Jeder Punkt hilft

2. Bundesliga: Nach vier Niederlagen hoffen FCI-Frauen gegen Meppen auf erfolgreichen Jahresabschluss

05.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:46 Uhr
Sabine Kaczynski

Ingolstadt - Im letzten Spiel vor der Winterpause empfangen die Fußballfrauen des FC Ingolstadt am Sonntag (Anpfiff 11 Uhr, Audi Sportpark, Kunstrasenplatz) den Ligavierten SV Meppen.

Ein weiterer schwerer Brocken für die Schanzerinnen, die nach einem hervorragenden Saisonstart zuletzt vier Niederlagen einstecken mussten und auf den achten Tabellenplatz abgerutscht sind. Die beiden Verfolger Andernach und Saarbrücken sind punktgleich mit dem FCI, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ist auf drei Zähler geschrumpft.

Die Ingolstädterinnen kämpfen aber nicht nur um den Klassenerhalt, sondern auch gegen die seit Wochen anhaltende Verletztenmisere: "Das habe ich als Trainer so noch nie erlebt", sagt FCI-Coach Alex Ziegler, der nach den langzeitverletzten Stammspielerinnen Andrea Heigl, Anna-Maria Buckel und Nadine Zenger nun auch noch auf Maria Zeller verzichten muss. Dazu kommen die Ausfälle von Anna Petz und Chiara Pucci, die derzeit nicht spielberechtigt sind, auch Ricarda Kießling ist nach ihrer langen Verletzungspause noch nicht komplett fit: "Durch das ständige Verändern der Positionen werden die Spielerinnen verunsichert und es fehlt an Automatismen und Selbstverständlichkeiten. Daher kann man den Mädels gar nicht richtig böse sein, wenn die Abläufe wie zuletzt nicht funktionieren", meint Ziegler, der das letzte Spiel des Jahres noch "vernünftig über die Bühne bringen" will, um mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause zu gehen.

"Danach haben wir hoffentlich wieder alle an Bord und können mit einer guten Vorbereitung in die Rückrunde starten. " Das hofft auch Kapitänin Ramona Maier, die aktuell nicht von einer Drucksituation sprechen will: "Wir haben in der Hinrunde mehr Punkte eingefahren, als man erwarten durfte. Natürlich sind wir enttäuscht über die Niederlagen, aber wir wollen das letzte Spiel noch positiv gestalten und nach der Winterpause wieder kräftig Punkte sammeln. Vielleicht klappt das schon gegen Meppen. "

Das wäre den Schanzerinnen zu wünschen, denn mit einem Sieg am Sonntag könnten sie sich nochmal ein kleines Polster auf die Abstiegsränge verschaffen. Die zwei direkten Konkurrenten müssen bei den Spitzenklubs der Liga antreten. Ligaprimus Werder Bremen hat in dieser Saison noch gar nicht verloren, Verfolger Wolfsburg musste sich in den letzten acht Begegnungen nur den Bremerinnen geschlagen geben - Siege dieser beiden Topklubs sind also wahrscheinlich, und würden den Ingolstädterinnen bei einem eigenen Erfolgserlebnis Luft im Abstiegskampf verschaffen.

"Wir sind momentan eher mit uns selbst beschäftigt", kommentiert Ziegler derartige Rechenspiele. "Ich schaue überhaupt nicht auf die Tabelle", meint auch Maier. "Egal wer am jeweiligen Spieltag gegen wen antritt - wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und darauf, genügend Punkte gegen den Abstieg zu sammeln", sagt die Goalgetterin, die die Meppenerinnen als selbstbewussten, technisch und taktisch sehr starken Gegner in Erinnerung hat.

Auch ihr Trainer erwartet eine spielstarke, technisch versierte Mannschaft, die mit viel Ballbesitz und Tempo in die Tiefe agieren wird. "Wir müssen mit den Spielerinnen, die uns zur Verfügung stehen, vor allem im Kopf die Leistung abrufen, denn die Qualität ist da. Wir müssen wieder mit mehr Mut und Selbstvertrauen auftreten", fordert Ziegler. "Ich bin aber überzeugt, dass jede Spielerin nochmal alles reinhaut, um zu zeigen, dass es wieder aufwärts geht. Es wäre wichtig, mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen", meint Kapitänin Maier.

DK

Sabine Kaczynski