Ingolstadt
Gaimersheim gleich hellwach

Kreisliga: TSV springt durch souveränes 4:0 in Geisenfeld auf Platz zwei - Gerolfing startet mit Nullnummer

21.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:17 Uhr
Felix Moßmeyer

Ingolstadt - Die Kreisliga 1 Donau/Isar läuft wieder.

Gaimersheim erwischte mit dem 4:0 beim FC Geisenfeld einen Traumstart. Im Verfolgerduell trennten sich Hitzhofen und Gerolfing torlos. Kasing schließt mit dem 1:0 in Scheyern nach oben auf und in Karlshuld verhindert Corona den Neustart.

ST Scheyern - SV Kasing 0:1 (0:1): Es waren keine 60 Sekunden gespielt, da zeigte der SV Kasing gleich, wie heiß er auf den Neustart war. Patrick Rzepka eroberte den Ball und bediente Nikita Müller, der im Zentrum Richtung Tor dribbelte. Den Abschluss Müllers parierte Scheyerns Torhüter Ulrich Unterburger noch, gegen den Nachschuss von Kasings Kapitän Martin Oblinger (1.) war er dann jedoch machtlos - und so stand es direkt 0:1. "Wir verlieren das Spiel in der ersten Minute. Da pennen wir einmal und dann kriegen wir das Gegentor", ärgerte sich Scheyerns Trainer Mathias Hoiß. Die Minuten nach der Führung gehörten zu großen Teilen den Gästen. "Wir waren bis zur Halbzeit die dominante und spielbestimmende Mannschaft", bilanzierte Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger. Lediglich einmal hatten die Kasinger Glück, als ein Abschluss der Hausherren von der Unterkante der Latte zurück ins Feld sprang. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel hektischer. Scheyern machte dem Ergebnis entsprechend etwas auf, kam seinerseits zu Chancen, und bot den Kasingern so Räume für Konter. Entsprechend kam es auf beiden Seiten zu Möglichkeiten. Die größte Chance des zweiten Durchgangs hatte Oblinger, dessen Versuch jedoch von einem ST-Verteidiger von der Linie gekratzt wurde. Einen Aufreger hatte die Partie in der Schlussminute noch zu bieten - dieser war allerdings nicht sportlicher Natur. Den Schlusspfiff fordernd legte sich Kasings Raphael Reichenberger mit Hoiß an der Seitenlinie an. Das Wortgefecht wertete der Schiedsrichter als Beleidigung und stellte Reichenberger (90.) mit einer Roten Karte vom Platz. Eine Rote Karte, die sowohl Kasing als auch Scheyerns Trainer Hoiß als überzogen empfanden. Trotz des kleinen Dämpfers zum Abschluss, zeigte sich Fabian Reichenberger zufrieden mit dem Ergebnis: "In Summe war es aus meiner Sicht ein hochverdienter Sieg. Das war genau der Start, den wir haben wollten. " Auch Hoiß konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft gut leben: "Wenn wir in dieser Art und Weise weitermachen, dann kämpfen wir uns in jedem Fall da unten raus. "

