Greding
Verfolgerduell in Bezirksliga

TV Hilpoltstein empfängt ESV-Ansbach-Eyb - Gredings Trainer fordert Steigerung

18.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:04 Uhr
Um Spitzenreiter Dittenheim auf den Fersen zu bleiben, ist für Hilpoltstein (blaue Trikots) ein Sieg gegen Ansbach-Eyb nötig. −Foto: Tschapka

Greding/Hilpoltstein (HK) Wiedergutmachung betreiben wollen die Fußballer des TSV Greding an diesem Sonntag in Bezirksliga Süd.

Nach der schwachen Vorstellung in Freystadt hoffen die Gredinger (8.) im Heimspiel gegen den FC Dombühl (9.) auf einen Sieg. Auch der TV Hilpoltstein (3.) will gegen Ansbach-Eyb (6.) zurück in die Erfolgsspur.

Es gibt Übungsleiter, die Schall und Rauch nach hohen Erwartungen hinterlassen haben. Mit Fabian Schäll und Florian Grau haben die Hilpoltsteiner aber das große Los gezogen. Natürlich hatte man in Hilpoltstein Vorstellungen von den außergewöhnlichen Verpflichtungen. Gefordert hat man nie etwas, sich nur gewünscht, in der Liga anzukommen. Schäll und Grau wussten sehr wohl, was sie erwarten würde. Nach einer Zwischenbilanz von über dreieinhalb Monaten und zwölf Partien ist die Resonanz nicht nur überwiegend positiv, manch ein Experte bewertet den Leistungsstand nicht unerwartet als fantastisch. Drei Niederlagen musste der Aufsteiger verdauen, die letzte in Raitersaich. Das knappe 1:2 zeugt erstens von einer unglaublichen Heimstärke der Gastgeber, aber auch davon, dass die Hausherren nicht weit von zwei Verlustpunkten entfernt waren. "Die erste Halbzeit war schon schwer. Der Platz, bullige Stürmer, lange Bälle, ein gutes Aufbauspiel beim Gegner im Gegensatz zu unserem. Aber es ist für mich nicht erstaunlich, dass wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind. Wir haben uns richtig reingebissen. Die Folge war der Anschlusstreffer, zum Ausgleich hat nicht viel gefehlt. Wir haben auch gesehen, dass wir die Niederlage unbedingt vermeiden wollten, es reichte aber nicht mehr. Ich habe mit Trainer Dietmar Kusnyarik gesprochen, der ein Remis als gerecht empfunden hätte", sagt Florian Grau. Jetzt kommt der ESV Ansbach-Eyb, der letzte Saison nur mit Mühe den Klassenerhalt schaffte. "Ich bin der Meinung, dass diese Truppe am Ende unter den ersten drei Teams stehen wird. Wir kennen die Trainer Reiner Eisenberger und Jörg Müller. Fabian aus der Schwabacher Zeit, ich aus der Zeit bei der SpVgg Ansbach. Beiden ist es gelungen, aus der Ansbacher Jugend Spieler in ihr Team zu holen. Eyb steht kompakt und verfügt über eine starke Offensive. Wir wollen unseren Heimnimbus wahren und zeigen, dass jeder Gegner es bei uns schwer hat", sagt Grau.

Zu Gast bei Freunden, sogar bei besten Freunden, war Jürgen Schmid, Trainer des TSV Greding, am Sonntag in Freystadt. Schmid sagte, dass es sehr angenehm war, allen die Hand zu geben und ein paar Worte zu plaudern. Das war vor der Begegnung. Danach war er bedient, weil er dachte, dass seine Mannschaft nach der respektablen Leistung gegen Dittenheim eine Woche zuvor weiter an Leistungs- und Willensstärke vorangeschritten sei. Doch dies war beim TSV Freystadt nicht zu erkennen. Die Strategie von Trainer Marco Christ war nicht sensationell, aber effektiv, denn bei den beiden Toren war die Lust zu spüen, das Spiel zu gewinnen. Bei den Gredingern wich diese viel zu früh. Zu beobachten war, dass in stetiger Regelmäßigkeit nach den Treffern die Köpfe auf die Brust sanken. "Wir stellen natürlich fest, dass wir gegen tiefer stehende Gegner richtige Probleme haben. Die darin einbezogenen langen Bälle führen zu keinem Erfolg, weil wir keine 1,95 Meter große Kanten in der Spitze aufbieten können. Wir haben starke Außenspieler, die sich auch durchsetzen können. Dazu mangelt es uns nicht an Stürmern, die gefährlich sind. Das müssen wir dann aber auch auf das Feld bringen und nicht lethargisch der Partie beiwohnen. Ich habe mich am Mittwoch intensiv auf das Spiel gegen den FC Dombühl eingestellt. Intensivität gepaart mit Effektivität war dabei das Motto, alle haben wunderbar mitgezogen. Als Trainer und ehemaliger Spieler weiß ich, dass aber auch ein Maß an Entspannung zur optimalen Leistung sehr hilfreich ist. Für uns ist es nun wichtig, neue Lösungen zu finden. Die Tabellensituation ist nicht mehr so entspannt, ich will nicht nach unten blicken, aber auch nicht nach oben", sagt Schmid, der wie Politiker nach 100 Tagen im Amt eine erste Bilanz zieht. "Aus meiner Sicht haben wir während dieses Zeitraums gut gearbeitet. Ich betone noch einmal, dass wir Leistungsträger verloren haben. Auch nach drei Misserfolgen hintereinander ist alles ruhig. Ich habe eine gute Mannschaft in einem guten Umfeld. " An diesem Sonntag kommt nun Tabellennachbar FC Dombühl nach Greding, ein starker Aufsteiger, der 2:0 in Ansbach-Eyb gewann und ebenso in Freystadt. "Ich habe mich im Vorfeld nicht um den Gegner wirklich gekümmert. Ich widme mich speziell meiner Mannschaft, dass sie optimal vorbereitet in dieses Match gehen kann", sagt Schmid.

Gerhard Hillebrand