Heideck
Heideck-Hilpoltstein bekommt Tücken des Online-Schachs zu spüren

20.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:56 Uhr

Heideck/Hilpoltstein - Am dritten Spieltag der Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL) hat der Schachclub Heideck-Hilpoltstein unglücklich mit 1:3 gegen den Tabellenführer ESV Gera II verloren.

Der Wettkampf gegen die Thüringer begann recht vielversprechend. Auf Brett 4 nutzte Lukas Rupprecht einen Fehler seines Gegners Henrik Barz geschickt zum Gewinn einer Figur aus. Souverän wickelte er in ein Endspiel ab, und nach 43 Zügen führte Heideck-Hilpoltstein mit 1:0.

Weniger günstig lief es auf Brett 2. Dort versäumte es Manfred Korth, seinen Läufer gegen den gefährlichen weißen Springer abzutauschen. Dieter Hilbig bedankte sich, indem er mit dem Springer erst den gegnerischen Läufer gewann und dann auch noch Dame und Turm gleichzeitig angriff. Der Ausgleich für Gera war geschafft.

Am Spitzenbrett kam erstmals in dieser Saison Maximilian Ruderer zum Einsatz. Es half aber alles nichts, denn Frank Schmidt überspielte ihn in der Eröffnung und kam schon bald entscheidendend in Vorteil. Auch die zäheste Verteidigung brachte keine Wende, und nach 42 Zügen endete die Partie mit einem Matt. Damit stand es 2:1 für Gera, und alles hing vom Ausgang der Begegnung auf Brett 3 ab.

Alexander Ruderer musste mit den schwarzen Steinen gegen Torsten Kirschner gewinnen und spielte in Topform. Nach 32 Zügen hatte er seinen Gegner völlig ausgehebelt und einen Turm für einen Bauern gewonnen. Der Thüringer gab in hoffnungsloser Stellung allerdings nicht auf, sondern stellte, nachdem er noch einen Bauern verloren hatte, als allerletzte Hoffnung eine leicht zu durchschauende Mattdrohung auf. Ruderer machte sich daran, mit seinem Turm einen gegnerischen Bauern mit Schach zu schlagen, aber auf halbem Wege blieb der Turm einfach liegen, wonach er selbst einzügig mattgesetzt wurde. Das passiert bei online ausgetragenen Partien gelegentlich, weil die Züge am Bildschirm mit der Maus ausgeführt werden. Drückt man nicht fest genug auf die entsprechende Maustaste, kommen solche Geisterzüge zustande, wie sie selbst blutigsten Anfängern kaum jemals unterlaufen würden. In diesem Falle kostete der "Mouse-Slip den verdienten Ausgleich zum 2:2.

Durch die Niederlage rutscht der Schachclub Heideck-Hilpoltstein in der 4. Liga, Gruppe D, mit 2:4 Punkten auf den sechsten Tabellenplatz ab, punktgleich mit dem Fünften SK Doppelbauer Kiel. In der nächsten Runde wartet der SC Heilsbronn, der bisher ungeschlagen mit 6:0 Punkten hinter dem Tabellenführer ESV Gera an zweiter Stelle steht.

spl