Ingolstadt
Mit Cash und Weltino

Simone Blum und Ludwig Zierer gewinnen Hauptprüfungen der Reitertage Hagau

08.07.2013 | Stand 01.02.2017, 12:42 Uhr

Siegte auf Weltino in der Grand Prix-Kür: Ludwig Zierer - Foto: Stolz

Ingolstadt (DK) „Null bleiben“, lautete das Ziel für Simone Blum als letzte Starterin im Stechen um den Großen Preis von Hagau. Sie behielt die Nerven, ritt schnell, aber nicht riskant und galoppierte mit dem mächtigen Schimmel Cash fehlerfrei ins Ziel.

Da dem Ingolstädter Soenke Kohrock mit Iwest Cascari und dem Viernheimer Bernd Herbert mit Westorcan zuvor jeweils ein Abwurf unterlaufen war, konnte sich Blum schon beim Überqueren der Ziellinie über ihren Sieg freuen. „Heute war Cash super. Er ist für größere Aufgaben geboren. Ich bin Jürgen Kraus sehr dankbar, dass ich ihn reiten darf“, sagte die 24-jährige Studentin anschließend.

Kraus stellte der Nachwuchsreiterin sein international erfolgreiches Pferd zur Verfügung, nachdem er selbst Anfang September des vergangenen Jahres mit dem aktiven Sport aufgehört hatte. Blum fand mit dem 15-jährigen Calido II-Sohn bald in die Erfolgsspur. Schon im Dezember gelang ihr in Salzburg der erste Sieg in einem Großen Preis. Bei den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Balve blieb das Paar zwar unter seinen Möglichkeiten, der mit 2500 Euro dotierte Sieg im Großen Preis von Hagau dürfte aber einen Motivationsschub für die bayerische Meisterschaft am kommenden Wochenende geben. „Natürlich möchte ich meinen Titel verteidigen“, sagte Blum. Cash bekommt allerdings erst einmal eine Pause, bevor Blum ihn Anfang August beim Nationenpreis im slowakischen Bratislava reiten wird. In München-Riem wird sie ihren 12-jährigen Flying Boy satteln. Mit ihm hatte sie in Hagau einen Abwurf im Grundparcours, kam aber durch die zweitschnellste Zeit noch auf den fünften Platz.

Insgesamt blieben nur drei der 35 Paare im Umlauf ohne Abwurf. Die größte Klippe war die Dreifachkombination. Nur wenige Starter erwischten nach dem vorhergehenden Steilsprung die ideale Linie, um aus der Wendung passend zum Einsprung zu kommen. Zum Kreis der Favoriten im Großen Preis zählte der Mannheimer Armin Schäfer junior, der die beiden Hauptprüfungen am Freitag und Samstag mit der neunjährigen Con Capitol-Tochter Cleopatra gewonnen hatte. Im Großen Preis platzierte er sich mit der erst achtjährigen Vabima an zehnter Stelle. „Cleopatra war ein Jahr lang aus dem Sport. Sie ist an beiden Tagen super gesprungen. Mit Vabima war ich auch sehr zufrieden. Meine jüngeren Pferde sollten Erfahrungen sammeln. Dafür war das Turnier ideal. Hier stimmt das ganze Umfeld. Ich komme gerne wieder“, sagte Schäfer.

Starterfelder mit bis zu 155 Reitern im Springen zeigten, wie beliebt das Turnier ist. Auch die Dressurprüfungen waren stark besetzt. In bestechender Form präsentierte sich der mittlerweile 17-jährige Weltino unter dem Landshuter Ludwig Zierer. Nach einem zweiten Platz im Grand Prix sicherte sich das Paar mit 76,65 Prozent überzeugend den Sieg in der Kür am Samstagabend. Dass leider nur fünf Paare in der Kür an den Start gingen, war die Folge einer umstrittenen neuen Regel, nach der in der Finalprüfung nur die besten Vier platziert werden. Dennoch: Die stimmungsvolle Atmosphäre mit Flutlicht begeisterte auch diesmal. „Ich bin hier zum ersten Mal die Kür geritten. Das ist ein ganz besonderes Flair – und ein tolles Publikum“, fand der Sieger Ludwig Zierer. Allein am Sonntag kamen nach Veranstalterangaben rund 3500 Zuschauer zum Turnier. „Die Reitertage Hagau haben sich mittlerweile als Marke etabliert“, freute sich Turnierchef Georg Schweiger.