2. Tischtennis-Bundesliga
Wechselbad der Gefühle

2. Tischtennis-Bundesliga: TV Hilpoltstein entscheidet spannendes Duell beim 1. FC Saarbrücken II mit 6:3 für sich

17.10.2021 | Stand 14.12.2021, 3:35 Uhr
Starke Leistungen: Neuzugang Andy Pereira spielte gegen die Saarbrücker Bundesliga-Reserve groß auf und gewann das Doppel mit Alexander Flemming sowie seine beiden Einzel. −Foto: Tschapka (Archiv)

Saarbrücken - Ständig wechselnde Führungen, vergebene Matchbälle, Spiele im Schleudergang und gleich mehrere Premieren: Im Drama-Modus beharkten sich der 1. FC Saarbrücken II und der TV Hilpoltstein am Sonntag über drei Stunden lang.

Am Ende freuten sich die Burgstädter über einen hart erkämpften 6:3-Erfolg beim ehemaligen "Angstgegner" und verbesserten sich in der 2. Tischtennis-Bundesliga mit nunmehr 4:4 Punkten auf Tabellenplatz vier.

"Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung", lobte Alexander Flemming den "Spirit" seiner Kollegen, vor allem der beiden Neuen im Team. Denn es war der Tag von Andy Pereira und Petr Fedotov, so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten. Doch der Reihe nach.

Seit Jahren mischt die Saarbrücker Bundesliga-Reserve die Liga auf. Ein Team, in dem es vor Talenten nur so wimmelt. Kein Wunder, schließlich sind die Trainingsmöglichkeiten im dortigen Leistungszentrum exzellent. So variiert die Aufstellung der "Zweiten" von Woche zu Woche. Auch am Sonntag galt der erste Blick dem Spielberichtsbogen und siehe da: Der Bundesligaerprobte Tomas Polansky fehlte ebenso wie der Japaner Keiya Uemura und der verletzte deutsche Jugend-Nationalspieler Mike Hollo.

Es hätte also schlimmer kommen können. Doch auch der Belgier Olav Kosolosky (19), der Serbe Dimitrije Levajac (20), der Slowene Peter Hribar (21) und der erfahrene Schwede Simon Berglund verstehen mit dem Schläger bestens umzugehen. Wie gut, musste der TV Hilpoltstein vor fünf Wochen bei der 0:3-Pokalschlappe schmerzhaft erfahren. Doch seitdem ist einiges passiert. Hilpoltstein hat nach verpatztem Auftakt mit einem 6:2-Erfolg über den Ligafavoriten 1. FC Köln für Furore gesorgt. Entsprechend motiviert ging das Team um Flemming in die Partie, die für den weiteren Verlauf der Saison richtungsweisend sein könnte. Früher Abstiegskampf oder Mittelfeld - das war die Frage für die Hilpoltsteiner.

Einen wahren Sahnetag erwischte der Kubaner Pereira, der seinen ersten "Doppelpack" feierte. Auch der Russe Fedotov trug sich zweimal in die Siegerliste ein. Damit sind beide endgültig in der Liga angekommen.

Weniger gut lief es für TV-Talent Hannes Hörmann, der für Hermann Mühlbach zum Einsatz kam. Nach seinem dritten Platz beim WTT-Jugend-Contender in Belgrad hat sich der 18-jährige Röttenbacher bis auf Position 67 der aktuellen Jugendweltrangliste vorgearbeitet (wir berichteten). Doch gegen Dimitrije Levajac musste er Lehrgeld zahlen. Symptomatisch verlief der zweite Satz, als er eine 8:4-Führung nicht ins Ziel bringen konnte. "An der Konstanz muss er noch arbeiten", erklärte Flemming, der Hörmann als eine Art Mentor unter seine Fittiche genommen hat. Dass das Talent auch Rückstände aufholen kann, bewies es im dritten Durchgang, den es sich nach Abwehr eines Matchballs noch holte. Im vierten Satz lag Hörmann schon mit 3:10 hinten, kam auf 9:10 heran, um dann doch mit 9:11 zu verlieren. Er muss also weiter auf seinen ersten Sieg im Einzel warten. Unter dem Strich kommt die Hilpoltsteiner Nachwuchshoffnung derzeit noch nicht über den Status eines "Ergänzungsspielers" hinaus. Doch nicht nur Flemming ist sich sicher: "Er ist ganz nah dran und wird es bald schaffen. "

HK


TV Hilpoltstein: Kosolosky/Berglund - Fedotov/Hörmann 3:0, Levajac/Hribar - Flemming/Pereira 0:3, Kosolosky - Pereira 0:3, Berglund - Flemming 3:2, Levajac - Hörmann 3:1, Hribar - Fedotov 0:3, Kosolosky - Flemming 1:3, Berglund - Pereira 1:3, Levajac - Fedotov 1:3.