Fortsetzung Handball-Saison
"Ein wichtiger und richtiger Schritt"

Vereine aus der Region begrüßen Wiederaufnahme des Spielbetriebs - Nur MTV äußert Bedenken

14.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:15 Uhr
Schon bald wieder um Punkte kämpfen Vivien Bulla und die Handball-Damen des MTV Pfaffenhofen in der Landesliga Mitte. Sein erstes Spiel nach der Pause bestreitet der MTV am 29. Januar Zuhause gegen Sulzbach-Rosenberg. −Foto: Rimmelspacher (Archiv)

Pfaffenhofen - Trotz der steigenden Corona-Fall-Zahlen ist der Bayerische Handball-Verband (BHV) entschlossen, die Ende November unterbrochene Saison 2021/2022 ab dem 27. Januar im bisherigen Modus und ohne Neueinteilung der Spielpläne fortzusetzen.

Der BHV begründet diese Entscheidung unter anderem damit, dass sich über 70 Prozent der bayerischen Vereine für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter den derzeitigen Vorgaben ausgesprochen haben. Des weiteren herrschen inzwischen - im Gegensatz zum November - in allen bayerischen Bezirken gleiche Pandemiebedingungen, so dass ein fairer Wettbewerb möglich sei. Auch die gestiegene Impfquote und die Tatsache, dass viele Jugendliche inzwischen die Gelegenheit hatten, sich impfen zu lassen, führt der BHV als Argument an.

"Besondere Bedeutung hat für uns auch der soziale Auftrag, den wir im Sport gerade für unsere Kinder und Jugendlichen haben. Dem wollen wir mit dieser Entscheidung gerecht werden", erklärt der BHV. Der Verband sei sich darüber im Klaren, dass diese Entscheidung nicht überall ungeteilte Zustimmung finden werde und vielleicht ganze Vereine diese nicht mittragen könnten. "Pandemiebedingte Spielabsagen oder Rückzüge werden daher zwar keine Geldstrafen auslösen, eine sportliche Wertung wird allerdings erfolgen", kündigt der Verband an. Details zum letztmöglichen Spieldatum, Nachholspielen oder wie Vereine die "G-Regeln" am besten kontrollieren können, will der BHV den Vereinen in Kürze mitteilen. Wir haben uns bei den Teams aus der Region umgehört, wie sie zur Entscheidung des Verbandes, die Saison in knapp zwei Wochen fortzusetzen, stehen.

DJK Rohrbach: In Rohrbach begrüßt man den BHV-Beschluss. "Aus meiner Sicht ist die Wiederaufnahme des Spielbetriebes ein wichtiger und richtiger Schritt", meint Abteilungsleiter Ludwig Homann. Dabei stimmte die DJK, nach einer Abstimmung mit den betroffenen Trainern, für diese Wiederaufnahme. Voraussetzung für diese Zustimmung war allerdings, dass auch ungeimpfte Kinder am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen können und für Schüler weiterhin die regelmäßigen Schultestungen ausreichen. Nur so könne eine Wettbewerbsverzerrung verhindert werden. "Wir hoffen alle, dass die Hygienemaßnahmen umsetzbar sind und wir trotz aller Schwierigkeiten die Saison vernünftig zu Ende spielen können", sagt Homann.

HF Scheyern: Auch in Scheyern begrüßt man die Entscheidung. "Man muss Corona und die Omikron-Variante ernst nehmen und Vorkehrungen treffen, aber es braucht auch Wege, die aufzeigen, wie man damit lebt", sagt der Sportliche Leiter der HF, Christian Missy. Darum achten die Füchse darauf, dass die Hygieneregeln und die 2G-plus-Regelung konsequent umgesetzt werden und werben fürs Impfen, Boostern und Testen. Die Scheyerer stimmten für eine Fortsetzung des Spielbetriebes. Sie halten dies in allen Altersklassen für verantwortbar. "Wir achten sehr genau auf die Umsetzung der Regeln und darauf, dass noch häufiger getestet wird, als vorgeschrieben. Damit sind wir bislang sehr gut gefahren und können so Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weiterhin die Möglichkeit geben, Sport zu treiben. Wir tun gleichzeitig alles dafür, um die Infektionsgefahren gering zu halten", sagt Missy.

MBB SG Manching: In Manching ist man ebenso erfreut über die Fortsetzung der Saison. "Natürlich steht die Gesundheit aller Spieler, Übungsleiter und Schiedsrichter an erster Stelle. Trotzdem muss der Sport weitergehen", sagt Abteilungsleiterin Katharina Müller, die noch abwartet, wie der BHV die Nachholspiele plant und die Saison wertet. Sie hofft, dass die Spielzeit unter Anwendung der 2G-plus-Regelung zu Ende gespielt werden kann und nicht vorzeitig gewertet werden muss. "Wir waren, vor allem im Kinder- und Jugendbereich, sehr vorsichtig und haben uns an die vorgeschlagene Beschränkung der Kontakte gehalten. Hier nehmen wir demnächst den Trainingsbetrieb wieder auf", sagt Müller.

MTV Pfaffenhofen: Im Gegensatz zu den anderen Vereinen äußert der MTV Pfaffenhofen größere Bedenken. Grundsätzlich freuen sich die meisten im Verein auch hier über die Fortführung des Spielbetriebes. Insbesondere, da Kindern und Jugendlichen so ein Sportangebot gemacht werden kann und Jugendliche mit der 3G-Regelung weiterhin teilnehmen dürfen. Auf der anderen Seite sieht Abteilungsleiter Tobias Hartmair die aktuelle Lage kritisch und erwartet einen hohen Mehraufwand bei der Organisation der Spiele. "Die Zahlen gehen wieder extrem nach oben und mit neuen Virusvarianten sind selbst geimpfte und geboosterte Personen nicht mehr sicher vor Infektionen geschützt. Auch die Schnelltests liefern nicht immer belastbare Ergebnisse. Ansteckungen beim Spielbetrieb mit intensivem Körperkontakt sind nicht zu vermeiden", meint Hartmair, für den aufgrund der unterschiedlichen Nutzbarkeit öffentlicher Sportstätten kein durchgängiger und fairer Spielbetrieb gewährleistet werden kann.

PK

Christoph Enzmann, Emmeran Winter