Freystadt
Freystadt verpasst vorzeitigen Klassenerhalt

TSV-Badmintonspieler kassieren überraschende 2:5-Niederlage gegen Abstiegskandidat Trittau - 4:3-Sieg gegen BW Wittorf

22.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:48 Uhr
Rettet seinem Team den Sieg gegen Wittorf: Freystadts Lukas Schmidt gewinnt beim Stand von 3:3 das entscheidende zweite Herreneinzel. Dabei lässt er sich auch von einem Rückstand nicht beirren und nutzt seine Erfahrung und Technik zum Sieg. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Die Badmintonspieler des TSV Freystadt haben bei ihren Heimspielen am Wochenende ihr gestecktes Ziel verpasst. Mit Siegen gegen die hinter ihnen platzierten Teams TSV Trittau und BW Wittorf wollten sich die Freystädter der Abstiegssorgen endgültig entledigen und einen Schritt in Richtung Playoffs machen. Am Ende reichte es aber nur zu einem 4:3-Sieg gegen Wittorf.

Gegen den TSV Trittau setzte es dagegen eine überraschende 2:5-Niederlage. Rund 400 Zuschauer erlebten am Wochenende hochklassige Spiele in der Freystädter Mehrzweckhalle. Aber es lief für die Oberpfälzer alles andere als nach Plan: Kristin Kuuba und Fikri Hadmadi, beide bisher mit einer 100-Prozent-Siegquote, mussten ihre ersten Saisonniederlagen hinnehmen. Auch das Fehlen von Nationalspieler Johannes Pistorius machte sich negativ bemerkbar. So gingen alle vier Herrendoppel am Wochenende verloren, eigentlich eine Stärke der Freystädter. Durch die Niederlage gegen Trittau musste Freystadt den BC Bonn Beuel an sich vorbeiziehen lassen und liegt jetzt auf dem sechsten Tabellenplatz mit fünf Punkten Vorsprung auf das hessische Team aus Dortelweil/Bad Vilbel. Auch zu den Abstiegsrängen ist der Vorsprung geschmolzen, nachdem alle Teams am Tabellenende punkten konnten.

Im Samstagsspiel erwies sich Wittorf (bei Hamburg) als der erwartet starke Gegner. Nach den Doppeln lag Freystadt mit 1:2 zurück. Florian Waffler/Oliver Roth unterlagen im ersten Doppel gegen Bjarne Geiss und den Russen Vitaly Durkin in vier Sätzen. Auch im zweiten Doppel lief es nicht rund. Fikri Hadmadi und Max Flynn trafen auf Lukas Bednorsch und den Engländer Gregory Mairs, der vergangene Woche in Estland ein internationales Turnier gewann. Die Freystädter unterlagen in drei Sätzen.

Besser lief es bei Kristin Kuuba und Jenny Moore im Damendoppel. Trotz starker Gegenwehr von Stine Küspert und der englischen Doppelspezialisten Victoria Williams gewannen die Freystädter mit 15:13, 8:11, 11:3 und 11:4. Auch im Einzel bestätige Kristin Kuuba ihre Favoritenrolle. In drei Sätzen besiegte sie eine aufopferungsvoll kämpfende Stine Küspert. Dann folgte das mit Spannung erwartete Mixed. Hier standen mit Jenny Moore und Max Flynn sowie Victoria Williams und Gregory Mairs vier Engländer auf dem Feld, die täglich gemeinsam trainieren. Das Spiel verlief ausgeglichen doch hatten die Wittorfer gegen Ende der Sätze die besseren Nerven und gewannen mit 10:12, 10:12, 11:9, 9:11. So musste das zweite Herreneinzel über Sieg und Niederlage entscheiden. Lukas Schmidt kam schlecht ins Spiel und war in den beiden Auftaktsätzen gegen Sebastian Schöttler mit 6:11 und 3:11 chancenlos. Unter tosendem Beifall kämpfte sich Schmidt zurück und gewann sein Match im fünften Satz mit 11:5 zum 4:3 Sieg für den TSV Freystadt.

Am Sonntag ging es gegen den TSV Trittau, in der vergangenen Saison noch Teilnehmer des Final-Four, aber aktuell mitten im Abstiegskampf. Im ersten Doppel zeigten sich Fikri Hadmadi und Max Flynn gegenüber dem Vortag stark verbessert und zwangen den Engländer Matthew Claire und den Ungar Gergely Krausz in den Entscheidungssatz. Beim Spielstand von 5:5 gab die Schiedsrichterin einen umstrittenen Ball gut für Trittau, was die Freystädter Spieler und Zuschauer ganz anders sahen. Der Protest von Flynn und Hadmadi verlief erfolglos und beide waren dann völlig von der Rolle, machten keinen Punkt mehr und unterlagen 5:11. Aber es kam noch schlimmer: Kristin Kuuba und Jenny Moore mussten gegen die stark aufspielende deutsch-thailändische Doppelspielerin Kilasu Ostermeyer und die Engländerin Fee Teng Lee ebenfalls in den Entscheidungssatz. In der Verlängerung unterlagen Kuuba/Moore mit 11:13. Nachdem auch das 2. Doppel mit Florian Waffler und Hannes Gerberich nach gutem Auftakt und Gewinn des ersten Satzes in vier Sätzen gegen Nikolaj Person und den Indonesier Ary Trisnanto verloren ging, standen die Oberpfälzer mit dem Rücken zur Wand.

Im Dameneinzel traf dann Kristin Kuuba auf die indonesische Einzelspielerin Priskilla Siahaya, in der vergangenen Saison einer der besten Spielerinnen der Liga. Die beiden schenkten sich nichts; Kuuba platzierte ihre harten Angriffsbällen, die die wieselflinke Indonesierin immer wieder zurückbrachte. Das Einzel ging in den Entscheidungssatz und beim Spielstand von 10:7 hatte Kuuba drei Matchbälle. Doch sie zeigte Nerven und unterlag in der Verlängerung mit 11:13. Und das Unglück nahm weiter seinen Lauf: Fikri Hadmadi präsentierte sich weit unter Normalform und verlor das Spitzeneinzel gegen den ungarischen Meister Gergeley Krausz. in vier Sätzen und kassierte so seine erste Saisonniederlage. Das komplette Freystädter Debakel verhinderte Lukas Schmidt mit seinem Fünf-Satz-Sieg gegen den Indonesier Ary Trisnanto. Wie am Vortag hatte er einen schlechten Start, gewann aber dann immer mehr Spielsicherheit und siegte im Entscheidungssatz mit 11:7. Den Punkt zum 2:5 Endstand machten Max Flynn und Jenny Moore im Mixed. Sie siegten in drei Sätzen gegen Nikolay Person und Kilasu Ostermeyer.
"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Gegen Wittorf hat uns Lukas Schmidt mit seinem Sieg zwei Punkte gerettet. Gegen Trittau verlieren wir drei von vier Spielen im Entscheidungssatz. Einfach nur Pech. Das Ergebnis spiegelt nicht wieder, wie knapp das Ganze war", sagte Freystadts Teamchef Stephan Pistorius.