Eichstätt
Mattes optimistisch gegen Garching

VfB Eichstätt muss auf Förtsch und Wolfsteiner verzichten - Waffler fraglich

16.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Gedoppelt oder zumindest engstens bewacht wird der letztjährige Eichstätter Toptorjäger Fabian Eberle in dieser Saison. Nach sechs Spieltagen wartet er neben drei Vorlagen noch auf sein erstes Tor. Gegen Garching soll endlich der Knoten platzen. −Foto: Foto: Traub

Eichstätt (EK) Heute Abend (18.15 Uhr) empfängt der VfB Eichstätt den VfR Garching. Beide Mannschaften scheinen für dieses Duell gut gerüstet zu sein: Die Gäste sind seit vier Partien ungeschlagen, die Hausherren gar seit fünf - und dennoch ist die Stimmung im VfB Lager getrübt. Jens Förtsch hat sich schwer verletzt.

Der 20-jährige Neuzugang, der in der Punktrunde bislang nur im ersten Saisonspiel gegen die kleinen Bayern zum Einsatz gekommen war, riss sich im Totopokalspiel gegen die DJK Dollnstein das Kreuzband im rechten Knie und wird mindestens ein halbes Jahr pausieren müssen. "Das ist sowohl für ihn als auch für uns ein heftiger Schlag", sagt Markus Mattes, der mit dem ebenfalls verletzten Dominik Wolfsteiner (leichter Muskelfaserriss) ohnehin schon einen Abwehrspieler ersetzen muss. "Aber unser Kader ist von der Breite her sehr gut aufgestellt, so dass wir auch hierfür Lösungen finden werden", so der VfB-Trainer. Fraglich war bei Redaktionsschluss auch noch der Einsatz von Innenverteidiger Markus Waffler. Sollte der 21-Jährige zum Einsatz kommen, wäre es sein letztes Spiel für längere Zeit, da er bereits morgen zu seinem Auslandssemester aufbrechen wird. Trotz dieser Widrigkeiten sieht Mattes dem Duell mit den Garchingern optimistisch entgegen. "Wir haben zuletzt gute Leistungen gezeigt und brauchen uns keinesfalls verstecken", sagt der 43-Jährige. Aber auch die Gäste sind im Aufwind und werden mit breiter Brust anreisen.

Mit zwei Niederlagen gegen den TSV 1860 Rosenheim (2:3) und den FC Memmingen (1:2) war der VfR Garching, der die Vorsaison der Regionalliga noch als beste Amateurmannschaft Bayerns auf dem vierten Platz abgeschlossen hatte, in die Saison gestartet. Die Oberbayern aus der Nähe von München fanden sich zunächst in der hinteren Tabellenregion wieder - kamen aber sehr schnell zurück in die Spur. Mit zehn Punkten aus vier Spielen katapultierte sich die Truppe um Trainer Daniel Weber auf den sechsten Tabellenplatz. Großen Anteil daran hatte das 20-jährige Torwarttalent Maximilian Engl. Beim 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Schweinfurt 04 parierte er einen Elfmeter, und gegen die SpVgg Greuther Fürth II wehrte er gleich zwei Strafstöße ab. Engl hielt also insgesamt nicht nur drei Elfmeter, sondern für seine Farben auch vier Punkte fest. Der Aufwärtsschwung des VfR erlebte am vergangenen Wochenende seinen vorläufigen Höhepunkt, als man den bis dato fünfmal siegreichen Spitzenreiter SV Wacker Burghausen beim 3:1 die erste Saisonniederlage beibrachte. "Wir haben inzwischen unseren Rhythmus gefunden. Auch haben wir wieder Lust aufs Gewinnen und auf unser kraftraubendes Spiel", freute sich Weber nach dem Überraschungscoup.

Erst vor wenigen Tagen hat der VfR Garching noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Philipp Walter unter Vertrag genommen. Der 22-jährige Abwehrspieler verfügt über Regionalliga-Erfahrung beim FC Bayern München II und beim VfB Stuttgart II. Damit reagierte der Verein auf die schwere Verletzung von Innenverteidiger Dominik Hepp (Kreuzbandriss). Darüber hinaus müssen auch Verteidiger Christian Hercog (Schambein) und Mittelfeldspieler Emre Tunc (Muskelbündelriss) ersetzt werden. "Mit der Verpflichtung von Walter haben die Garchinger noch einmal richtig an Qualität dazu gewonnen", weiß Mattes. In der Nähe des Vereins zur Landeshauptstadt München sieht der Eichstätter Trainer ohnehin einen Vorteil und sagt: "Sie profitieren von der guten Arbeit der großen Münchner Vereine und bekommen immer wieder sehr gut ausgebildete Spieler aus den Nachwuchsleistungszentren."

Im Kader ist schließlich fast kein einziger Akteur zu finden, der nicht beim FC Bayern, beim TSV 1860 München oder bei der SpVgg Unterhaching ausgebildet worden ist. Das Spiel steht und fällt dennoch überwiegend mit Dennis Niebauer. Der 30-jährige "Zehner" ist der Denker und Lenker des Garchinger Spiels und mit 134 Punktspieltoren seit 2010 zudem sehr torgefährlich. Ihn aus dem Spiel zu nehmen dürfte die halbe Miete sein.