Ingolstadt
Zu passiv im Kellerduell

Handball: HG-Damen lassen beim 25:34 gegen die HSG Fichtelgebirge nötige Aggressivität vermissen

07.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:54 Uhr
Steuerte immerhin drei Treffer bei: Aber auch Isabella Enzensberger konnte die 25:34-Heimniederlage der HG Ingolstadt gegen die HSG Fichtelgebirge nicht verhindern. In der Bayernliga bleiben die Schanzerinnen damit das Schlusslicht. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Chance auf die Wende verpasst: Auch gegen den Tabellenvorletzten HSG Fichtelgebirge konnten die Handballerinnen der HG Ingolstadt nicht punkten und unterlagen mit 25:34 (11:18). Die Schanzerinnen stehen damit nach dem siebten Spieltag weiterhin auf dem letzten Platz in der Bayernliga.

Das Spiel begann doch eigentlich ideal für die Ingolstädterinnen: Bereits nach 25 Sekunden brachte Claudia Voss die Gastgeberinnen mit 1:0 in Führung. Die HSG konterte jedoch nur zwölf Sekunden später zum 1:1 und legte direkt zwei Tore nach - 1:3 nach vier Minuten. "Wie immer sind wir schlecht ins Spiel gekommen", ärgerte sich HG-Trainer Peter Geier, der monierte: "Wir waren viel zu passiv in der Abwehr, dazu haben wir zu viele freie Chancen vergeben."

Seinen Spielerinnen gelang es nicht, im Defensivverbund das richtige Maß zwischen Aggressivität und Cleverness zu finden. Vier Zwei-Minuten-Zeitstrafen in der ersten Hälfte waren die Folge. Die Schanzerinnen blieben aber zunächst in der Partie, glichen zum 4:4 (9. Spielminute) aus, gerieten in der Folge jedoch schnell wieder ins Hintertreffen: Mit vier Toren in Folge stellten die Gäste den ersten Fünf-Tore-Vorsprung her (5:10, 16.). "Da waren wir in der Abwehr viel zu körperlos", ärgerte sich Geier, und ergänzte: "Wir sind dann auch mental eingebrochen."

Die HG-Damen verkürzten zwar zwischenzeitlich noch einmal auf einen Vier-Tore-Rückstand (8:12, 20. Minute), mussten aber kurz vor der Pause drei Treffer binnen anderthalb Minuten hinnehmen und gingen so mit einem deutlichen Rückstand (11:18) in die Pause.

Geier stellte zum zweiten Durchgang um und setzte wie in der Vorwoche auf eine siebte Feldspielerin, indem er Torhüterin Sandra Huber vom Feld nahm. Magdalena Krug, die sich sonst das Tor mit Huber teilt, spielte aus privaten Gründen nicht mit. Dass die Partie wahrscheinlich verloren sein würde, war Geier zu diesem Zeitpunkt bereits klar, er stellte jedoch fest, dass er auch bei einem offeneren Spielstand umgestellt hätte. "Ich glaube, dass es ein Vorteil ist, wenn wir das kultivieren können", erklärte der HG-Trainer in Bezug auf die offensive Spielweise.

In der zweiten Hälfte zog Fichtelgebirge jedoch schnell davon: 14:25 hieß nach 40 Minuten, 18:31 nach 48 Minuten. Am Ende konnten die Schanzerinnen den Rückstand nur noch auf neun Tore verkürzen und mussten am Ende eine 25:34-Niederlage hinnehmen.

Dennoch sah sich Geier bestätigt. Ab der 40. Minute hatte er die beste Phase seines Teams gesehen: "Da haben wir gespielt, wie wir spielen können. In der Abwehr waren wir aggressiver, der Ball ist schneller gelaufen, die Angriffe liefen flüssiger. Da war das Spiel aber nicht mehr zu gewinnen."

Es blieb aber auch die Erkenntnis: "Wir sind noch nicht soweit, dass wir über eine weite Strecke konstant spielen." Dass die Ingolstädterinnen in einem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten nicht punkten konnten, macht Geier nicht unruhig. Er verweist auf das Spiel gegen den Tabellenführer ASV Dachau am vierten Spieltag, das die HG nur knapp (19:20) verloren hatte, und meint: "Die Liga ist so eng. Es kommt auf uns an, weniger auf den Gegner. Wenn wir das, was wir die letzten 20 Minuten gespielt haben, über eine längere Strecke zeigen, können wir gegen viele Teams gewinnen."

Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Samstag (17 Uhr), wenn die Schanzerinnen bei der HG Zirndorf gastieren. Gegen den Tabellensiebten hofft Geier auf einen freieren Kopf bei seinen Spielerinnen, "dann können wir relativ lange mithalten." An erster Stelle steht jedoch die Einstellung: "Ich möchte ein körperlich leidenschaftsvolles Spiel sehen", legt der Trainer Marschroute fest.

HG Ingolstadt: Huber (Tor) - Häußler (9), Dietz (6), Enzensberger, Günther (je 3), von Frankenberg (2), Voss, Edelsbrunner (je 1), Schotterer, Fischer, Ulisch, Geier, Mihajlovic.

Marcel Bothe