Triathlon Ingolstadt
Ingolstädter City-Triathlon soll mit Radrunde in die Innenstadt wahr werden

13.09.2021 | Stand 10.11.2021, 3:34 Uhr
Das Schwimmen im Ingolstädter Baggersee bleibt natürlich auch bei der 12. Auflage am 29. Mai 2022 erhalten. Nach der Laufstrecke soll dann auch ein Teil des Radkurses in die Innenstadt führen. So plant Rennleiter Gerhard Budy. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Der Ingolstädter Triathlon hat am Sonntag ein emotionales Ende der Zwangspause erlebt Nach der vielgelobten Laufstrecke will Organisator Gerhard Budy nun weitere Punkte seiner Vision vom City-Triathlon umsetzen.

Als die rote Digitalanzeige unaufhaltsam in Richtung 8:00:00 Uhr tickte und der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf langsam die Starterpistole in die Höhe hielt, da wurde Gerhard Budy sichtlich emotional. "Da musste ich mir kurz ein paar Tränen verkneifen", beschreibt er offen seine Gefühle, als Sonntagfrüh der Startschuss ertönte und die erste Welle mit Mitteldistanzlern auf den Weg ging. Die 11. Ausgabe von Budys Ingolstädter Triathlon lief - nach der Corona-Zwangspause, der Verschiebung vom Juni jetzt auf den September und insgesamt eineinhalb Jahren der "spannungsgeladenen" Unsicherheit. "Ich konnte es gar nicht glauben", erzählt der Rennleiter.

Die Gänsehaut begleitete ihn noch länger an diesem Tag. Mindestens bis um 15.30 Uhr, als die abschließende Siegerehrung für die Sprintdistanz mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl anstand und die Wiese neben dem Seehaus noch immer - unter Corona-Auflagen - bestens gefüllt war. Zumal das Feedback gerade der Athleten "überwältigend war", wie sich der Veranstalter ausdrückt - wie es aber auch an der Strecke und im Zielbereich zu hören war. Endlich wieder Triathlon-Wettkämpfe. Und dann punktete die Ingolstädter Veranstaltung mit einer sehr guten Organisation und auch der neuen Laufstrecke. "Richtig cool, dass es in die Innenstadt geht", sagte stellvertretend Maurice Clavel, der bekannteste Starter des Tages. Der Freiburger Vollprofi genoss es sichtlich, sich einen guten Monat nach seinem sechsten Platz beim Ironman Frankfurt in Ingolstadt über die Olympische Distanz auszupowern - gerade auf der 10,5 Kilometer langen Laufstrecke. "Super abwechslungsreich, perfekter Wechsel zwischen Sonne und Schatten", beschrieb der 33-Jährige die Route, die vom Baggersee entlang der Donau in die Innenstadt und durch den Grüngürtel zurück zum See führte. Auf der Mitteldistanz bot sie einen Abstecher in den sehenswerten Klenzepark.

So gut der Lauf bei den Athletinnen und Athleten ankam, so spärlich besetzt waren die Zuschauerplätze an den Absperrgittern am späten Sonntagvormittag. "Ich muss zugeben, da war ich schon etwas enttäuscht", sagt Organisator Budy, der sich vor Ort ein eigenes Bild gemacht hatte. "Die Leute sind etwas verunsichert, die wissen gar nicht mehr, was erlaubt ist und was nicht", glaubt er. An die Strecken kann und konnte jeder natürlich ohne Einschränkung (Thema "3G") kommen. "Eine Moderation oder Stimmungsnester in der Stadt als Anreiz konnten wir heuer wegen der Auflagen nicht bieten", erklärt Budy.

Einen ersten Schritt in Richtung City-Triathlon - seine große Vision - hat die Veranstaltung aber genommen. Budy hofft nun auf das nächste, dann möglichst Corona-freie Jahr und die 12. Ausgabe am 29. Mai 2022 mit mehr Zuschauerzuspruch in der Stadt und dem nächsten Entwicklungsschritt: Auch die Radstrecke soll über die Westliche und Südliche Ringstraße (zwei Hauptverkehrsachsen) durch die Innenstadt führen - hochattraktiv für die Sportler und möglichst auch die Fans. Zudem könnte die Laufrunde über den Rathausplatz (mit Tribüne dort) mitten durch das Herz der Stadt gehen. Wo der Zieleinlauf angesiedelt werden kann, ist noch die große logistische Herausforderung. Zumal der Veranstalter wieder mit den früheren Zahlen von fast 3000 Startern rechnet. Auf der Mitteldistanz möchte er dabei als Anreiz die deutsche Meisterschaft austragen, "wir haben uns dafür beworben".

Profi Clavel, ein Spezialist über diese Distanz, hat schon mal seine Rückkehr mit dem Team Hakro in Aussicht gestellt. Der diesjährige Mitteldistanz-Sieger Simon Huckestein hat sogar schon zugesagt und will seinen Titel verteidigen. Und auch die regionalen Starter werden ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen - die jungen Wittmann-Brüder Nico (heuer 4.) und Andi (9.) aus Wettstetten vor den Toren Ingolstadts mehr und mehr. "Die liefern", sagt Szenekenner Budy, "wirklich schon brutal ab."

DK