Allersberg
Nach fast 25 Jahren zurück in der Landesliga

Der Bayerische Volleyball-Verband hat die abgebrochene Saison gewertet - mit positiven Auswirkungen für die DJK Allersberg

25.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:40 Uhr
Damit haben sie wohl nicht mehr gerechnet: Im ersten Jahr unter dem neuen Trainer Klaus Wischermann steigen die Volleyballer der DJK Allersberg als Zweitplatzierter der Bezirksliga in die Landesliga auf. −Foto: DJK Allersberg

Allersberg - Der Bayerische Volleyball-Verband hat die am 12. März wegen der Corona-Krise beendete Hallen-Saison gewertet - mit erfreulichen Auswirkungen für die DJK Allersberg.

 

Die erste Herrenmannschaft steigt als Zweiter der Bezirksliga in die Landesliga auf und ist dadurch zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder auf überbezirklicher Ebene unterwegs.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs rangierte die DJK auf Rang zwei mit 33 Punkten hinter Spitzenreiter TSV Neunkirchen II mit 35 Punkten. Die Allersberger hofften, den Tabellenführer am letzten Spieltag durch zwei Siege noch abfangen zu können. Etwas Enttäuschung und ein großes Stück Unsicherheit ob der Wertung der Saison machten sich zunächst breit. Sollte der betriebene Aufwand vollkommen umsonst gewesen sein? Nun fällte der Bayrische Volleyballverband ein salomonisches Urteil: Da die DJK noch die Chance auf den Titel hatte, darf sie, gemeinsam mit Neunkirchen, aufsteigen. "Ich halte die Regelung des BVV für richtig, es wäre für die Mannschaft total bitter gewesen, wenn sie für diese starke Saison nicht mit dem Aufstieg belohnt worden wäre. Auf dieses Ziel haben wir im Prinzip seit dem Abstieg aus der Landesliga im Jahr 1996 hingearbeitet", sagt Abteilungsleiter Frank Blacha, der diese Zeit noch aktiv als Spieler miterlebt hat. Tatsächlich gelang der DJK der Wiederaufstieg trotz zahlreicher Anläufe nie. In den letzten Jahren war die Bezirksliga zur Stammliga geworden, doch mehr als ein dritter Platz wollte dabei nicht herausspringen. Nun gelang endlich das, worauf man in der gesamten Abteilung solange hoffte. "Besonders stolz sind wir, dass die aktuelle Mannschaft zum größten Teil aus unseren DJK-Eigengewächsen oder aus Spielern besteht, die schon lange in unserem Verein spielen", ergänzt Blacha.

Zu diesem Zweck sicherte sich die DJK vor der Saison die Dienste der Volleyballikone Klaus Wischermann, der im Jahr zuvor noch mit dem TSV Zirndorf in die 3. Liga aufgestiegen war. Der wollte nach etlichen Jahren als Coach in höheren Volleyballligen eigentlich etwas kürzertreten, doch dann kam die Anfrage des Volleyballklubs aus seinem Wohnort. Nicht nur wegen des nun gelungenen Aufstiegs bereut der Trainerfuchs seine Zusage keine Minute: "Wir haben in Allersberg eine richtig geile Truppe. Die Mannschaft zieht immer voll mit und es hat einfach richtig Spaß gemacht. Auch das Umfeld hier ist für die Möglichkeiten des Vereins richtig top. Ganz besonderer Dank gilt dabei meinem Co, Christoph Frisch, ohne unsere gute Zusammenarbeit wäre das so nicht möglich gewesen". Beide Trainer teilen sich die Trainingsarbeit, das war eine Voraussetzung für die Zusage Wischermanns. Auch dass der Aufstieg letztlich am grünen Tisch entschieden wurde, schmälert die Freude keineswegs. "Der Aufstieg ist so oder so hochverdient. Gemeinsam mit dem TSV Neunkirchen zogen wir zum Ende hin in der Bezirksliga einsam unsere Kreise", bemerkt Wischermann im Hinblick auf den Elf-Punkte-Vorsprung auf Platz drei. "Außerdem bin ich mir sicher, dass wir es im Notfall auch über die Relegation geschafft hätten. "

Überrascht wirkte Wischermann dennoch, als er die Jubelstürme im vereinsinternen WhatsApp-Chat nach der Bekanntgabe der Entscheidung des Verbandes las. "Die rasten hier ja vollkommen aus, unglaublich", war seine trockene Bemerkung. Diese nun ausgelöste Euphorie soll die Mannschaft durch die kommende Landesligasaison tragen, in der sich die besten Teams aus Mittel- und Unterfranken messen. Die Vorfreude in Allersberg ist jetzt schon riesig.

Keine Auswirkungen hat die Wertung des BVV auf die Volleyball-Mannschaften des TV Thalmässing. "Natürlich hätten wir die Saison noch gerne zu Ende gespielt. Wir hatten uns noch ein paar Punkte am letzten Spieltag erhofft. Die aktuelle Situation zwang den BVV, eine andere Regelung zu treffen, die ich sehr fair finde", sagt TV-Abteilungsleiterin Sabine Würdemann. "Dass auch keine Relegation gespielt wird, finde ich unter den aktuellen Umständen vernünftig, denn sonst hätten auch diese Spiele vorerst nachgeholt werden müssen. Aktuell lässt sich ja noch nicht absehen, wie lange uns der Coronavirus noch beschränkt. Wichtig ist, dass wir gesund bleiben und vermeiden, den Virus weiter zu verbreiten, damit wir in der neuen Saison wieder gesund durchstarten können.

Die Aufstiegsmannschaft der DJK Allersberg: Klaus Wischermann (Trainer), Christoph Frisch (Co-Trainer), Simon Dorr, Oliver Eckl, Stefan Eckl, Heiko Nagl, Niklas Zeidler, Timo Schreiner, Ben Wittmann, Omar Aboumazen, Steffen Baumann, Stefan Bahensky, Lucas Wild, Niko Walthierer.

fbl/enc