Freystadt
Nur ein Punkt gegen das Schlusslicht

Freystädter Badmintonspieler unterliegen TSV Neuhausen mit 3:4 und verpassen Schritt zum Klassenerhalt in 1. Bundesliga

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Mit ihrem Sieg im Mixed retten die Freystädter Jenny Moore (rechts) und Johannes Pistorius einen Punkt gegen Ex-Nationalspieler Fabian Holzer und die österreichischen Olympiateilnehmerin Elisabeth Baldauf. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Den Rückrundenstart in der 1. Bundesliga hatten sich die Badmintonspieler des TSV Freystadt in der voll besetzten Mehrzweckhalle gegen den Tabellenletzten TSV Neuhausen-Nymphenburg anders vorgestellt. Die Freystädter unterlagen knapp mit 3:4.

Statt einem Sieg und zwei Punkten mussten sich die Freystädter damit mit einem Punkt begnügen. Das erste Herreneinzel sowie das erste Herrendoppel wurden dabei erst in der Endphase des fünften Satzes entschieden, zweimal hatten die Münchner das bessere Ende für sich. Trotzdem verteidigten die Oberpfälzer den neunten Platz und konnten mit dem Punktgewinn sogar zum Tabellenachten Dortelweil aufschließen.

Schon bei der offiziellen Vorstellung der Teams war den meisten der über 200 Zuschauern klar, dass es in dieser Begegnung keinen Favoriten gibt. Während die Landeshauptstädter mit stärkster Besetzung antreten konnten, musste der TSV auf seinen indonesischen Neuzugang Fikri Hadmadi und auf den polnischen Doppelspezialisten Pawel Pietryja verzichten.

Als Konsequenz hatte man beim TSV Freystadt beide Herrendoppel umgestellt. Oliver Roth, Vizeeuropameister von 2012, ging in das zweite Herrendoppel. "Damit wollten wir wenigstens ein Spiel safe machen", sagte TSV-Sportwart Tim Bambach. Die Rechnung ging auf: Oliver Roth und Florian Waffler dominierten nach verlorenem ersten Satz das Spiel und gewannen mit 3:1 gegen das deutsche Ranglistendoppel Tobias Wadenka und Manuel Heumann. Im ersten Herrendoppel spielte Nationalspieler Johannes Pistorius mit Lukas Schmidt, der von Haus aus Einzelspezialist ist, gegen Ex-Nationalspieler Fabian Holzer und den polnischen Nationalspieler Prezemyskaw Szydlowski, beide Doppelspezialisten. Als Außenseiter überraschten die Freystädter, mit einer schnellen 2:0 Führung, konnten aber den 2:2 Ausgleich nicht verhindern. Im Entscheidungssatz führten Pistorius/Schmidt bereits mit 7:1, hatten dann viel Pech mit knappen Bällen, die entweder im Netz oder knapp im Aus landeten und verloren noch mit 9:11. Eine Topleistung zeigte das Freystädter Damendoppel mit Julia Kunkel und dem englischen Neuzugang Jenny Moore gegen die Ukrainierin Natalya Voytsekh und der Österreicherin und Olympiateilnehmerin Elisabeth Baldauf. Auch dieses Spiel wurde erst im fünf Satz entschieden, den die Freystädter souverän mit 11:2 gewannen.

Im Dameneinzel schaffte es Freystadts Finnin Nanna Vainio nicht ihre Negativserie zu beenden und verlor in drei Sätzen. In der letzten Saison war Vainio noch die erfolgreichste Spielerin des TSV. Auch Hannes Gerberich, der am Wochenende bei den südostdeutschen Meisterschaften die Vizemeisterschaft errang, unterlag im zweiten Herreneinzel dem bulgarischen Routinier Yankov Kramirmit mit 1:3.

Beim Spielstand von 2:3 war Freystadt jetzt im Zugzwang. Im Mixed kamen Johannes Pistorius/Jenny Moore gut mit dem Druck zurecht, benötigten aber auch fünf Sätze, um sich schließlich gegen Fabian Holzer und Elisabeth Baldauf mit 11:3 im Entscheidungssatz sicher durchzusetzen.

Nun musste das erste Herreneinzel mit Lukas Schmidt gegen Tobias Wadenka über Sieg oder Niederlage entscheiden. Schmidt, deutscher Meister von 2014, war eindeutiger Favorit und bisher immer siegreich gegen Wadenka. Aber es kam aus Sicht der Freystädter anders als erwartet. Schmidt machte ungewohnt viele Fehler und unterlag gegen einen um jeden Punkt kämpfenden Wadenka in fünf Sätzen.

"Schade, dass wir die Chance nicht nutzen konnten, den Punktabstand auf Neuhausen zu vergrößern, trotzdem beträgt der Abstand drei Punkte, ein gutes Polster für die nächsten Spiele. Mit Fikri und Pawel wäre die Partie sicherlich anders gelaufen", sagte Freystadts Teammanager Stephan Pistorius. .Mit sieben Punkten liegt Freystadt auf dem neunten Platz der 1. Bundesliga, der aktuelle Tabellenplatz würde zum Saisonende reichen, um in der Relegation mit Siegen gegen die Meister der 2. Bundesliga Süd und Nord den Klassenerhalt zu schaffen.

Für die Freystädter bleibt nicht viel Zeit: Johannes Pistorius reiste direkt nach Spielende in Richtung Frankfurter Flughafen, von wo er nach Tallin fliegt. Er spielt diese Woche die Estonian International mit dem Ziel, möglichst viele Runden zu überstehen und Weltranglistenpunkte zu sammeln. Die nächsten Bundesligaspiele stehen bereits am 20./21. Januar an. Dann kommen der BC Bonn Beuel und der SC Union Lüdinghausen nach Freystadt.