Wendelstein (HK) Einen krönenden Abschluss der diesjährigen Leichtathletik-Hallensaison fanden die Athleten der LG Landkreis Roth bei den bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Fürth, nachdem man die Wochen zuvor auf nordbayerischer und bayerischer Ebene bereits zahlreiche Medaillen gesammelt hatte.
Am Ende konnten eine gestartete Mehrkämpferin und vier Mehrkämpfer auf eine Silbermedaille im Einzel und Gold mit der Mannschaft zurückblicken.
Als einzigste Jugendliche der LG Landkreis Roth ging Hannah Wittmann vom SV Rednitzhembach an den Start. Sie stellte sich der Konkurrenz im Vierkampf, bestehend aus Hochsprung, 60 Meter Hürden, Weitsprung und 800-Meter-Lauf.
Der Wettkampftag begann für Hannah mit übersprungenen 1,43 Meter im Hochsprung eher schleppend. Damit lag sie zunächst auf dem siebten Gesamtplatz, nahm dies aber als Ansporn für die weiteren Disziplinen. So ließ die 15-jährige Athletin mit 9,69 Sekunden im 60-Meter-Hürdenlauf und 5,10 Metern im Weitsprung zwei neue persönliche Bestleistungen folgen und schob sich damit vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf auf den dritten Platz nach vorne - und es sollte noch besser kommen. Mit der Aussicht auf einen Podestplatz mobilisierte sie während der finalen vier Hallenrunden noch einmal ihre letzten Kraftreserven. Nach einem beherzten Rennen blieb im Ziel die Zeit bei 2:31 Minuten stehen. Dies bedeutete die dritte persönliche Bestzeit zum Abschluss eines anstrengenden Wettkampftages. Damit endete ihre Aufholjagd mit 2126 Punkten auf einem hervorragenden zweiten Platz mit der Silbermedaille im Endklassement der besten bayerischen Hallenmehrkämpferinnen.
In der männlichen Konkurrenz gingen vier Jugendliche, allesamt vom TSV Wendelstein, an den Start. Auch sie sollten sich wacker schlagen, wenngleich keiner eine Einzelmedaille mit nach Hause nahm. Lukas Knäblein ging in der Altersklasse M15 an den Start und ließ gleich bei der ersten Disziplin über die 60 Meter Hürden mit einer neuen Bestzeit von 9,20 Sekunden aufhorchen. Es folgten 5,14 Meter im Weitsprung und 1,58 Meter im Hochsprung, ehe es an den abschließenden 1000-Meter-Lauf ging. Dort hatte sich Lukas noch einiges vorgenommen, musste am Ende aber einem hohen Anfangstempo Tribut zollen und überquerte mit trotzdem nicht schlechten 3:20 Minuten die Ziellinie. In der Endabrechnung bedeutete dies einen guten sechsten Platz.
In der Doppel-Altersklasse U18 stellten sich Tim Kraus, Philipp Farchmin und Sascha Babel der Konkurrenz. Babel, der sich zwischenzeitlich auf den Kurzsprint und die Hürden konzentriert und auch in diesen Disziplinen im Landeskader ist, wollte seine Vereinskollegen jedoch nicht hängen lassen und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Der Wettbewerb bestand aus einem Vierkampf mit eigentlich untypischen Disziplinen - 60 Meter Hürden, Stabhochsprung, Kugelstoß und 1000-Meter-Lauf. Ziel der Wendelsteiner Athleten war es, auf jeden Fall eine Medaille mit der Mannschaft zu erreichen. Hatten die Jungs letztes Jahr noch das Nachsehen mit der Silbermedaille nach Hause zu gehen, sollte es dieses Mal besser werden. Bereits beim Hürdenlauf zeigten die drei Wendelsteiner mit zwei neuen Bestleistungen und einer Leistung nahe der Bestleistung, dass mit ihnen zu rechnen ist. Schnellster der gesamten Konkurrenz war, wie nicht anders zu erwarten, Sascha Babel mit 8,66 Sekunden. Auch im Kugelstoßen fielen neue Bestleistungen. Hier hatte Tim Kraus mit der 5-Kilogramm-Kugel mit 11,14 Metern die Nase vorne. Dann folgte der gefürchtete Stabhochsprung. Hatten die Wendelsteiner bereits in den letzten Wochen zuvor einmal wöchentlich auf diese Achillessehnen-Disziplin trainiert, lief der Wettkampf zwar nicht so schlecht, hätte aber auch besser laufen können. Bester war hier Philipp Farchmin mit 2,85 Metern. Dabei hatte Farchmin beim Einspringen die Latte bereits bei 3,00 Metern übersprungen. Beim abschließenden 1000-Meter-Lauf konnten die Wendelsteiner Jungs, die sich im Laufe des langen Wettkampftages das eine oder andere Wehwehchen zugezogen hatten, nicht mehr ganz zeigen, was in ihnen steckt, doch schafften sie es, irgendwie die langersehnte Gold-Medaille mit der Mannschaft zur Freude aller über die Ziellinie zu retten. In der Einzel-Wertung belegte Kraus als bester LG-Athlet Rang sechs, Farchmin wurde Neunter und Babel Zehnter.
