Motorsport
Actionreiche Abschlussfahrt

Pfaffenhofener Marius Zug überzeugt mit Platz fünf im finalen Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft

04.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:39 Uhr
Erhard Wallenäffer
  −Foto: ACI-Sport

Monza - Für Marius Zug war es die letzte Wettfahrt der Saison: Das Dreistunden-Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft in Monza (Italien).

Unter Rennfahrern heißt die dortige Rennstrecke "Tempel der Geschwindigkeit. " Gas geben war also noch einmal angesagt und der Fahrer aus Pfaffenhofen, sowie seine Teamkollegen Stefano Comandini (Italien) und Bruno Spengler (Kanada) hielten sich daran: Platz fünf stand letztlich zu Buche.

Als letzte übrig gebliebene Hochgeschwindigkeitsstrecke wird der Kurs von Monza bezeichnet, wegen der langen Geraden und des hohen Vollgasanteils (rund 70 Prozent). "Am gescheitesten ist es, sich beim Einsteigen vom Auto zu verabschieden", sagte wiederum Daniel Nadelstumpf vor kurzem. Der Pfaffenhofener Tourenwagen-Rennfahrer meinte damit, dass Jederzeit ein fataler Unfall die "Beziehung" Pilot/Rennwagen beenden könnte. Jedoch wusste Zug am Sonntag, dass er zum allerletzten Mal in seinen 585 PS starken Boliden steigen würde. Den BMW M6 GT3 wird es ab 2022 nicht mehr geben - die Münchener Motorsport-Abteilung wird als Nachfolgemodell den M4 GT3 mit einem "TwinPower"-Turbo-Triebwerk auf die Highspeed-Pisten schicken.

Gleichwohl überzeugte der 18-Jährige in seiner Session des Qualifyings: Zweitschnellster war er und in der Addition mit den Zeiten seiner Kollegen reichte es zu Startplatz fünf. Zug übernahm dann beim Rennen auch die erste "Schicht", sprich: Er startete mit dem schwarzen BMW in die drei Rennstunden. Indes ist die Schikane "Del Rettifilo", 600 Meter hinter der Startampel, unter den Piloten berüchtigt und gefürchtet zugleich. Fast absehbar war es also, dass sich hier auch am Sonntag Super-Sportwagen stauten. Um im Getümmel die Spur vor sich frei zu haben, dazu braucht man hier Glück - Zug hatte es nicht: Er büßte vier Positionen ein.

"Zug gegen vier Ferraris", so kann man die Rennaction danach umschreiben: Zunächst setzte der Pfaffenhofener mit einem harten Manöver gegen Toni Vilander (Finnland) ein Ausrufezeichen. Dann beschäftigte ein "Vierer-Paket" die Regie der Live-Übertragung im TV - es wurden Wiederholungen von Rad an Rad-Duellen eingespielt, dann verpassten die Fans andere haarige Szenen. Daniele Di Amato, Niccolo Schiro (beide Italien), Max Hofer (Österreich) und Zug überholten sich im Minutentakt, gefühlt von Szene zu Szene spektakulärer.

Als das Boxenstopp-Fenster erstmals aufging, erschien der Name Zug auf dem Tableau an siebter Stelle. Comandini wiederum verließ den Service als Sechster. Eine Position nach vorne ging es für den Italiener noch, bis Spengler den M6 für den Schluss-Stint übernahm. Der ehemalige DTM-Champion bekam es gegen Rennende mit Regen zu tun, scharenweise steuerten die Piloten die Team-Garagen an, um sich Pneus mit Profil zu besorgen. Da kam auch Bewegung in das Klassement, aber weiter als bis auf Platz fünf konnte sich Spengler nicht mehr vorkämpfen. Es war immerhin das beste Resultat für Zug und das BMW- Team-Italia bei den diesjährigen Langstreckenrennen, bisher stand nur ein sechster Platz in Vallelunga zu Buche. Zweimal gar kam der BMW gar nicht ins Ziel. Spengler indes stellte klar, dass beim Abschied vom M6 nicht mehr drin war: "Platz fünf war das Maximale, was wir herausholen konnten. "

PK

Erhard Wallenäffer