Freystadt
Höchststrafe für den TSV Freystadt

Badminton-Bundesligist kehrt mit 0:7-Klatsche vom deutschen Rekordmeister BV Mülheim zurück

12.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:39 Uhr
Der deutsche Rekordmeister ist eine Nummer zu groß: Der Freystädter Neuzugang Max Flynn aus England unterliegt dieses Mal zusammen mit Hannes Gerberich im Doppel und mit Jenny Moore im Mixed. Beim 6:1-Hinspiel-Erfolg war er noch mit zwei Siegen beteiligt. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Mit viel Frust haben die Badmintonspieler des TSV Freystadt am Sonntag die Heimreise vom über 500 Kilometer entfernten BV Mülheim angetreten. Die Oberpfälzer kassierten beim deutschen Rekordmeister eine 0:7-Klatsche. Auch wenn die Erwartungen der stark ersatzgeschwächten Oberpfälzer nicht allzu hoch waren, hatten sie sich doch mehr ausgerechnet.

Mit 17 Punkten liegt der TSV Freystadt zwar weiter auf einem Playoff-Platz, der Vorsprung ist auf vier Punkte geschrumpft. Mal wieder stand ein Spieltag in Nordrhein-Westfalen auf dem Programm: Das bedeutete für die Freystädter rund 1000 Kilometer im Vereinsbus mit Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Mülheim an der Ruhr, ehe man am Sonntag gegen Mitternacht zurück in Freystadt war. Zum Spiel gegen Mülheim waren zusätzlich die beiden Engländer Jenny Moore und Max Flynn aus Birmingham per Flieger nach Düsseldorf angereist. Außerdem standen Annabella Jäger, Florian Waffler, Hannes Gerberich und Oliver Roth im stark ersatzgeschwächten Kader.

Mülheim trat wie angekündigt in starker Besetzung an. Für den deutschen Rekordmeister und Tabellenvierten galt es, wichtige Punkte im Rennen um die Playoffs zu machen und natürlich wollte man sich für die 1:6-Niederlage in Freystadt revanchieren. Der TSV spekulierte auf einen Punkt - dazu musste er drei Spiele gewinnen.

Die Partie begann mit den beiden Herrendoppeln. Im ersten Doppel trafen Florian Waffler und Oliver Roth auf den schottischen Weltranglistenspieler Adam Hall (Position 62) und den ukrainischen Routinier Dmytro Zavadsky. Im zweiten Doppel spielten zum ersten Mal Hannes Gerberich und Max Flynn zusammen. Ihre Gegner waren die Mülheimer Pasquale Czeckay und Martin Kretzschmar. Die beiden Doppel verliefen absolut ausgeglichen. Nach 2:2-Satz-Gleichstand musste in beiden Spielen der fünfte Satz entscheiden. Allerdings konnten sich die Freystädter Doppel in den entscheidenden Situationen nicht durchsetzen und unterlagen mit identischem Ergebnis von 6:11. So waren die Freystädter Träume auf einen Punktgewinn schnell ausgeträum. Statt möglicher 2:0 Führung lag Freystadt mit 0:2 zurück. Dann folgte das Damendoppel mit Annabella Jäger und Jenny Moore gegen die deutschen Nationalspielerinnen Johanna Goliszweski und Lara Käpplein, die in der Weltrangliste aktuell auf Position 35 liegen. In der Hinrunde hatte Annabella Jäger gemeinsam mit Kristin Kuuba, die dieses Mal in Mülheim nicht dabei war, für eine faustdicke Überraschung gesorgt und in drei Sätzen gewonnen. Die beiden Freystädterinnen gingen selbstbewusst in die Partie. Der erste Satz war hart umkämpft - mit 15:13 setzten sich die Mülheimer knapp durch und gewannen auch die Folgesätze zur 3:0 Führung für den deutschen Rekordmeister.

Die beiden Herreneinzel und das Dameneinzel gingen ebenfalls an Mülheim. Im ersten Einzel zeigte Hannes Gerberich ein gutes Spiel gegen den mehrfachen ukrainischen Meister Dmytro Zavadsky, war auch zweimal nahe an einem Satzgewinn und unterlag schließlich mit 13:11, 11:7 und 11:9. Auch Annabella Jäger zeigte als Doppelspielerin gegen die holländische Einzelspezialistin Gayle Mahulette viel Gegenwehr beim 11:8, 6:11, 13:11 und 6:11.
Die Hoffnungen auf den Freystädter Ehrenpunkt lagen auf dem abschließenden Mixed. Max Flynn und Jenny Moore hatten es mit Adam Hall und Johanna Goliszewski zu tun, die sie im Hinspiel geschlagen hatten. Doch die Mülheimer drehten dieses Mal den Spieß um und gewannen in vier Sätzen zum 7:0-Endstand.

Trotz der Niederlage bleibt der TSV Freystadt weiter auf dem sechsten Tabellenplatz. Das Polster mit Blick auf diesen Platz, der zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt, ist auf vier Punkte geschmolzen. Bei noch fünf ausstehenden Spieltagen und einem Vorsprung von sechs Punkten müssen die Freystädter aufpassen, nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Bereits übernächste Woche muss der TSV im Samstagsspiel beim direkten Verfolger Funball Dortelweil in Bad Vilbel und einen Tag später beim BC Bonn-Beuel antreten. Dann heißt es für die Oberpfälzer: Punkten, um den vorzeitigen Klassenerhalt zu sichern. "Ob es für die Playoffs reicht,wird sich wohl erst mit dem letzten Spieltag entscheiden", sagt Bundesligamanager Stephan Pistorius.