Hilpoltstein
"Doppel sind für mich etwas Besonderes"

Auch auf Verbands- und Bezirksebene startet die neue Saison nur mit Einzeln - das kommt nicht bei allen Vereinen gut an

11.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:35 Uhr
Auf eine Saison ohne Doppel müssen sich die Hilpoltsteiner Torsten Frohns (rechts) und Michael Kohlbrand einstellen. Beide TV-Spieler gehen in der vierten Mannschaft an den Start. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Nachdem klar war, dass es in der anstehenden Tischtennis-Saison von der Bundesliga bis zur Regionalliga keine Doppel geben wird, müssen sich nun auch die dem Bayerischen Tischtennis-Verband (BTTV) untergeordneten Vereine auf eine nur aus Einzel bestehende Spielzeit einstellen.

 

Das hat das Präsidium des BTTV in dieser Woche beschlossen. "Laut Bayerischer Staatsregierung ist das Doppelspielen zwar prinzipiell erlaubt, doch einigen Vereinen im Freistaat - das zeigen auch die Rückmeldungen von Online-Sprechstunden in elf Bezirken - ist das Doppelspiel aufgrund lokaler Auflagen untersagt", begründet der Verband in seiner Mitteilung die Entscheidung. Die Regelung ist zunächst unbefristet, kann aber bei positivem Pandemie-Verlauf angepasst werden, heißt es.

Eine weitere Änderung für den in einigen Ligen bereits an diesem Wochenende beginnenden Spieltrieb betrifft die Einzel. Entgegen der bisherigen Regelung werden ab sofort alle Einzel ausgespielt, auch wenn der Mannschaftskampf bereits entschieden ist. Zudem wird die Bestimmung ausgesetzt, wonach ein Verein nach dreimaligem Nichtantreten sofort gestrichen wird. Ebenso gibt es keine Sanktionierungen in Form von Ordnungsgebühren bei Minder- oder Nichtantreten. Weitere Rahmenbedingungen bei der Spieldurchführung hinsichtlich der Begrüßung, dem Seitenwechsel, der Tisch-Anzahl und Zähl-Schiedsrichtern wurden gemäß den Infektionsschutzmaßnahmen angepasst. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für die Personen, die nicht am Tisch stehen, bleibt in der Halle zunächst bestehen.

Obwohl sich Hilpoltsteins Tischtennisspieler dadurch natürlich umstellen müssen, steht der stellvertretende Abteilungsleiter Ulrich Eckert den Dingen positiv gegenüber. "Zunächst finde ich es gut, dass überhaupt gespielt wird. Zudem finde ich eine bundesweit einheitliche Lösung besser als regionale individuelle Lösungen, denn Stückwerk bringt nichts. " Ob Doppel Vor- oder Nachteile haben, hänge von unterschiedlichen Dingen ab und könne von Mannschaft zu Mannschaft anders sein. "Unsere zweite Mannschaft hat letzte Saison immer mit gleichen Doppeln gespielt und war sehr erfolgreich. " Die Dritte habe dagegen ständig andere Spieler eingesetzt und darum keine eingespielten Doppel gehabt. Hier seien sie für die Mannschaft ein Nachteil gewesen. "Aber grundsätzlich ist es ja interessant und eine Abwechslung, mit einem anderen System zu spielen, ich sehe die Dinge positiv. "

Noch etwas unentschlossen, wie sie dem neuen System gegenüber steht, ist Sonja Schiller. "Ich hab die Mannschaft ehrlich gesagt noch nicht dazu befragt", sagt die Abteilungsleiterin der DJK Obermässing. Grundsätzlich sei die Entscheidung des BTTV für sie allerdings schwer nachzuvollziehen. "Denn im Pokal sind Doppel ja weiterhin erlaubt, in der Liga dagegen nicht. " Schiller vermutet, dass sich der Verband mit dieser Entscheidung kürzere Gesamtspielzeiten erhofft, auch wenn die Einzel künftig komplett ausgespielt werden. "Wir akzeptieren die Entscheidung und sind grundsätzlich einmal sehr froh, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen. " Deutlich kritischer sieht die Entscheidung Benedikt Auth, Spieler und Pressesprecher bei der DJK Allersberg. Er findet, dass damit der Reiz an den Spielen etwas verloren geht. "Für mich sind die Doppel immer etwas Besonderes, weil man auch mal auf Gegner trifft, denen man im Einzel nicht begegnet. Ich hoffe, dass der Verband diese Regel noch einmal ändert. "

Schiller sieht vor dem Saisonstart noch ein anderes Problem: "Ich könnte mir vorstellen, dass die ein oder andere Mannschaft sich schwer tun wird, dass Hygienekonzept umzusetzen. Wir in Obermässing haben da Glück, weil unsere Halle groß genug ist und wir die Abstände einhalten können. " Das Training für die neue Saison befinden sich die Obermässinger bereits seit Anfang Juli. "Wir sind dankbar, dass uns die Stadt Greding die Halle damals freigegeben hat", sagt Schiller.

Auch die Hilpoltsteiner, die auch in dieser Saison insgesamt acht Mannschaften stellen, sind gerüstet für die Saison. "Wir konnten in der alten Realschulturnhalle trainieren und für die Spiele steht uns freitags künftig auch immer die alte Gymnasiumsturnhallte zu Verfügung. Dienstags und donnerstags finden Training und/oder Spiele wie bisher in der Stadthalle statt. "Es wird ein bisschen mehr organisatorischer Aufwand sein, aber wird sind zuversichtlich", sagt Eckert.

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