"Niemand braucht sich beklagen, dass die Mannschaft nicht will"

18.03.2017 | Stand 20.04.2017, 3:33 Uhr
FCI-Boss Peter Jackwerth −Foto: Schuhmann / Strisch

Dortmund (dk) Nach der Niederlage gegen Dortmund ist die Enttäuschung beim FC Ingolstadt groß. Erneut gelang es den Schanzern nicht, ihre Chancen zu verwerten und den Sieg davonzutragen. Im Interview schildert FCI-Präsident Peter Jackwerth, wie er die Spielweise seiner Mannschaft sieht und ob er noch an den Klassenerhalt glaubt.

Herr Jackwerth, wie bewerten Sie das letzte Spiel?

Peter Jackwerth: Ich habe jetzt zwei überragende Spiele von uns gesehen und wir haben nur einen Punkt geholt. Das ist für die Spielweise und den Kraftaufwand der Mannschaft einfach zu wenig. Die Chancen genügen, aber wir machen zu wenig daraus. Wenn du keine Tore machst, kannst du das Spiel nicht gewinnen.

 

Es waren – wie Sie sagen – einige hundertprozentige Chancen dabei. Ist das dann am Ende auch eine Frage der Qualität?

Jackwerth: Kann ich so nicht beurteilen. Im Training macht die Mannschaft Tore, also wäre es im Spiel auch möglich. Ich denke, das Problem liegt mittlerweile in ihren Köpfen. Und selbst wenn die Spieler einmal Tore schießen, dann bekommen sie im Gegenzug auch wieder irgendwelche dummen Tore. Dann kommt meistens nur ein Punkt oder gar keiner raus – und das ist enttäuschend.

 

Klarer Elfmeter - fühlen Sie sich betrogen?

Jackwerth: Wenn man die Fehlentscheidungen addiert, sind es mit Sicherheit mehr gegen uns als für uns. Wenn es sich wirklich ausgleichen würde, müssten wir die nächsten acht Spiele gewinnen. Dann würde es wieder passen.

 

Ist die Chancenverwertung am Ende das, was einem das Genick bricht?

Jackwerth: Klar. Heute war das wieder so eine Situation: Du machst einmal einen Fehler und Leute wie Schmelzer und Aubameyang brauchen nur diesen einen Moment, um das Tor zu schießen. Wir dagegen brauchen vier, fünf Fehler der anderen, um überhaupt erst einmal in die Situation zu kommen, dass wir ein Tor machen können. Und dann machen wir im entscheidenden Augenblick keines.

 

Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass sich die Mannschaft sammelt und den Abstiegskampf noch einmal herumreißt?

Jackwerth: Hoffnung haben wir immer. So lange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles geben. Und ich glaube, nach den Spielen heute und letzte Woche braucht sich niemand beklagen, dass die Mannschaft nicht will. Die Mannschaft spielt einen tollen Fußball. Aber entscheidend sind nun mal die Tore.

 

Wenn Sie die Spielweise und den Tabellenstand vergleichen – was denken Sie da?

Jackwerth: Ich denke, dass wir es nicht in den letzten 15 Spielen, sondern in den ersten 10 Spielen vergeigt haben. Wenn du aus 10 Spielen nur zwei Punkte mitnimmst, musst du in zwei Dritteln der Saison den ganzen Rest aufholen. Das gelingt mit unserer aktuellen Torausbeute nicht.