Ingolstadt
Noch sind Zusatzangebote möglich

Altersklassenabsenkung im Fußballkreis Donau/Isar: Jugendspielleiter Erl lädt Vereine zum Gespräch - Diskussion um Spielfeld- und Teamgrößen

22.02.2021 | Stand 23.09.2023, 17:07 Uhr
In welcher Mannschaftsgröße treten die C-Junioren (hier die DJK Ingolstadt, blaues Trikot, gegen den VfB Eichstätt) zukünftig an? Im Kreis Donau/Isar wird diese Frage derzeit noch diskutiert. −Foto: Traub

Ingolstadt - Im Fußballkreis Donau/Isar wird die neue Spielzeit im Jugendbereich mit veränderten Regeln stattfinden.

 

Über die von Kreisjugendspielleiter Stefan Erl initiierte Abstimmung bezüglich der Altersklassenabsenkung haben die Vereine, wie berichtet, bereits entschieden.

Demnach werden die Nachwuchsspieler in den einzelnen Altersstufen jeweils ein Jahr jünger, sodass zum Beispiel die A-Jugend ab sofort nicht mehr als U19, sondern als U18 geführt wird. Dies setzt sich fort bis hinunter zur F-Jugend, wo aus der bisherigen U9 nun eine U8 werden soll. Darüber hinaus beschlossen die Vereine, dass die C-Junioren nicht mehr im Elf-gegen-Elf, sondern im Neun-gegen-Neun gegeneinander antreten.

Nun sorgt man sich zum Beispiel in der Jugendabteilung des FC Gerolfing um genau die Altersstufen, die nun ein Jahr früher hochrutschen und ab sofort mit größeren Spielfeldern und Mannschaftsgrößen klarkommen müssen. Dabei hat FCG-Kleinfeldkoordinator Klaus Martin vor allem die D-Junioren (zukünftige U12) im Blick, die nach bisherigem Stand im Neun-gegen-Neun auf dem Kompaktfeld antreten müssten. "Bei Spielern, die nur etwas schwächer sind, dürfte sich die Anzahl der Ballaktionen erheblich reduzieren. Wir befürchten, dass dann viele Kinder in diesem Alter die Lust am Fußball verlieren. " Seinen Nachwuchstrainer Christian Sutner zitiert er mit den Worten: "Spielen wir in der U11 (jüngerer D-Juniorenjahrgang, Anm. d. Red. ) ein Neun-gegen-Neun im Kompaktfeld, bilden wir Leichtathleten aus und keine Fußballer. "

Unterstützt fühlt sich Martin vom Förderkonzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der gerade bei den Jüngeren zu kleinen Spielfeldern und kleinen Mannschaften rät. Zum Vergleich: Während im Kreis bei den E- und F-Jugendlichen im Sieben-gegen-Sieben gespielt wird, regt der DFB hier ein Fünf-gegen-Fünf oder gar ein Drei-gegen-Drei an. Parallel werden neue Spielformen wie Funino (Spiel auf vier kleine Tore ohne Torhüter) ins Spiel gebracht. Hintergrund all dieser Überlegungen ist der Umstand, dass auch der Fußball immer mehr um seinen Nachwuchs kämpfen muss. Die jungen Talente bei Laune zu halten und ihnen Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, wird immer wichtiger.

Diesem Gedanken verwehrt sich Jugendspielleiter Erl keinesfalls, weshalb er bei der Ausgestaltung des neuen Ansatzes, trotz erfolgter Abstimmung, weiter mit den Vereinen im Gespräch bleiben will. So wird Erl die Vereine ab Dienstag einladen, mit ihm (und Bezirksspielleiter Joachim Fuchs) über mögliche Modifizierungen und Zusatzangebote zu sprechen. "Weil das Abstimmungsergebnis zum Neun-gegen-Neun bei den C-Junioren recht knapp ausgefallen ist, werden wir darüber sprechen, ob die Vereine zusätzlich auch ein Elf-gegen-Elf wollen. Bei den D-Junioren ist neben dem Neun-gegen-Neun natürlich auch ein Sieben-gegen-Sieben denkbar. Dies soll aber erst mit den Vereinen besprochen werden. Die Möglichkeit von Zusatzangeboten ist aber auf jeden Fall vorhanden", kündigt der Kreisjugendspielleiter an. Sein Ziel: "Rund drei Monate vor dem Start der neuen Saison wollen wir Klarheit haben. Wenn die Mannschaften Ende Juni bis Anfang Juli gemeldet werden müssen, wissen alle Bescheid. "

Die Hoffnung Erls, dass sich angrenzende Kreise oder der Bezirk der ab sofort im Donau/Isar-Kreis geltenden Altersregelung anschließen, wird sich indes nicht so bald erfüllen. "Es gibt Nachfragen, die Interessenten wollen aber erst unsere Erfahrungen abwarten. Dass andere Kreise oder der Bezirk nachziehen, wird also selbst im günstigsten Fall noch mindestens zwei Jahre dauern. " Im Donau/Isar-Gebiet bleibt also noch genug Zeit für die Feinabstimmung.

DK

 

Norbert Roth