Kommentar

17.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:16 Uhr

Das war schlichtweg grandios!

Der VfB Eichstätt spielte erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Fußball-Regionalliga, wagte es, in sportliche Konkurrenz zum halbprofessionellen Fußball zu treten - und ging trotzdem nicht unter. Im Gegenteil: Platz sieben ist der Beleg dafür, dass die Eichstätter so ziemlich alles richtig gemacht haben.

Mit Glück jedenfalls hatte das Abschneiden nichts zu tun. Gerade zu Beginn der Spielzeit haderte Trainer Markus Mattes mit so mancher harten Schiedsrichterentscheidung und spekulierte, die Domstädter wären unerwünscht in dieser Liga, die durch den Abstieg des TSV 1860 München eine Ausnahmesaison erlebte. Zudem geriet der Start des VfB in die Saison wenig Erfolg versprechend, nach zwölf Spieltagen hatten die Eichstätter gerade mal 13 Punkte gesammelt und waren Viertletzter der Tabelle. Danach folgte, auch dank des Torwartwechsels, ein nicht unbedingt erwarteter Aufschwung, der Eichstätt mit Rang neun in die Winterpause gehen ließ.

Im Frühjahr war auch der wiedererstarkte Stammkeeper Jonas Herter zurück im Tor. Schnell zeigte sich, dass der VfB auch weiterhin leistungsmäßig mithalten konnte in der Liga. Er setzte sich im oberen Mittelfeld fest und schloss mit dem soliden siebten Platz ab.

Das ist für Eichstätt Grund zur Freude, aber kein Anlass, euphorisch zu werden. Schließlich lag das Mittelfeld der Liga extrem eng beisammen. Mit nur acht Punkten weniger wäre Eichstätt am Ende 14. geworden - und bis zuletzt in einen nervenaufreibenden Abstiegskampf verwickelt gewesen. Das ändert nichts daran, dass die Mannschaft um Benni Schmidramsl rundum überzeugte, teils begeisternden Fußball zeigte und leidenschaftlich um jeden Punkt kämpfte. Aber es zeigt auch, dass sich das gesamte Umfeld nicht blenden lassen darf: Der VfB ist zwar angekommen in der Liga - etabliert aber noch lange nicht.

Gerhard Kapff