Hilpoltstein
Flemmings fünfte Jahreszeit

Hilpoltsteins Tischtennis-Topmann kämpft am Wochenende als "The Flash" um den Titel bei Ping-Pong-WM

24.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:45 Uhr
  −Foto: JP Parmentier

Hilpoltstein (HK) Die Vorbereitung war intensiv, die Form stimmt und das Kribbeln nimmt von Tag zu Tag zu: Alexander Flemming ist voller Vorfreude und Ehrgeiz: "Ich will Spaß haben und wie 2015, 2016 und 2017 aufs Treppchen", sagt er vor der achten Auflage der Ping-Pong-Weltmeisterschaft an diesem Wochenende in London.

Bei diesem Turnier will der Frontmann des Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein unter seinem Kampfnamen "The Flash" den altehrwürdigen Alexandra Palace rocken und bei dem mit 100000 US-Dollar dotierten Turnier erneut für Furore sorgen.

In seinem sportlichen Alltag geht Flemming nun schon im zehnten Jahr für den TV Hilpoltstein auf Punktjagd. Doch seit einigen Jahren tauscht er im Januar den weichen Schwamm- gegen den rauen Sandpapierbelag auf dem Schläger, holt das Trikot mit dem Blitz auf dem Rücken aus dem Schrank und fliegt unter dem Pseudonym "The Flash" nach London.

Ein echter Sehnsuchtsort für Flemming, denn die britische Metropole mit dem Faible fürs Skurrile hat sich in den vergangenen Jahren als Mekka von Nischensportarten wie Snooker, Darts oder eben auch Ping-Pong etabliert. Im "Ally pally" werden die Stars von mehreren tausend Fans gefeiert wie sonst nirgendwo. Es ist die große Bühne für einen wie Flemming, der im grellen Scheinwerferlicht zur Rampensau mutiert. Es ist gewissermaßen seine fünfte Jahreszeit. Dass bei diesem Turnier ganz nebenbei auch ein stattliches Preisgeld ausgeschüttet werden, höher sogar als bei den meisten Tischtennisturnieren auf Weltklasseniveau, ist ein höchst angenehmer Nebeneffekt.

Schon seit Montag weilt Flemming nun schon in London. Dort holte er sich im Training zusammen mit dem zweifachen Weltmeister Andrey Baggeley den letzten Feinschliff für das Turnier. Flemmings Ehrgeiz ist ungebrochen, nicht zuletzt wegen des frühen Aus im vergangenen Jahr, als er nicht über das Achtelfinale hinaus kam. Dass er es drauf hat, zeigte Flemming im November im chinesischen Zhenjiang, wo er sich beim Ping-Pong-Weltcup als erster Europäer in die Siegerliste eintragen konnte.

Doch die Konkurrenz in der Tischtennisvariante Ping Pong wird von Jahr zu Jahr größer. Das 64er-Feld, zu dem mit Dwain Schwarzer, Robert Janke und Genia Milchin auch drei weitere Deutsche gehören, ist stark wie nie. Los geht es am Samstag mit den Vorrundenspielen, die im Doppel-K.-o.-Modus ausgetragen werden. In der Gruppe A mit acht Spielern, von denen sich vier für das Hauptfeld qualifizieren, könnte der Hilpoltsteiner bereits am Samstag auf den amtierenden Weltmeister Wang Shibo treffen. Ein echter Knaller für Flemming, der nach einigen frustrierenden Wochen mit dem TV Hilpoltstein in der 2. Tischtennis-Bundesliga jetzt wieder groß rauskommen will.

Wolfgang Winkel