Ingolstadt - Inzwischen macht sich bei Roland Muck (kl. Foto) wieder Optimismus breit.
Die Phase Ende März, als der neben Roland Knoll hauptverantwortliche Organisator des Ingolstädter Halbmarathons die coronabedingte Verschiebung der Traditionsveranstaltung umsetzen musste, beschreibt der 60-Jährige als "die vielleicht schlimmste Woche in meinem Leben". Inzwischen aber steht der 20.September als Nachholtermin fest. Und der 20. und zugleich letzten Veranstaltung des Organisationsduos steht nicht zuletzt aufgrund eines frisch entworfenen "Plan B" kaum mehr etwas im Weg. Muck frohlockt: "Wir sind optimistisch, dass es klappt. Nach all den Rückschlägen macht es wieder Spaß. "
Die geltenden Vorsichtsmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hat er dabei natürlich weiter im Auge. "Niemand kann derzeit genau sagen, wie die Situation im September sein wird. Wir werden auch dann vermutlich mindestens mit einem Abstands-Gebot umgehen müssen", vermutet Muck. Auch deshalb werde der Ablauf "abgespeckt", eine Messe und die Pasta-Party wird es definitiv nicht geben. Was aber, wenn die Rahmenbedingungen auch im September keine Massenveranstaltung zulassen?
Dann soll der "Plan B" zum Einsatz kommen. Muck beschreibt das neue Konzept: "Über einen Zeitraum von vier bis fünf Stunden werden wir dann mit ein bis zwei Minuten Abstand Gruppen mit maximal fünf Athleten auf die Strecke schicken. " Die Läufer buchen sich in ein Zeitfenster ein und erhalten so ihre konkrete Startzeit. Der Vorteil: "Große Menschenansammlungen, zum Beispiel auf der Adenauer-Brücke oder auf der Strecke, wird es nicht geben", sagt Muck. Eine Zeiterfassung soll es auch bei dieser Veranstaltungsvariante geben, auf eine große Siegerehrung wird man aus naheliegenden Gründen aber verzichten.
Nimmt man die geltenden Richtlinien für den Sport, nach denen etwa beim Tennis oder im Amateurfußball fünf Personen gleichzeitig auf dem Platz trainieren dürfen, steht dem "Plan B" der Halbmarathon-Veranstalter tatsächlich kaum etwas im Weg. "Wir wollen unbedingt laufen. Unser definitives Ziel ist es, eine Veranstaltung anzubieten", erklärt Muck die Motivation, die im wesentlichen durch zwei Dinge verstärkt wird.
Zum einen erlebt gerade der Laufsport aktuell einen lange nicht gekannten Höhenflug. Muck, als Inhaber eines Sportgeschäftes, erfährt es derzeit hautnah: "Laufschuhe sind im Moment der absolute Renner. Mitunter müssen die Kunden bei uns im Laden aufgrund der Abstandsregelung sogar zehn bis 15 Minuten Wartezeit in Kauf nehmen. " Dieser neuen Laufbegeisterung möchten die Veranstalter natürlich eine Bühne bieten - nicht nur mit dem Halbmarathon (21,1 Kilometer), auch mit dem FitnessRun (6,8 Kilometer) und den RunningKids (500 und 1000 Meter).
Zum anderen merkt man dem Veranstalterduo an, dass es bei seinem letzten Halbmarathon - noch dazu ein Jubiläum - nicht ohne Veranstaltung abtreten will. "Wenn wir es noch mal schaffen, den Sportlern in der Region eine richtige Freude zu machen, wäre das ein toller Abschluss für uns. Darauf arbeiten wir hin", erklärt Muck.
Ob und inwieweit die Sportler dem Ingolstädter Halbmarathon - mit welcher Ablaufvariante auch immer - treu bleiben, ist aktuell schwer einzuschätzen. Bis zum Zeitpunkt des Abbruchs im März hatten rund 1250 Starter zugesagt. Das Angebot, die Meldung zurückzuziehen und damit das Startgeld (bis auf fünf Euro Verwaltungsgebühr) zurückzuerhalten, nahmen im Anschluss nur rund 200 Läufer wahr.
"Aktuell ist die Anmeldung aufgrund der unsicheren Lage aber praktisch tot", sagt Muck, der deshalb ein Angebot macht. "Wir freuen uns natürlich, sollte sich gerade jetzt jemand für eine Teilnahme entscheiden. Im Gegenzug kann ich zusagen, dass wir so lange auf einen Bankeinzug verzichten, bis definitiv feststeht, dass und wie wir starten. " Das Anmeldeportal ist unter www. halbmarathon-ingolstadt. net zu erreichen.
DK
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