Trabrennen
Max Schwarz in der Hall of Fame der Traber

Dem Langenmosener Züchter wurde aufgrund seiner Erfolge eine besondere Ehre zuteil

23.09.2021 | Stand 20.11.2021, 3:34 Uhr
Sichtlich gerührt war Max Schwarz (Mitte) bei seiner Aufnahme in die Hall of Fame des Trabrennsports. Dirk Frahm (v. l.), der Vorsitzende des Fördervereins der Hall of Fame, Sohn Andreas Schwarz und Angelika Gramüller, die Vorsitzende des Münchner Trabrenn- und Zuchtvereins, gratulierten. −Foto: H. Budke

Langenmosen/Daglfing - Einmal Besitzerchampion, siebenmal Züchterchampion und Züchter von zwei Derby-Siegern - das sind die Zahlen, die den Vorstand der Hall of Fame des Deutschen Trabrennsports dazu veranlasst haben, Max Schwarz einen Platz in der Ruhmeshalle zu verleihen. Für den Langenmosener kam die Ehrung, die am vergangenen Wochenende auf der Trabrennbahn in München-Daglfing in festlichem Rahmen erfolgte, überraschend.

"Er denkt sehr groß und er träumt sehr groß", sagte Andreas Schwarz, der bei der Feier in Daglfing die Laudatio auf seinen Vater halten durfte. Er erzählte, wie Max Schwarz auf der Trabrennbahn in Pfaffenhofen mit dem "Virus" angesteckt wurde, wie er sein erstes Pferd kaufte und sein Ehrgeiz angespornt wurde, weil er als Laie von den Fachleuten, die zumeist den Trabrennsport von Kindesbeinen an kennen, belächelt wurde. Als Max Schwarz die Stute Nilema Pearl kaufte, sei dies "ein Pferd des Lebens" gewesen, weiß der Sohn noch heute. Das Video eines wichtigen Rennerfolges von Nilema Pearl habe sein Vater so oft angeschaut, bis das Band riss - und dann musste der Sohn erneut eine Kopie besorgen.

Unwichtige Rennengibt es für ihn nicht

Bis heute brennt Max Schwarz für die "Diamanten" - diesen Namenszusatz tragen alle Pferde aus seiner Zucht: "Ein Sieg im kleinen Straubing von einem Diamanten ist ihm genauso viel wert wie ein Sieg in Frankreich", erzählte Andreas Schwarz und machte damit die Begeisterung seines Vaters anschaulich. Genau diese Begeisterung ist ein Grund, warum das Komitee des Hall-of-Fame-Fördervereins sich dafür entschied, Max Schwarz die Ehrung zuteilwerden zu lassen.

In der Hall of Fame des Trabrennsports sind Namen vertreten, die weithin bekannt sind: Alwin Schockemöhle als einer der erfolgreichsten Besitzer und Züchter gehört dazu. Oder Trainer und Fahrer Heinz Wewering, der über 16000 Fahrersiege aufweisen kann. Dirk Frahm, Vorsitzender des Fördervereins der Hall of Fame, fasste es bei der Begrüßung der Gäste auf der Trabrennbahn in Daglfing so zusammen: "Das ist das Who is Who des deutschen Trabrennsports."

Gründergeist, Mut, Visionen und Fachkenntnis

Diese Menschen spiegelten, wie Frahm sagte, mit Gründergeist, Mut, Visionen und Fachkenntnis die Dividende des Sports wider und sollten Vorbild für alle sein. Mit der Aufnahme soll die Lebensleistung der neuen Mitglieder geehrt werden. Dazu gehören nicht nur Menschen, sondern auch Pferde gehen jedes Jahr in die Ruhmeshalle ein. "Die Hall of Fame zeigt, wo die Wurzeln sind, und zeigt das Ziel", so Frahm, "sie ist Ausdruck der Leidenschaft und der Träume."

In diesem Sinne erklärte Dirk Frahm die Ehrung für Max Schwarz unter anderem so: "Er begeistert nicht nur seine Familie für den Trabrennsport, sondern auch viele andere." Der Langenmosener nahm die Ehrung sichtlich gerührt entgegen. Er erzählte, noch heute schaue er die Filme der Rennen manchmal über Tage immer wieder an - allerdings sei das nun dank moderner Technik einfacher. Über seinen Erfolg als Züchter sagte er: "Mit dem Ehrgeiz ist das so: Wenn ich etwas mache, möchte ich es richtig machen."

Seine ersten Erfolge feierte Schwarz als Besitzer, Nilema Pearl etwa gewann 1996 den Großen Preis von Bayern. 2006 errang Max Schwarz das deutsche Besitzerchampionat, was bedeutet, dass Pferde aus seinem Besitz in der Saison die höchste Summe an Preisgeldern erliefen. Seit 2005 erreichte Schwarz nun als Züchter sieben Mal das entsprechende Championat. Die derzeit bekanntesten Namen aus seiner Zucht sind Gustav Diamant, Tsunami Diamant und Wild West Diamant, die gemeinsam beinahe 1,1 Millionen Euro erliefen - bisher, denn der vierjährige Wild West befindet sich noch im Rennbetrieb. Tsunami und Wild West gelang zudem ein besonderer Erfolg, sie gewannen das wichtige Deutsche Derby in Berlin-Mariendorf in den Jahren 2017 und 2020.

Gespannt auf die neuen Fohlen

Die Nachricht, dass er in die Hall of Fame aufgenommen werden soll, erreichte Max Schwarz, als er Anfang September bei eben diesem Deutschen Derby in Berlin war: "Ich habe nicht damit gerechnet", sagt er, "das hat mich überrascht." Auch wenn Sohn Andreas das Gestüt und den Rennsport als Geschäftsführer übernommen hat, ist Vater Max noch immer voll involviert. Aktuell ist er gespannt, wie sich die Fohlen des Jahrgangs 2019 entwickeln. Nachdem der erfolgreiche Zuchthengst Gustav Diamant verstarb, wird mit einem Hengst gezüchtet, der nicht aus dem Hause Schwarz stammt. Der inzwischen Zweijährige startet derzeit in den ersten Rennen: "Das ist ganz wichtig für uns", sagt Max Schwarz. Auf die Ergebnisse ist er schon gespannt, natürlich. Wenn einer seiner Schützlinge an den Start geht, egal wo, ist er immer noch aufgeregt. Da hat sich in all den Jahren nichts geändert.

DK