Illdorf
Unbesiegbare Schusseltaler

Die Kicker aus Rennertshofen gewinnen das Grümpelturnier des FC Illdorf zum fünften Mal in Folge

17.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Ralf Schmitt
  −Foto: Schmitt

Illdorf (DK) Zum 24. Mal hatte der FC Illdorf zu seinem Grümpelturnier geladen.

Diese Generalprobe für die Jubiläumsauflage im nächsten Jahr war ein voller Erfolg. Auf dem Platz tummelten sich insgesamt 57 Mannschaften mit über 500 Hobbykickern. Die Logistik dieser Veranstaltung hat allerdings nichts mehr mit Hobby oder Amateurstatus zu tun. Hier spielt man in Illdorf mittlerweile in der Champions League der Amateurfußballer ganz oben mit.

Das Organisationsteam mit Stefan Riedlberger, Andreas Hugl und Johannes Hanfbauer kann sich auf knapp 80 Helfer verlassen, bei denen mittlerweile jeder Handgriff perfekt sitzt. In der Auswertung werden modernste Kommunikationsmittel verwendet. Auf den Anzeigetafeln konnte jederzeit der aktuelle Sachstand abgelesen werden. Ebenso wurden Homepage und die eigens eingerichtete App ständig auf neuestem Stand gehalten. Hauptverantwortlicher dafür war Andreas Hugl. Der aber saß gar nicht im Auswertebüro, sondern im tausende Kilometer entferntem Kanada. Beruflich bedingt konnte er in diesem Jahr die Spiele nicht live miterleben. Die Entfernung und die sechs Stunden Zeitverschiebung hinderten ihn aber nicht daran, aus dem fernen Saskatchewan die Fäden im Wettkampfbüro online zu ziehen. Bereits am Freitag kämpften acht Altherrenmannschaften unter Flutlicht gegeneinander. "Da sind Mannschaften dabei, die waren schon vor 24 Jahren hier und haben sich extra für dieses Turnier noch einmal reaktiviert", freut sich Riedlberger. Die Freitagnacht gehörte ganz dem jungen Partyvolk. Viele Mannschaften hatten ihre Zelte auf dem Vereinsgelände aufgeschlagen. Ausgelassen wurde bis in die frühen Morgenstunden miteinander gefeiert. "Hier geht noch einmal mein größter Dank an unsere verständnisvollen Nachbarn, die das in jedem Jahr klaglos über sich ergehen lassen", so Riedlberger.

Am Samstag standen sich dann auf drei Plätzen Mannschaften mit fantasievollen Namen gegenüber. Seinen zehnten Auftritt als Teilnehmer konnte der "FC Alkoholfrei" feiern. Hier haben sich Spieler aus der Gemeinde Ehekirchen mit Umland und bis aus dem Raum Augsburg zusammengefunden. "Wir haben mittlerweile einen Spielerpool von über 50 Leuten, und konnten so gleich zwei Mannschaften zu diesem Turnier melden", sagt Organisator und Kapitän Matthias Heiß-Rehm. "Was auch noch erwähnenswert ist: Wir hatten in all den Jahren noch nie einen Verletzten", so Heiß-Rehm stolz. Der Spaß steht bei den jungen Männern im Vordergrund. Um diese Einstellung bittet der Veranstalter auch schon ausdrücklich in der Einladung. Fast wörtlich haben sich die jungen Damen vom Team "Deutscher Kampftrinkverband" an diese Parole gehalten. "Die meisten unserer Mannschaft haben in Kürze Prüfungen und sollten eigentlich lernen, aber man muss ja auch Spaß haben im Leben", erklärt Denise Ungar dazu. Die sympathischen jungen Damen sind erst zum zweiten Mal dabei, mussten aber schon ihren Namen wechseln. "Ein paar Jungs haben uns einfach unseren Namen vom letzten Jahr gestohlen, ich glaube wir erstatten Anzeige", meint Julia Speth lachend und augenzwinkernd. Kapitänin Theresa Bork bringt die Mannschaftsphilosophie auf den Punkt: "Wir haben zwar kein einziges Tor geschossen, dafür jede Menge kassiert. Aber wir hatten viel Spaß und haben unser Bestes gegeben. "

Ihr Bestes gaben auch die "Schusseltaler" aus Rennertshofen. Ihr Teamname setzt sich aus den Flüssen Schutter und Ussel zusammen. Bereits viermal hintereinander konnten sie das Gauditurnier in Illdorf gewinnen. Sie galten auch diesmal als Favorit. "Das liegt daran, dass wir ein eingespieltes Team sind. Wir sind alle in der gleichen Siedlung aufgewachsen und spielen von Kindesbeinen an miteinander Fußball", erklärt Mannschaftssprecher Sascha Fröhlich. Fabian Rothmann fügt noch hinzu: "Unser Ziel ist es, vor allem uns und andere nicht zu verletzen. " Verletzt haben die Schusseltaler zwar keinen, aber dafür zum fünften Mal in Folge den Pokal der Mischmannschaften mit nach Hause genommen. Bei den Gauditeams hatte "Hangover 69" die Nase vorne. Bei den Damen sicherte sich der "FC Nippelkicker" den ersten Platz. Bereits am Freitag entschieden die Spieler des SSV Höchstädt das AH-Turnier für sich. Die restlichen Platzierungen stehen auf der Homepage des FC Illdorf. Für die Zuschauer war an den beiden Tagen einiges geboten. In 174 Begegnungen fielen insgesamt 575 Tore, das macht im Schnitt mehr als drei Tore je Spiel.

Das nächste große Event des FC Illdorf ist schon in Vorbereitung: Vom 19. bis zum 21. Juli wird das 60-jährige Vereinsbestehen gefeiert. Die Verantwortlichen würden sich über viele Gäste freuen.

Ralf Schmitt