Pfaffenhofener Stadtlauf
Ein Comeback wie aus dem Bilderbuch

Nach einem Jahr Corona-Pause feiern rund 2000 Athleten und Zuschauer den 22. Pfaffenhofener Stadtlauf

24.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:30 Uhr
Horst Kramer
Startschuss bei herrlichem Herbstwetter: Alleine im Hauptrennen des 22. Pfaffenhofener Stadtlaufs gehen fast 300 Sportler an den Start. −Foto: Kramer

Pfaffenhofen - Wohin man blickte, überall lächelnde Gesichter.

Rund eintausend ziemlich verschwitzt, vermutlich genauso viele, die sich freuten, bei diesem sportlichen Großereignis, das es nun zwei Jahre lang nicht gegeben hatte, mitten in der Stadt dabei sein zu dürfen. Die Rede ist vom 22. Pfaffenhofener Stadtlauf, der am Sonntag in der Kreisstadt erfolgreich über die Bühne ging.

"Das Wetter war top, die Leistungen hervorragend, alle Teilnehmenden sind offenbar glücklich", zog Bernhard Ugele, der Vorsitzende des austragenden Ausdauersport-Fördervereins Pfaffenhofen, eine positive Bilanz. Alle 1000 verfügbaren Startslots waren vergeben, die Sportlerinnen und Sportler kamen nicht nur aus der Region, sondern sogar aus dem europäischen Ausland. Wie der schnellste Mann des Tages, Georgos Pournaros, ein griechischer Student und Langstreckenspezialist, der die Konkurrenz beim zehn Kilometer langen Hauptlauf mit weitem Abstand anführte - sicher durch das Feld der Überrundeten geleitet vom MTV-Triathleten Norbert Höschel auf dem Führungsbike. Pournaros starke Siegerzeit: 31:21 Minuten. Auch um Rang zwei und drei stritten sich zwei weit angereiste Gäste: der Neapolitaner Stefano de Nicola und der Altenfurter Niki Abel. Nach 32:49 hatte der Italiener knapp die Nase vorne vor dem Mittelfranken in 32:52. Die drei Schnellsten zeigten sich begeistert von der Stimmung in Pfaffenhofen und der guten Organisation. Nur de Nicola merkte mit einem Augenzwinkern an: "Immer wenn man Gas geben wollte, kam die nächste Kurve. "

Bester Einheimische war Raphael Rakut (ST Scheyern) als Fünfter in sehr guten 34:33. Der 24-Jährige gewann zudem die Stadtmeisterschaft, weil er innerhalb Pfaffenhofens Ortsgrenzen lebt. Die schnellste Frau war wie erwartet die Ingolstädterin Maria Paulig, die mit ihren 38:01 zwar nicht ganz zufrieden schien, dafür umso glücklicher, wieder einmal einen Lauf in ihrer Heimatregion bestreiten zu können. Die Zahnärztin lebt und praktiziert in Nürnberg und betreibt "nebenher" ihre Passion, den Triathlon. Zwei von vier Runden lag die 21-jährige Geisenfelder Triathletin Rebecca Gollwitzer in Führung. Die sechs Jahre ältere und international routinierte Paulig zog in der dritten Runde vorbei. Gollwitzer konnte sich indes über eine starke Zeit von 40:26 freuen. Dritte wurde die 17-jährige Freisingerin Frida Giersdorff in 40:43. Die neue Stadtmeisterin heißt Ute Palm, die auch schon vor zwei Jahren Vierte der Stadtmeisterschaft geworden war. Damals war sie 48:08 unterwegs, heuer nur 43:51, eine beeindruckende Steigerung. Im Gesamtklassement belegte Palm Rang 13.

Die Stimmung unter den Aktiven fasste wohl MTV-Triathlet Manfred Koppold am besten zusammen: "Es war einfach toll, wieder vor Publikum zu laufen. Die Leute klatschten, die Musik am Hauptplatz gab einen Extra-Adrenalin-Push. " Für die einzige Irritation sorgte eine lange Auto- und Fußgängerschlange vor dem Impfzelt auf dem Volksfestplatz. Noch kurz vor dem ersten Kinderrennen warteten an die 50 Personen auf ihren Piks. Doch die Verantwortlichen drückten sozusagen auf die Tube. Sekunden vor dem für 12 Uhr geplanten Startschuss schlossen sie ihre Gitter. Als der Zweite Bürgermeister Roland Dörfler um 13 Uhr das Hauptfeld auf die Strecke schickte, war das Malheur schon vergessen.

PK

Horst Kramer