Eichstätt
"Tierische" Woche

Nach den Kölner Geisböcken freut sich VfB-Torjäger Fabian Eberle nun auf die Münchner Löwen

03.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:08 Uhr
Bange Minuten: Der Eichstätter Top-Torjäger Fabian Eberle (Mitte, mit Bandage am linken Arm) konnte aber weiterspielen. −Foto: Foto: Dengler

Eichstätt (EK) Das Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln war für den VfB Eichstätt der Auftakt in eine "tierisch" aufregende Woche. Denn nach dem Duell gegen die Geißböcke treffen die Schützlinge um Trainer Markus Mattes nun an diesem Sonntag (14 Uhr) in Bodenmais im Rahmen der Vorbereitung auf die Münchener Löwen.

Einer, der sich auf die Partie gegen den Drittligisten ganz besonders freut, ist Fabian Eberle. Der VfB-Torjäger verpasste nämlich das Rückspiel gegen die "Sechziger" im April dieses Jahres wegen einer Gelb-Sperre. Dieses Mal dürfte er dabei sein, auch wenn er sich gegen den Zweitligisten 1. FC Köln eine schmerzhafte Prellung am rechten Oberschenkel zuzog.

Es lief die 14. Minute, als Florian Grau auf der rechten Seite mit einem öffnenden Pass geschickte wurde und scharf nach innen flankte. Eberle steuerte im Sprint auf den kurzen Pfosten zu, warf sich in die Hereingabe und köpfte aus kurzer Distanz FC-Torwart Timo Horn an. Gegenspieler Lasse Sobiech hatte in dieser Szene nur das Nachsehen und stieg Eberle beim Fallen unabsichtlich mit den Stollen mit voller Wucht auf den Oberschenkel.

Wie der Eichstätter Mannschaftsarzt Thomas Roßberg unmittelbar nach dem Spiel am vergangenen Sonntag berichtete, werde man in diesen Tagen aus diagnostischen Gründen einen Ultraschall machen, um sich ein genaues Bild über die Schwere der Verletzung machen zu können. Er selbst hätte Eberle womöglich schon in der Halbzeit ausgewechselt. "Doch er wollte unbedingt weiter spielen", sagte Roßberg lachend. Und Eberle, gezeichnet von den Schürfwunden am Oberschenkel, meinte dazu: "Ich glaube und hoffe nicht, dass es so schlimm ist. Es ist ein bisschen Blut eingelaufen, aber das wird schon wieder."

Am gestrigen Dienstag gab Trainer Markus Mattes dann schon Entwarnung. "Es sind nur ein paar ?schöne Fahrer' der Stollen über den Oberschenkel. Nichts Tragisches", so der VfB-Coach.

Dagegen haben sich die Befürchtungen beim verletzten Kölner Spielführer Marco Höger bestätigt. Der 28-jährige zog sich - wie vermutet - eine Schultereckgelenks-Sprengung zu und fällt über zwei Monate aus. FC-Trainer Markus Anfang sagte: "Wir hatten gehofft, dass es keine größere Verletzung ist. Aber Fußball ist eben ein Kontaktsport. Das war ein unglücklicher Ablauf und ist sehr ärgerlich für uns und natürlich vor allem für ihn."

Während für Höger die Partie also zu Ende war, biss Eberle trotz Schmerzen auf die Zähne spielte weiter und erzielte gegen den dreifachen Deutschen Meister die beiden Eichstätter Treffer. Mit dem Doppelpack betrieb der Torjäger, der in der Winterpause der vergangenen Spielzeit auch von einem Drittligisten umworben wurde, einmal mehr Werbung in eigener Sache.

Ob er dadurch seinen Marktwert noch ein Stück weiter gesteigert hat? "Den Elfmeter hätte jeder andere von uns auch schießen können. Und ich bin nun mal Stürmer, laufe vorne rum und bekomme so meine Chancen", sagte der sympathische Grundschullehrer in seiner gewohnt bescheidenen Art.

Sein Teamkollege Lucas Schraufstetter, der in der ersten Halbzeit zum Einsatz kam, attestierte den Kölnern derweil im Vergleich zu den letztjährigen namhaften Testspielgegnern der Eichstätter, dem 1. FC Nürnberg (1:2) und dem FC Ingolstadt 04 (0:4) die bessere Leistung. "Das war ein wahnsinnig schnelles Tempo, das Köln gespielt hat. Sie haben die Bälle kontrolliert gespielt und immer wieder super durchgesteckt. Da hat man ihre Qualität gesehen", sagte er. Trotzdem wurmten Schraufstetter die beiden späten Gegentreffer. "Der Kölner Sieg ist definitiv um zwei Tore zu hoch ausgefallen", so der 23-Jährige.