FC Hitzhofen-Oberzell - FC Gerolfing 0:0: Eines der mit Spannung erwarteten Spiele des Spieltages war die Partie der Verfolger aus Hitzhofen und Gerolfing. 40 Zuschauer hatten sich unter Einhaltung der Corona-Richtlinien am Sportplatz in Hitzhofen eingefunden, bekamen am Ende des Tages aber keine Tore zu sehen. "Es war das erwartet schwere Spiel mit wenigen Chancen auf beiden Seiten", erklärte FCG-Spielertrainer Den Lovric. Dabei waren die Chancen auf einen Treffer zwar nicht in großer Zahl, aber dennoch auf beiden Seiten vorhanden. Nicht zuletzt weil die Abschlussqualitäten der jeweiligen Angriffsreihen das alte Niveau aber noch nicht wieder erreicht hatten, wurde keine dieser Möglichkeiten genutzt. Die besten Chancen des ersten Durchganges vergaben Hitzhofens Onur Keskin (35.) und Gerolfings Philipp Haunschild (38.) Den größten Aufreger der Partie verursachte eine Abseitsentscheidung des Schiedsrichters in der 48. Spielminute, der Gerolfings Angreifer zurückpfiff, obwohl der Linienrichter die Fahne nicht gehoben hatte. "Wahnsinn. In so einem knappen Spiel hat man schon nicht viele Chancen und dann wird sowas falsch abgepfiffen", echauffierte sich Lovric. Im weiteren Verlauf der Partie präsentierte sich Gerolfing leicht überlegen, ohne wirklich in weitere gefährliche Abschlusspositionen zu kommen. So mussten sich beide Seiten schlussendlich mit dem torlosen Remis zum Auftakt zufriedengeben. Die Trainer waren sich bei ihrem Fazit weitgehend einig: "Das Unentschieden war aus meiner Sicht verdient. Es war ein chancenarmes Spiel", sagte Olah und auch Lovric hakte die Partie schnell ab: "Wir hatten ein bisschen mehr vom Spiel und mehr Chancen. Ein Sieg wäre drin gewesen, aber es sollte nicht sein. "

TSV Oberhaunstadt - TSV Hohenwart 2:3 (0:0): "Es war ein absolut geiles Spiel heute. Vom Anfang bis zum Schluss haben wir uns durchgebissen, waren kämpferisch sehr stark, aber auch spielerisch auf dem kleinen, schlechten Platz gut unterwegs", lobte Hohenwarts Spieler-Trainer Markus Kurzhals seine Mannschaft. Weil Maulwürfe auf dem Hauptplatz ihr Unwesen getrieben hatten, war dieser pünktlich zum Neustart gesperrt worden. Stattdessen musste die Partie auf dem Sportplatz der angrenzenden Schule ausgetragen werden, was für Oberhaunstadts Sportlichen Leiter Stefan Schaller "nicht gerade ein Vorteil für unsere Mannschaft ist, weil sie vom Kombinationsspiel lebt". Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste, die jedoch zweimal am glänzend aufgelegten Haunstädter Keeper Daniel Mula scheiterten. Wirklich in Fahrt kam die Partie jedoch erst im zweiten Durchgang. In der 49. Minute vollendete Leon Sedlmair einen Angriff der Gäste zum 1:0. Nur fünf Minuten später legte Daniel Liebhardt (54.) mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 0:2 nach. Die Hausherren konnten zwar nicht mit der gewohnten spielerischen Überlegenheit auftreten, gaben sich jedoch nicht auf. Paul Kammerbauers langen Ball in den Strafraum erreichte Dominik Baumeister (55.) vor Gäste-Keeper Alexander Bäuerle und schob zum 1:2-Anschluss ein. Die Hoffnung des TSV, noch einmal ausgleichen zu können, machte wenig später Sebastian Herker (63.) mit dem 1:3 zunichte. An der Auftaktniederlage der Gastgeber konnte auch der späte 2:3-Anschlusstreffer von Yannick Zühlke (90.+4) nichts mehr ändern. Und so war es Hohenwarts Kurzhals, der am Ende ein positives Fazit ziehen konnte: "Über die 90 Minuten war der Erfolg absolut verdient. Ich habe keine Angst gehabt, dass das Spiel noch mal kippen könnte, weil es wirklich eine tolle Mannschaftsleistung war. "

