Oberhausen
Neuer Trainer, neue Spieler, altes Leid

Personelle Probleme beim TSV Ober-/Unterhausen verhindern erneut eine bessere Platzierung

12.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:38 Uhr
Eines der Eigengewächse: Dennis Schurig (rechts) ist aus der Jugendabteilung zur ersten Mannschaft des TSV Ober-/Unterhausen gestoßen. −Foto: R. Lüger

Oberhausen (DK) Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär'.

Wie in den vergangenen Jahren auch, würden sich die Oberhausener Kicker gerne weiter oben in der Tabelle wiederfinden. "Brutale Verletzungen" und die daraus folgenden personellen Probleme lassen den TSV jedoch nicht weiter oben mitspielen.

Wenn am Sonntag um 15 Uhr die Begegnung zwischen dem TSV Ober-/Unterhausen und der Reserve des BSV Neuburg angepfiffen wird, dann ist es das zwölfte Ligaspiel des Gastgebers unter der Leitung Thomas Mertels. Dieser kam im Sommer von der SpVgg Wellheim/Konstein zu den Rot-Weißen. In der Vorsaison wäre der TSV regulär abgestiegen und darf nur dank des freiwilligen Rückzugs der Untermaxfelder Reserve auch in dieser Spielzeit in der Neuburger A-Klasse auf Punktejagd gehen. Auf die Frage, mit welchem Ziel Mertel seine Mannschaft auf die Saison 2018/19 vorbereitet hat, antwortet der in Stepperg wohnhafte Trainer wie folgt: "Wenn mir der Kader komplett zur Verfügung stehen würde, dann würde ich jetzt 'oberes Drittel' antworten. Da wir aber von großen personellen Problemen geplagt sind, wollen wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. "

Aktuell beträgt der Vorsprung auf Platz 15 acht Punkte, man hat in Oberhausen also nicht den ganz großen Druck. Wenn Mertel von seinem Kader spricht, dann fällt ihm vor allem "die gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern" auf. Zu den Routiniers gehören Spielführer Sebastian Bärschdorf, die Brüder Denis, Marc und Philipp Kugler sowie Neuzugang Karl Lassek. Auf der Seite der Youngsters stehen unter anderem Dustin und Björn Papajewski, Dennis Schurig und Martin Großmann. Die vier Letztgenannten sind ein Teil der aus der eigenen Jugend kommenden Neuzugänge und haben sich laut ihrem Trainer trotz der Umstellung auf den Seniorenbereich, bereits gut in die Mannschaft integriert. "Mit diesem Kader könnten wir auf jeden Fall was reißen, das haben wir bereits in der Vorbereitung unter anderem beim Gewinn des Freundschaftspokals bewiesen. "

Trotz der guten Vorbereitung startete der TSV mit einer Derbyniederlage gegen Sinning (0:2) in die neue Spielzeit. "Wir haben einfach schlecht gespielt", analysiert Mertel. Auch in den kommenden beiden Partien blieb man sieglos. "Sowohl beim torlosen Unentschieden gegen Waidhofen als auch bei der knappen Niederlage in Weichering waren wir zu brav, nutzten unsere zahlreich herausgespielten Torchancen nicht und auch die noch fehlende Cleverness war unseren jungen Spielern anzumerken. Spielerisch kann ich meinem Team hingegen keinen Vorwurf machen. " Es folgten zwei wichtige Siege gegen Zell/Bruck und - etwas überraschend - in Baar. Seine Mannschaft habe dabei nichts anders gemacht als in den Spielen zuvor, "außer, dass wir Tore geschossen haben". Beim anschließenden Spiel gegen den Tabellenführer aus Wagenhofen verpasste es die Mertel-Elf, vor der Halbzeit die Führung auszubauen und so verlor man letztlich 2:4.

Aus den jüngsten fünf Partien, allesamt gegen Aufsteiger, holte der TSV Ober-/Unterhausen lediglich vier Punkte. Der Grund? Mertel verweist auf die Verletztenliste. "Unsere personelle Situation ist mehr als bescheiden und nicht zu kompensieren. " Auffällig: Während man vor heimischem Publikum eine ausgeglichene Bilanz mit je zwei Siegen, Punkteteilungen und Niederlagen aufweist, gingen vier der fünf Auswärtsspiele verloren. "Ich würde nicht sagen, dass wir uns in der Fremde schwerer tun, aber unsere individuellen Fehler werden einfach eiskalt bestraft, während wir unsere Tore nicht machen. " Das beweist auch die Offensiv- und Defensivschwäche mit einem Torverhältnis von 10:21. "Vorne fehlt uns einfach mit Philipp Kugler unser Toptorjäger und in der Abwehr konnten wir verletzungsbedingt nie mit der gleichen Viererkette auflaufen. " Deswegen macht Mertel seiner Truppe auch "Null komma Null einen Vorwurf. Das Engagement ist nach wie vor da, was sich auch in der Trainingsbeteiligung wiederspiegelt. "

Nun folgt mit dem Heimspiel gegen den BSV Neuburg II das sechste Spiel in Folge gegen einen Liganeuling. "Ich kenne den Gegner ehrlich gesagt nicht. Unabhängig davon muss ein Dreier her, ohne dabei meinen Spielern Druck machen zu wollen. Wir müssen Fußball spielen, unsere Tore machen und einfach kämpfen. " Mit breiter Brust gehen weder die Hausherren noch die Gäste aus der Ottheinrichstadt auf den Platz. Während Oberhausen seit drei Spielen auf einen Sieg wartet, sind es beim BSV Neuburg II schon vier.

 

Marek Hajduczek