Ingolstadt
"Ich muss möglichst viel spielen"

Neuzugang Dennis Eckert Ayensa will sich beim FCI für höhere Aufgaben empfehlen

10.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:30 Uhr
Seit vergangenen Mittwoch ist Neuzugang Dennis Eckert Ayensa im Mannschaftstraining des FCI und hofft auf sein Debüt am kommenden Sonntag im Spitzenspiel gegen Halle. −Foto: FCI

Ingolstadt (DK) "Ein bisschen ungewohnt" fühlt es sich für Dennis Eckert Ayensa schon an, nach zwei Jahren in Spanien und den Niederlanden sein fußballerisches Glück nun wieder in Deutschland zu suchen.

"Die 3. Liga war für mich zunächst kein Thema", gesteht der siebte und letzte Neuzugang des FC Ingolstadt, der hierzulande auch bei höherklassigen Klubs auf dem Zettel gestanden haben soll. "Aber wir reden hier vom FC Ingolstadt. Das ist ein Verein, der die Ambition hat, nicht ewig in der 3. Liga zu sein - genauso wie ich", ergänzt der 22-Jährige voller Tatendrang.

Seit knapp einer Woche ist der Angreifer nun bei seinem neuen Team - und deutete in den Trainingseinheiten bereits sein Potenzial an. "Er macht einen sehr guten Eindruck. Er deckt vor allem die Bälle gut ab", lobt Trainer Jeff Saibene den Sohn einer Spanierin und eines Deutsch-Iraners. "Doch wir sollten ihm Zeit lassen und einfach machen lassen", bremst der 50-Jährige gleichzeitig vor zu großen Erwartungen. Schließlich ist die 3. Liga für den Rechtsfuß komplettes Neuland.

Schon mit 20 Jahren entschied sich der ehemalige Nachwuchsspieler des 1. FC Köln - bei den Rheinländern spielte Eckert Ayensa mit Außenverteidiger Frederic Ananou zusammen -, Alemannia Aachen und Borussia Mönchengladbach für einen Wechsel nach Spanien. Binnen zwölf Monaten empfahl er sich in der zweiten Mannschaft von Celta Vigo für die Profis der Galizier, feierte in der Vorsaison sein Debüt in der Primera División und war neben den Nationalspielern Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Toni Kroos (Real Madrid) nur einer von drei Deutschen in einer der besten Ligen der Welt.

Doch auch wenn sich Eckert Ayensa bei Celta (9 Spiele, 0 Tore) nicht gegen die beiden Nationalspieler Iago Aspas sowie Maxi Gómez durchsetzen konnte und in der vergangenen Rückrunde als Leihspieler bei Excelsior Rotterdam (12 Spiele, 2 Tore) den Klassenerhalt in der niederländischen Eredivisie verpasste, behält er den Schritt ins Ausland in guter Erinnerung: "Die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte, sind ein Ansporn, da wieder hinzukommen. "

Der Blick des Angreifers geht aber ohnehin nur nach vorne. Eckert Ayensa rechnet zwar damit, dass ihn künftig anders als in Spanien "viel Kampf und harte Zweikämpfe" erwarten werden. "Aber auch da geht's darum, den Ball ins Eckige zu bekommen", sagt er. "Ich versuche die Bälle festzumachen und schleunigst das Tempo Richtung Tor zu suchen", erklärt der Mittelstürmer, der gestern im Training mit einem sehenswerten Flugkopfball eine kleine Kostprobe seines Könnens gab.

Dabei kam der Wechsel zum FCI am letzten Tag der Transferperiode durchaus überraschend. Denn eigentlich stand der gebürtige Bonner schon vor der Unterschrift bei einem spanischen Zweitligisten, ehe Ingolstadts Sportchef Michael Henke und Trainer Jeff Saibene ihn doch noch umstimmen konnten. "Sie haben mir ein Projekt vorgestellt, das mich gereizt hat. Mir wurde das Vertrauen gegeben", berichtet Eckert Ayensa.

Wie genau dieses "Projekt" aussieht, wollte der Neuzugang zwar nicht verraten. Doch anders als bei seinen vergangenen Stationen ist klar, dass sich der 1,83 Meter große Angreifer bei den Schanzern nicht mit einer Ersatzrolle zufriedengeben wird. "Ich muss möglichst viel spielen und in einer Mannschaft wieder ein wichtiger Spieler sein. Der erste Schritt ist, wieder konstant zu werden, auf Einsätze zu kommen und Tore zu schießen. Alles andere sieht man dann", sagt der Rheinländer.

Weil er sich in den vergangenen Monaten unter anderem beim 1. FC Köln fitgehalten hat, sieht er seinem Debüt für den Tabellendritten am kommenden Sonntag gegen den Halleschen FC (13 Uhr, Audi-Sportpark) nichts im Wege stehen. "Ich bin bereit", kündigt Eckert Ayensa an und fordert beinahe wie ein etablierter Spieler "eine Reaktion auf die jüngsten Spiele". Es scheint so, als ob der 22-Jährige seine neue Aufgabe schon angenommen hat.
 

Julian Schultz