FC Geisenfeld - TSV Gaimersheim 0:4 (0:2): Den deutlichsten Sieg des Spieltages fuhr der TSV Gaimersheim beim FC Geisenfeld ein. Vor 60 Zuschauern auf der Sportanlage Geisenfeld zeigten sich die Hausherren von Beginn an eher zurückhaltend. Die favorisierten Gaimersheimer hatten wenig Probleme, den Tabellenletzten zu kontrollieren und führten in der elften Spielminute bereits ihren dritten Eckstoß aus. Eine Minute später war es Marcel Fuhrmann (12.), der den TSV verdient mit 1:0 in Führung schoss. Es folgten ein Pfostenschuss und einige weitere Abschlusssituationen der Gäste, ehe Geisenfeld in der 39. Minute zum ersten Mal immerhin zu einem Eckball kam - der jedoch nichts einbrachte. Kurz vor der Pause erhöhte Florian Ihring (44.) per Strafstoß auf 2:0, was gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war. Auch im zweiten Durchgang zeigte die Mannschaft von FC-Trainer Robert Lang keine schlechte Partie, ließ den absoluten Drang in der Offensive jedoch vermissen und schien der individuellen Klasse Gaimersheims nicht gewachsen zu sein. "Wir hatten über die gesamte Spielzeit Ball- und Spielkontrolle. Trotzdem lief in einigen Spielphasen noch nicht alles so, wie wir uns das vorgestellt haben", erklärte TSV-Coach Manfred Kroll. Eine dieser schwächeren Phasen beendeten die Gäste in der 72. Minute mit dem 3:0 durch Nicolea Nechita. Die Vorentscheidung. In der Folge stellten beide Mannschaften die Offensivbemühungen etwas zurück, das Spiel beruhigte sich deutlich. Den Schlusspunkt der Partie setzte Ihring (84.), der mit seinem zweiten Treffer des Tages den 4:0-Endstand herstellte. Vorübergehend springen die Gaimersheimer mit dem Sieg auf Platz zwei, wovon sich Kroll jedoch nicht blenden lassen will: "Da ist schon noch einige Luft nach oben. Trotzdem sind wir nach dieser extrem langen Pause natürlich froh über unser erstes Punktspiel und diesen Ausgang. "

TSV Baar-Ebenhausen - FC Sandersdorf 2:3 (0:1): Die Bedeutung der Partie wurde durch den Blick auf die Tabelle deutlich: Sowohl die Hausherren als auch die Gäste befinden sich mindestens in der Nähe der Abstiegszone und kämpfen somit um den Liga-Verbleib. Der Druck, den beiden Mannschaften deshalb spürten, zeigte sich in den Anfangsminuten. Beide Teams fanden nur schwer in die Partie. Fast etwas glücklich fiel dann in der 23. Spielminute das 0:1 durch Sandor Rott. Bestärkt durch die Führung traten die Gäste in der Folge deutlich selbstbewusster auf, was Trainer Manuel Recum natürlich gefiel: "Das erste Tor war glücklich und vielleicht auch zu diesem Zeitpunkt nicht dem Spielverlauf entsprechend. Aber es hat uns Sicherheit gegeben und wir haben besser ins Spiel gefunden. " Bis zur Pause konnten aber weder Baar-Ebenhausen noch Sandersdorf Zählbares verbuchen. Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich Sandersdorfs Andreas Winkler (46.) dann kaltschnäuzig und erzielte das 2:0. Vom zweiten Gegentor wenig beeindruckt spielte die Mannschaft von Markus Eberl jedoch weiter nach vorne und belohnte sich durch einen verwandelten Strafstoß von Ferdinand Heissler (72.) mit dem 1:2-Anschlusstreffer. Bevor nun jedoch richtige Spannung aufkommen konnte, traf Winkler (73.) nur eine Minute später zum 3:1 und stellte so den alten Abstand wieder her. Baar-Ebenhausen kam zwar durch den Treffer von Christoph Ratberger (80.) noch auf 2:3 heran, stand am Ende aber dennoch ohne Punkte da. "Das war ein ganz wichtiger Sieg im Abstiegskampf. Hart erkämpfte Punkte und genau der richtige Start in die entscheidenden Wochen", freute sich Recum.

DK

Felix Moßmeier