Ingolstadt
Kompromissloser Käfigkämpfer

Auf den Ingolstädter MMA-Profi Mario Wittmann wartet am Sonntag ein schlagkräftiger Gegner

30.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:19 Uhr
Siegessicher: MMA-Kämpfer Mario Wittmann tritt am Sonntag in München gegen den Profiboxer Viktor Kessel an. −Foto: Foto: PKG Photography

Ingolstadt/München (koi) Den meisten ist das Münchner Backstage in erster Linie als Konzerthalle bekannt.

Am kommenden Sonntag jedoch wird nicht geklampft, sondern gekämpft. Ab 18 Uhr stehen insgesamt 13 Duelle auf dem Programm - im Boxen, Kickboxen und auch der Königsdisziplin des Kampfsports, dem sogenannten Mixed Martial Arts, kurz MMA.

In letzterem verdingt sich der Ingolstädter Mario Wittmann seit vielen Jahren erfolgreich. Bereits im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Kampfsporttraining. Seine Spezialdisziplin ist dabei das Muay Thai (Thaiboxen) und das sogenannte Striking (Tritttechniken). Das Besondere beim MMA: Hier treffen verschiedene Kampfkünste aufeinander. So kann beispielsweise ein Karate-Kämpfer auf einen Boxer treffen, oder ein Kickboxer auf einen Jiu-Jutsu-Spezialisten. "Das ist die Champions League des Kampfsports", sagt Wittmann. Der Ring beim MMA ist dabei nicht - wie beispielsweise beim Boxen - von Seilen umspannt, sondern umzäunt. Daher sprechen Fans der Sportart auch von "Käfigkämpfen".

Wittmanns Gegner am Sonntag ist noch relativ neu im Geschäft. Der Profiboxer Viktor Kessler aus Osnabrück hat bislang erst vier Kämpfe im MMA bestritten, nach zwei Niederlagen zum Auftakt behielt er zuletzt jedoch zweimal die Oberhand. Wittmanns Bilanz nach 23 Profi-Kämpfen: 16 Siege und sieben Niederlagen. Das Duell der beiden in der Klasse bis 84 Kilogramm ist auf dreimal fünf Minuten angesetzt.

Der Ingolstädter ist davon überzeugt, dass er den Kampf für sich entscheiden wird - vor allem, weil er der vielseitigere Kämpfer ist. "Kessler mag hart schlagen können, ich kämpfe mit den Fäusten, mit Kicks oder am Boden. Wenn du eindimensional bist, lebst du gefährlich", meint der 32-Jährige und meint über seinen Kontrahenten: "Ich hoffe, er ist gut vorbereitet. " Wittmann selbst ist topfit, er absolvierte zuletzt zehn bis 14 schweißtreibende Trainingseinheiten pro Woche. "Ich verlasse mich nicht auf den Zufall oder das Glück, sondern nur auf harte Arbeit", sagt er.

Wittmann, der in der deutschen Rangliste auf Platz zehn geführt wird, ist mittlerweile ausgesprochen bekannt in der Szene. Beim sozialen Netzwerk Instagram hat der 32-Jährige mehr als 30000 Abonennten. Dort nennt sich Wittmann übrigens "Fist of Buddha" ("Faust des Buddha", Anm. d. Red. ). Und das hat einen Hintergrund: Seit seinem 18. Lebensjahr ist der Ingolstädter gläubiger Buddhist. Seinen linken Handrücken ziert ein Buddha-Tattoo. "In meiner Amateurzeit war es dann so, dass ich eine Reihe von Knock-outs mit der linken Faust hatte. Ein Reporter hat dann gesagt: ,Die Faust des Buddha hat wieder zugeschlagen'. Das ist dann geblieben", sagt Wittmann.

Am Sonntag werden zudem vier weitere Ingolstädter in München in den Ring steigen. Lukas Nowak vom Kickboxtempel Ingolstadt wird sich im Kickboxen der Klasse bis 80 Kilogramm mit dem Kemptener Ahmet Bozkurt messen. Nina Eckstein, ebenfalls vom Kickboxtempel, tritt in der Klasse bis 63 Kilogramm gegen die Münchnerin Yvonne Dierl an. Auch Wittmann schickt zwei Schützlinge aus seinem Ingolstädter Mundial-Gym in den Ring: Bayram Gashi kämpft gegen den Münchner Cem Kuyumcuoglu (Kickboxen, Klasse bis bis 68 Kilogramm), Taurus Kuskys bekommt es mit dem Österreicher Farhet Maherzade (Amateur-MMA bis 80 Kilogramm) zu tun. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Internet unter www. aggrelin. com/tickets/muenchen/.