Ingolstadt - Jetzt ist es endgültig: Die Ingolstadt Dukes werden in diesem Jahr keine Punktspiele in der 1. Football-Bundesliga (GFL 1) bestreiten. Durch das Corona-Virus wurde der Spiel- und Trainingsbetrieb zunächst komplett lahmgelegt. Inzwischen hatten diverse Lockerungen bei den Beschränkungen die Hoffnungen geweckt, zumindest eine abgespeckte Saison durchführen zu können.
Der American Football Verband Deutschland (AFVD) hatte vor wenigen Wochen Pläne vorgelegt, nach denen in kleineren Gruppen gespielt werden könnte. Doch auch das stieß bei den Vereinsvertretern auf wenig Gegenliebe, zumal noch viele Fragen offen waren. Zum einen gibt es Probleme mit der Termingestaltung, da die meisten Teams einem Verein angeschlossen sind, der die Spielfelder in diesen Monaten für die Fußballer reserviert hat.
Dann ist auch die Frage, ob und wie viele Zuschauer ins Stadion dürfen, noch nicht geklärt. Und nicht zuletzt spielt die Vorbereitung auf die Saison eine wichtige Rolle, denn bis zuletzt war den Klubs ein Vollkontakt-Training untersagt. Sportmediziner haben deshalb schon darauf hingewiesen, dass dadurch das Verletzungsrisiko gerade im Football deutlich größer ist als normal. All das hat dann etliche Vereine dazu bewogen, jetzt auf ihren Start in der GFL für 2020 zu verzichten.
Auch die Dukes haben nun diesen Schritt getan, auch wenn das den Verantwortlichen nicht leichtgefallen ist. „Natürlich wäre es uns lieber gewesen, den Spielern die Möglichkeit zu geben, auf dem Feld zu stehen und Punkte zu machen, und den Fans die Atmosphäre im Stadion zu geben“, hofft Präsidentin Bettina Ritter auf Verständnis. Die Dukes werden sich nun bemühen, vielleicht noch das eine oder andere Freundschaftsspiel durchzuziehen. „Wenn die Regelungen lockerer werden, prüfen wir diese Möglichkeit. Aber das ist alles noch offen“, kann und will sie sich nicht festlegen.
Ob trotzdem eine Punktrunde in der GFL gespielt werden kann, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn endgültig feststeht, wer auf die Saison verzichtet. Klar ist, dass eine Spielzeit, wie sie der American Football in Deutschland in den letzten Jahren erlebt hat, 2020 nicht geben wird, zumal viele US-Importspieler, die ja einen wesentlichen Anteil an der gewachsenen Popularität dieser Sportart in Deutschland haben, längst wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.
