Barcelona
Starker Saisonabschluss

Ingolstädter Triathlet Sebastian Mahr kommt beim Ironman Barcelona auf Rang vier

17.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:26 Uhr
  −Foto: Udo Rimmelspacher

Barcelona (bom) Als Sebastian Mahr die Ziellinie überschritten hatte, stand sein bisher größter sportlicher Erfolg fest.

Und ein Lerneffekt. "Ich werde Wechseln üben bis zum Umfallen", sagte der 30-jährige Ingolstädter mit einem Lächeln, und ergänzte: "Das habe ich früher als Kleinigkeit abgetan. "

Beim Ironman in Barcelona war er am Sonntag vor einer Woche als Vierter ins Ziel gekommen, es war die Krönung seines ersten Profijahres, aber da blieb eben auch dieses Gefühl, dass noch mehr drin gewesen wäre. Zu holprig verlief der Wechsel zwischen der Schwimmstrecke und dem Radfahren. Die Distanz von 3,86 Kilometern durch das offene Meer in Barcelona hatte ihn etwas ausgeknockt, er verglich es mit einer Seekrankheit auf einem Boot, das Salzwasser half da auch nicht gerade. "Ich wusste nicht, wo oben und unten ist", sagt Mahr, der als Zehnter aus dem Wasser kam, dann jedoch "den vielleicht entscheidenden Fehler des Tages" machte: Zunächst erwischte er den falschen Beutel, die Schuhe hingen nicht am Rad, und auch den Neoprenanzug hätte er schneller ausziehen können. Hektisch wurde Mahr aber nicht, vielmehr war er zunächst "froh, dass ich aus dem Wasser bin". Die erste Radgruppe verpasste er so, blieb jedoch ruhig und versuchte, seinen Rhythmus zu finden. Nach den 180,2 Kilometern auf der Radstrecke war Mahr auf den 26. Platz zurückgefallen, der Wechsel verlief erneut nicht im Höchsttempo, Mahr erklärt aber: "Ich habe mir bewusst Zeit gelassen. Man darf sich nicht verrückt machen. " Die Radstrecke war zwar nicht optimal verlaufen, "es war auch taktisch schwierig, wenn man in der zweiten Radgruppe hängt. " Mahr kannte aber auch seine letzten Trainingsresultate, bei denen er besonders beim Laufen überzeugt hatte, und ahnte, "dass da einiges gehen kann. Ich war überzeugt, dass ich einen schnellen Marathon laufen kann. " Es war ja generell sein Plan gewesen, beim Schwimmen "nichts zu investieren", beim Radfahren eine schnelle Gruppe zu erwischen, und beim Laufen "den Turbo zu zünden. " Die ersten beiden Teile des Plans hatten nur mäßig geklappt, umso mehr war Mahr auf seinen Turbo angewiesen. Und der zündete. 2:45:29 Stunden benötigte Mahr für die 42,195 Kilometer, damit war er in dieser Disziplin um knapp acht Minuten schneller als der spätere Gesamtsieger, und kämpfte sich mit einer Gesamtzeit von 8:16:59 Stunden noch auf den vierten Platz vor. Für Mahr war es der perfekte Abschluss seines ersten Profijahres, er resümierte: "Ich bereue es nicht. Es ist zwar nicht leicht als Profi aus der zweiten, dritten Reihe. Ich werde aber im nächsten Jahr versuchen, die Lücke zu schließen. "

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