spieler haben die Regionalliga-Korbjäger am Samstag einen 59:51-Sieg (31:19) bei den sieglosen MIL Baskets in Milbertshofen geholt. Damit haben die Wolnzacher jetzt drei Siege und eine Niederlage auf dem Konto.

Beide Teams trafen sicher nicht in bester Verfassung aufeinander. Milberthofens wohl bester Spieler, Power Forward Marco Hillebrecht (Saison 2017/18: 16,8 Punkte pro Spiel), stößt jetzt erst nach den ersten Partien wieder zum Team und war gegen die Wolnzacher auch nicht dabei. Zusätzlich fehlten den Baskets die beiden aktuellen Topscorer Martin Deinhardt (15,3 Punkte pro Spiel) und Josua Naeger (15,0).

Die Wolnzacher reisten hingegen nur mit acht Stammspielern an, Peter Maischak (Knie), Tobias Ziehe (Knie), Florian Beerlage (krank), Marco Hoffmeister (Fuß), Guillaume Lemon (privat), Stefan Fuchs (Knie/Rücken) und Lukas Kappelmeier (privat) standen alle nicht zur Verfügung. Sven Leichtl saß zwar zur moralischen Unterstützung im Trikot auf der Bank, muss seinen Rehabilitationsprozess aber erst noch beenden, bevor er wieder unter Wettkampfbedingungen einsteigen kann. Immerhin konnten Christian Hecker und Alexander Jureczek von der Zweiten Mannschaft aushelfen und auch dieses Mal wieder wichtige Beiträge leisten. "Mein Job ist es, Energie und die kleinen Dinge wie Kommunikation, Ausboxen, Outlet-Optionen oder Extrapässe zu bringen. Kurz: den Job für meine Jungs zu vereinfachen. Damit komme ich sehr gut klar", freute sich Jureczek. "Die fehlende Trainingszeit mit dem Team macht die gemeinsame Erfahrung der vergangenen Jahre wieder wett."

Den Achillessehnenreizungen, Erkältungssymptomen und einem umgeknickten Sprunggelenk der am Samstag eingesetzten Spieler begegnete Coach Mike Urban, indem er seine Mannschaft auf einen "Grabenkampf" einschwor. "Ich wollte die rechte Angriffslust und Intensität gleich von Anfang an sehen, damit wir nicht wie gegen Dachau das ganze Spiel hinterherlaufen", so Urban.

Jureczek war klar, "dass jeder eine Schippe Konzentration und Einsatz drauflegen würde müssen". Dieser Plan ging perfekt auf, die Wolnzacher starteten mit einem Dreier von Alexander Hoffmeister und einem Dreipunktespiel von Leonhard Biersack ins Spiel, wenig später folgte ein 10:0-Lauf zum 16:3 (9. Min.). Tobias Fuchs traf dabei seinen ersten Feldkorb der Saison in Form eines Dreiers, eine kleine Erlösung für die Wolnzacher Aufbauspieler, die noch besser in die Saison finden können. Dank einer engagierten Teamleistung in der Defense lagen die Gäste aus der Hallertau nach dem ersten Viertel 19:5 vorne.

Drei Minuten ging es noch weiter mit der Wolnzacher Dominanz (24:7, 13. Minute), dann begann sich das Heimteam langsam festzubeißen und verkürzte bis zur Halbzeit auf 31:19. Die Wolnzacher Ballverluste - 13 in Halbzeit eins - begannen sich zu rächen, genauso wie die schlechte Dreier- und Freiwurfquote (Erste Halbzeit: 4/16 Dreier, 5/10 Freiwürfe). Das dritte Viertel begannen die Wolnzacher mit frischen Kräften und konnten ihre Führung durch Körbe von Valerian Zenk (Double Double mit 13 Punkten und 15 Rebounds) und einen Dreier von Leo Hurzlmeier wieder auf 38:23 (23. Minute) ausbauen. Beide Teams tauschten einen 7:0- und 5:0-Lauf aus, sodass es zum Ende des dritten Viertels mit einem Stand von 44:34 für den TSV Wolnzach ins letzte und entscheidende Viertel ging.

Den letzten Abschnitt begannen die Schiedsrichter mit einer sehr kleinlichen Linie, was Wolnzach fünf Fouls innerhalb von zwei Minuten bescherte. Dies erlaubte den Hausherren auf 40:44 (33. Minute) heranzukommen. Shooting Guard Dennis Gerber (9 Punkte), Small Forward Isidor Eitl (10) und Guard Maximilian Radensleben (9) warfen noch einmal alles in die Waagschale und erzielten im letzten Viertel gemeinsam 14 Punkte.

Die Wolnzacher reagierten nach einer Auszeit mit einem Dreier von Hurzlmeier, zwei Freiwürfen von Hoffmeister und einem Korb von Zenk (51:40, 35. Minute). Ein Mal mussten die Gäste die Baskets jedoch noch einmal abwehren, als Gerber sein Team mit einem Dreier und Floater auf 50:54 heranbrachte. Dieses Mal verwandelte Hoffmeister einen schwierigen Korbleger trotz Foul, sodass Milbertshofen volles Risiko mit einer Presse gehen musste. Diese umspielten die Wolnzacher mit ein paar Pässen, Hurzlmeier netzte einen einsamen Korbleger zum 58:50 ein. Ein paar Freiwürfe später konnten die Wolnzacher stolz auf einen kräftezehrenden 59:51-Sieg sein.

Nachwuchsspieler Iman Etedali erzielte seinen ersten Punkt in der Regionalliga und sprang in diesem Spiel aufgrund der Abwesenheit von Lukas Kappelmeier verstärkt in die Bresche. Obwohl sein Team 23 Ballverluste hinnehmenmusste, gelangen ihm zwei Assists und zwei Steals bei nur einem Ballverlust in seiner Rolle als Backup-Point-Guard. "Die Unterstützung der Mannschaft gibt mir Sicherheit. Ich hoffe, langsam mehr Verantwortung übernehmen zu können", sagt Etedali. A ls Schlüssel für den Sieg sah er den Zusammenhalt, die Verteidigungsleistung und das körperliche Engagement.

TSV Wolnzach: Biersack (6), Leichtl, Jureczek (3), Eichmüller (7), Zenk (13), Hoffmeister (7), Etedali (1), Degner (2), Hurzlmeier (9), Hecker (4), Fuchs (7).